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KFA2 GeForce RTX 2070 EX im Test – Preiswert muss nicht billig sein, dafür aber leise und kühl | igorsLAB

Das Gegenteil von teuer muss nicht immer billig lauten. Preiswert ginge nämlich auch. Genau das muss sich auch KFA2 gedacht haben, als man die GeForce RTX 2070 EX entworfen hat. Viele Dinge wurden hier von den größeren KFA2-Karten übernommen und auch der Kühler hat noch ein ordentliches Portiönchen Hüftspeck mitbekommen, damit auch ja nichts anbrennt. Ich schau mir das mal genauer an...

Tear Down und Platinenanalyse

KFA2 setzt auf ein echtes Platinen-Eigendesign und geht bei der Bestückung der Spannungswandler eigene (bewährte) Wege. Keine Besonderheit sind hingegen die zwei ATX-Spannungsversorgungsanschlüsse. Es führen zwei echte Rails von den Buchsen zur Platine. Diese beiden Rails, sowie auch die Speisung aus dem Mainboard-Slot, wurden jeweils noch einmal mit einer 1μH-Spule für die Glättung möglicher Spikes versehen und führen über jeweils einen eigenen Shunt für die Überwachung des Stromflusses.

Das Cost-Down der KFA2 GeForce RTX 2070 EX sieht man unter anderem daran, dass das zweite BIOS samt DIP-Schalter zwar auf der Platine vorgesehen ist, hier aber nicht implementiert wurde (Bild oben, rechts Mitte). Auf der Rückseite sieht man, dass z.B. eine RGB-beleuchtete Backplate möglich gewesen wäre (Bild unten, linke Kante, oberes Drittel). Ansonsten ist die Platine jedoch komplett bestückt.

Beginnen wir mit dem interessantesten Teil! Der neue uP9512R wird hier als 8-phasiger PWM-Controller eingesetzt, der speziell für die Bereitstellung hochpräziser Ausgangsspannungssysteme für GPUs der neuesten Generation entwickelt wurde. Der uP9512R verfügt über programmierbare Ausgangsspannungs- und Aktivspannungs-Positionierungsfunktionen, um die Ausgangsspannung in Abhängigkeit vom Laststrom einzustellen, so dass er optimal für einen guten Laststromübergang positioniert ist.

Er unterstützt NVIDIA Open Voltage Regulator Typ 4i+ mit PWMVID-Funktion. Der PWMVID-Eingang wird gepuffert und gefiltert, um eine sehr exakte Referenzspannung zu erzeugen. Die Ausgangsspannung wird dann präzise auf den Referenzeingang geregelt. Die integrierte SMBus-Schnittstelle bietet genug Flexibilität, die Leistung und Effizienz zu optimieren und auch die passende Software anzubinden.

Eine Eigenschaft des uP9512R ist die Ansteuerung von diskret aufgebauten Spannungsreglern mit High- und Low-Side MOSFETs über einen separaten Gate-Driver. KFA2 verzichtet hier also auf die teureren, hochintegrierten SPS (Smart Power Stage) zugunsten einer günstigeren Lösung aus Einzelkomponenten. Wir zählen insgesamt 6 Spannungswandler-Kreise für die GPU. Die beiden Phasen für den Speicher werden von einem uP9512P (Dual-Buck-Controller) generiert.

Die nachfolgende Tabelle enthält noch einmal die wichtigsten Komponenten:

GPU-Spannungsversorgung

PWM-Controller uP9512P
UPI Semiconductor
8-Phasen PWM-Controller
Gate Driver uP1962S
UPI Semiconductor
2-Phasen Buck-Controller
VRM 6x MDU1514 High-Side + 12x MDU1511 Low-Side
MagnaChip
Single N-Channel Trench MOSFET
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
220 mH Ferrite Choke

Speicher und -Spannungsversorgung

Module K4Z803258C-HC14
Samsung
8x 8GB GDDR6 SGRAM-Modules
2 Channels x 256 Meg x 16 I/O
2 Channels x 512 Meg x 8 I/O
14Gb/s
PWM-Controller uP1666Q
UPI Semiconductor
2 Phasen Buck Controller
 
VRM 2x MDU1514 High-Side + 4x MDU1511 Low-Side
MagnaChip
Single N-Channel Trench MOSFET
  Encapsulated Ferrite Choke
470 mH Ferrite Choke

Sonstige Komponenten

BIOS 25WP080
EEPROM
Single-BIOS
Shunts 1x Shunt pro 12v Schiene (3x)

Weitere Details

Sonstige
Merkmale
8-Pin + 6-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung

 

Kühler und Backplate im Detail

Der Kühleraufbau beinhaltet keine Geheimnisse. Ein Lamellenbereich sitzt auf einem massiven Alu-Heatsink, der den GPU-Heatsink aus Kupfer trägt. Zwischen beiden Blöcken wurden dann die Heatpipes eingepresst. Der umlaufende Metallrahmen der Kühlerkonstruktion sorgt für eine aktive Kühlung des Speichers mittels dazwischenliegender Wärmeleitpads.

Für die Spannungswandler gibt es einen extra Heatsink, löblich. Insgesamt fünf 8-mm-Heatpipes verteilen die Abwärme dann an die Kühlfinnen, wobei alle fünf die Abwärme längsseits bis hin zum Kühler-Ende transportieren, während eine Heatpipe umlaufend noch die Außenseite des Kühlblocks oberhalb der GPU bedient. KFA2 verwendet eine Lüfteranordnung mit zwei 9,7-cm-Lüftern, die auch gut mit dem zweiteiligen Kühleraufbau harmonieren.

Die geschwärzte Backplate aus Aluminium kühlt nichts und dient ausschließlich zur Stabilisierung. Doch der recht große Kühler erledigt auch so, was er soll. Dazu später noch mehr im Detail.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
Heatsink: Kupfer
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend
Heatpipes 5x 8-mm Kupfer-Komposit, vernickelt
VRM-Kühlung: GPU-VRM über integrierten Heatsink
RAM-Kühlung über Heatsink-Rahmen
Lüfter: 2x 9,7 cm Lüfter, 2x 10 Öffnungen
Fan-Stopp
Backplate Aluminium
keine Kühlfunktion

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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