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KIOXIA EXCERIA PRO 2TB im Test – BiCS5 muss sich mit Microns 176-Layer NAND messen, auch beim Preis

Kommen wir nun zum direkten Vergleich der beiden getesteten SSDs. Die nachfolgenden Benchmarks zeigen nämlich sehr erstaunliche Dinge, wo die KIOXIA EXCERIA PRO in jedem Benchmark zum Teil deutlich Federn lassen muss. Hier merkt man die beschnittene Schnittstelle leider schon recht deutlich, wobei es unterm Strich immer noch schneller als mit einer PCIe 3.0 SSD vonstatten geht. Aber es ginge halt auch schneller und man vergibt mit dem BiCS5 leider wertvolle Punkte.

Das Lesen gestaltet sich sehr ähnlich, wobei die Unterschiede nicht ganz so krass ausfallen. Wir sehen aber auch, dass das Testen mit synthetischen Programmen eher nutzlos ist, wenn es um Alltagsanwendungen geht. Dann ist die KIOXIA EXCERIA PRO sogar beim Lesen noch einen Tick langsamer. Trotz bestmöglicher Kühlung auf unter 50 °C unter Dauerlast mit dem aktiven SSD-Kühler.

Ja, die Performance sieht in den Anwendungen doch anders aus, als es die synthetischen Benchmarks vielleicht nahelegen. Allerdings muss man wirklich überlegen, ob man es subjektiv auch wirklich spürt und ob es die Produktivität im individuellen Fall wirklich so beeinflusst, dass man über den Preis diskutieren muss. Wer nicht an Benchmarks scheitern, sondern bequem arbeiten oder spielen will, der wird man mit der neuen SSD von KIOXIA sicher alles richtig machen. Aber es kommt auch wirklich auf die Anwendungen an. Synthetik ist eben nicht alles.

Zusammenfassung und Fazit

Was das Fazit betrifft, bin ich etwas zwiegespalten und das liegt auch etwas am Preis. Denn solange ich z.B. eine Kingston KC3000 PCIe 4.0 NVMe SSD 2TB für unter 290 Euro bei einem vertrauenswürdigen Händler kaufen kann, sind die 294 Euro für die etwas langsamere KIOXIA EXCERIA PRO nicht wirklich eine grandiose Offerte. Beide kommen mit 5 Jahren Garantie und setzen auf den gleichen Controller und eine ähnliche Ausstattung. Allerdings ist die Kingston SSD die einzige, die hier wirklich beim P/L-Verhältnis mithalten kann. Die günstigeren Modelle ab ca. 250 Euro setzen entweder auf den älteren BiCS4, wahlweise auch langsamere Controller oder gehen als Samsung OEM-Modelle über den Tresen, die auch nicht wirklich schneller sind.

Gäbe es die SSD von Kingston nicht, die auch der MSI SPATIUM M480 2TB Play preislich das Leben extrem schwermacht, dann hätte man sogar von einem günstigen 2-TB-Einstieg mit PCIe 4.0 schreiben können. So aber ist es weder ein Verriss, noch eine echte Empfehlung. Sagen wir es mal so: Nicht schlecht, aber etwas aus der Zeit gefallen. Oder aber 15 bis 20 Euro zu teuer. Eine von diesen Optionen sollte passen.

 

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catpig

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Mal eine ganz dumme Frage... wo ist denn der zweite DRAM-Chip versteckt? Sind die gestapelt?

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Denniss

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Bestückung ist auf der Rückseite vorgesehen für die 4TB-Variante, bei der 2TB ist nur einer drauf auch wenn er Text von zweien spricht

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Igor Wallossek

1

10,107 Kommentare 18,596 Likes

Danke für den Hinweis, typischer Kopierfehler aus einem Vorgängerartikel, um mir die Abtipperei der Bezeichnunegn zu sparen :D
Ist mir leider durchgerutscht und wurde gefixt :)

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catpig

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26 Kommentare 10 Likes

Shit happens, ist ja letztlich auch ein unwesentliches Detail. Aber schön, dass du auch die korrigierst ^^

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Ghoster52

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Danke für den Test, immer wieder aufschlussreich und leider zum Teil ärgerlich zu gleich...
Herstellungskosten werden auf ein Minimum reduziert und an der Kasse wird trotzdem voll rein gegriffen.

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P
Pokerclock

Veteran

411 Kommentare 347 Likes

Immer wieder interessant, wenn die SSDs auch mal produktiv benutzt werden. Ich bin da mit den Crucial P1 und P2 auch schon hart aufgeschlagen. Nutzlos, wenn größere Mengen geschrieben werden, merkt man teils sogar bei großen Spielinstallationen. Seitdem wieder bei Samsung und WD gelandet. Aber im Zweifel halt ins höhere Preisregal gegriffen, anstatt sich wundern warum plötzlich das ganze System lahmgelegt wird...

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B
Besterino

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6,671 Kommentare 3,266 Likes

Der ganze sequentielle Unsinn ist eh ohne Aussagekraft - lesend wie schreibend. Oder positiv formuliert: für einige spezielle Anwendungen (Backup, Videoschnitt…?) mag das interessant sein, für alles andere NICHT. Überall sonst zählt allein IOPS und da trennt sich ganz ganz schnell die Spreu vom Weizen und zeigen sich eben ganz andere vorne, als die Benchmarkpupser in den Marketingabteilungen uns weismachen wollen.

Da geht nichts über 3DXPoint - leider nur zu brutalen Preisen (da kosten 100GB mehr als 2TB TLC). Trotzdem lohnt sich das, denn mit 400k konstanten IOPS schreibend rockt man jede Consumer SSD weg, selbst wenn man das nur als Schreibcache nutzt: dann kann man nämlich wieder die „lahmen“ 08/15 NVME Consumer SSDs als Hauptspeicher nehmen (weil man dann nämlich aus den vielen kleinen writes wieder große sequentielle macht und dann doch das vom Marketinggeschwurbel Angepriesene in der echten Welt nutzen kann).

Aber obwohl ich totaler Storage-(und Netzwerk)-Performance-Jünger bin, war selbst mir das zu teuer…bisher… ;)

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D
Denniss

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1,497 Kommentare 544 Likes

Bei der P1 war ja QLC bekannt, bei der P2 wurde der zwar nachgeschoben aber das war eigentlich auch von Crucial so angekündigt (oder zumindest angedeutet). Die Lahmheit von QLC war auch bekannt.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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