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Keine Panik! Desktop flackert nach dem letzten Windows 11 Update (KB5022913) und reagiert nicht mehr (Explorer Patcher)? Die Lösung!

Mit dem Update KB5022913 hat Microsoft einmal mehr die professionellen Anwender verärgert, die sich mehr oder weniger zähneknirschend mit dem neuen Windows 11 arrangiert hatten. Mal abgesehen davon, dass man viele nützliche Tools schon wieder mal verschlimmbessert hat oder ganz banale Dinge aus dem Windows-Alltag erneut verschoben oder zusammengestrichen wurden –  mit dem beliebten Explorer-Patcher konnte man sich wenigstens ein Minimum an Usability bewahren. Bis jetzt.

An Vieles kann man sich ja mit der Zeit gewöhnen, aber die Zwangsgruppierung von Fenstern verschiedener Instanzen eines Programmes sind nach wie vor ein Unding. Wenn z.B. fünf offene Excel-Files sehr ähnlich aussehen (meist sind es deutlich mehr), dann nützt einem auch das Mäusekino als Vorschau nichts, man wird schlichtweg der Produktivität beraubt. Um überhaupt zu wissen, was dann bitteschön noch was ist, färbt sich der Profi immer in der linken, oberen Ecke ein paar Zellen mit einer eindeutigen Farbe ein, wenn man öfter blättern muss. Oder aber, man nimmt eben den beliebten Explorer-Patcher. Nur sahen die User (mich eingeschlossen) gestern nach dem Windows-Update (KB5022913) dann das hier:

Das Schlimme daran war aber, dass noch nicht einmal das Startmenü oder die Taskleiste erreichbar waren und alle Fenster ständig den Fokus verlieren. Natürlich kann man das nicht final Microsoft anlasten, aber niemand müsste sich mit so etwas herumärgern und Drittsoftware nutzen, wenn die Programmierer bei Microsoft noch einen gewissen Funken Menschenverstand besitzen würden. Und nun? Ich habe von Leuten gehört, die bereits entnervt ihr Windows 11 neu installiert haben. Doch das muss nicht sein, da man sich durchaus selbst helfen kann. Dinge, wie der abgesicherte Modus und „sfc /scannow“, sind aber leider der falsche Ansatz, da es nichts bringt.

Der Task-Manager als Erste-Hilfe

Auch wenn sonst nichts geht, mit der Tastenkombination „CTRL + ALT + ENTF“ kommt man zumindest sicher in den Task-Manager von Windows. Auch die Maus funktioniert noch wie gehabt, lediglich die Tastatur bockt durch den permanent wechselnden Fenster-Fokus. Wer nur die Spar-Ansicht des Task-Managers sieht, sollte die Details einblenden. Danach bitte auf die Schaltfläche „Neuen Task ausführen“ klicken.

Es öffnet sich ein Fenster, welches die Möglichkeit hat, mit „Durchsuchen“ den Dateispeicherort des Setup-Programms vom Explorer Patcher zu finden und als Befehlszeile mit Administrator-Rechten zu übernehmen. Danach muss man jedoch noch die Zeile um den Parameter „/uninstall“ erweitern und genau das ist per Tastatur wirklich eine echte Geduldsaufgabe, wenn der Fokus ständig verschwindet oder plötzlich alles markiert ist (was auch keiner brauchen kann). Hat man diese Zeile irgendwann komplett, dann einfach auf „Ok“ klicken und die Frage, ob man den Explorer-Patcher wirklich deinstallieren möchte, bejahen.

Das war es dann auch schon und man hat den alten Desktop wieder. Natürlich wieder mit der unbrauchbaren Zwangsgruppierung, aber immerhin ist alles wieder flickerfrei klickbar.

 

Barrierefreie Lösung für Ungeduldige

Wer sich irgendwann die barrierefreie Bildschirmtatstur aktiviert hatte, ist natürlich fein raus. Einfach „Windows-Taste + CTRL + O“ drücken und schon kann man mit der Maus tippen. Auch hier ist es etwas tricky, aber das Fenster bleibt ja immer oben. Nur das Ziel ändert sich…. Aber mit etwas Übung klappt das deutlich besser, als nur so zu tippen.

Wer das noch nicht aktiviert hat – keine Panik. Mit „Windows-Taste + I“ kommt man in die Einstellungen und sucht sich dort den Punkt Barrierefreiheit und Tastatur

Da sich das alles mit der Maus klicken lässt, ist dieser Weg sehr einfach umzusetzen. Einfach auf „Ein“ Klicken, dann funktioniert auch das virtuelle Keyboard wieder.

Zusammenfassung und Fazit

Würden sich die Macher der Betriebssysteme nicht nur an Gamern oder Freizeitnutzern mit einem Fenster orientieren, sondern auch an denen, die produktiv damit arbeiten müssen, dann wären solche Klimmzüge über Programme wie den Explorer Patcher gar nicht erst nötig. Und nein, nicht jedes Programm hat nun einmal wie ein Webbrowser, beliebig viele integrierte Tabs, wo man das Umschalten dann auch ohne Taskleiste hinbekommt. Und für die Ignoranten in Redmond: Der Tab-Wahn kostet wertvollen vertikalen Darstellungs- und Arbeitsraum. Das mal zum Thema Effizienz und Ergonomie. Im Dateimanager braucht den auch keiner.

Also bitte weniger bunten Unfug, dafür mehr Stabilität und weniger Barrieren für ein flüssiges Arbeiten. Das kann doch wirklich nicht so schwer sein. Das schreibt jemand mit 17 ehrlich erworbenen Lizenzen, der mittlerweile echt überlegt, das Betriebssystem im Büro endgültig zu wechseln. Ihr stehlt mir mit so einem kindischen Verhalten einfach wertvolle Arbeits- und Lebenszeit.

 

Kommentar

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ArcusX

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866 Kommentare 501 Likes

Was für ein Unfug und für mich immer noch einer der Hauptgründe bisher bei Win10 zu verbleiben. Hoffen wir mal, dass die lieben Verantwortlichen hier mal vorbeischauen und die Kritik annehmen. Allerdings fehlt mir der Glaube....

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maulwurf1972

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Die Bedienung von Win11 ist für mich sowieso ein großes "?".
Was soll ich mit einem Startmenü wo nur eine begrenzte Anzahl vom Icons angelegt werden können und die Gruppierung mies ist. Als wenn man als Poweruser nur 12 Programme benutzen würde...

Lösung:
Verknüpfung anlegen: %windir%explorer.exe shell:::{4234d49b-0245-4df3-b780-3893943456e1}
Daraus kann man dann alle Programmverknüpfungen, auch Apps (was sonst bei 11 nicht geht), in einen gewünschten Ort ziehen und dann in z.B. den MaxLauncher bringen.

Das mit der Gruppierung sehe ich ebenso: Meine Lösung "WinSetView", alle Ordner auf Detailansicht und dann nach Name sortiert.

Ansonsten hat Win11 auch (minimale) Vorteile:
- Die drei Monitore (DP,DP,HDMI) gehen jetzt auch in Energiesparen, das mochte Win10 gar nicht.
- Der MSFS2020 ist unter 11 inzwischen miniminiminimal schneller

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A
Arcbound

Veteran

137 Kommentare 105 Likes

Ich würde hier aus eigener Erfahrung behaupten, dass die eigentlichen Entwickler hier weniger Schuld trifft. Die finden die Lösung wahrscheinlich selber scheiße. Leider sind Productowner bzw. Manager zum Teil da ziemlich stur und ziehen ihre eigene Agenda durch. 😐

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Eddy Stoiber

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Lieber Igor,

ich finde es sehr cool dass Du Dich des Problems annimmst und als scheinbar einer der Wenigen der tatsächlich mit Win 11 "arbeitet", kann ich das total nachvollziehen. Auf meinem Firmenrechner ist dies noch schlimmer, da diese meist ohne Adminrechte auskommen.

Mein pers. Workaround war das Tool Windhawk, welches als Portable Version auch ohne Admin Rechte läuft. Dort gibt es zwei Plugins mit denen dann die Taskleiste wieder so aussieht wie es sein soll.

Bitte bleib dran an dem Thema, denn steter Tropfen höhlt den Stein, hoffentlich auch bei Microsoft....

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Igor Wallossek

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Windhawk kenne ich auch, ungemein praktisches Tool. Leider geht schon seit einer Weile das Einblenden der Fensterbezeichnungen in der Taskbar nicht mehr. :(

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Gregor Kacknoob

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524 Kommentare 442 Likes

Ich habe das Problem mit Windows 10. Danke @Igor Wallossek, jetzt weiß ich, dass es weder das Kabel noch irgendetwas anderes an der Hardware war :)

Edit: ich hatte das Problem bisher 2-3 Mal und es half einfach kurz den HDMI-Stecker zu ziehen. Das Problem ist sehr neu und es sieht exakt so wie bei dem Video aus.

Edit2: das letzte was ich geändert hatte, war der AMD Treiber 23.2.1. Es muss also kein direkter Zusammenhang bestehen. Aber es sieht wirklich exakt gleich aus und soetwas hatte bis vor kurzem noch nie beobachtet.

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Igor Wallossek

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Kannst die das Update deinstallieren?

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Gregor Kacknoob

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Igor Wallossek

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Das, nachdem das aufgetreten war.

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Eddy Stoiber

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Doch, sofern ich Dich richtig verstehe funktioniert es:

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eastcoast_pete

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1,461 Kommentare 819 Likes

Da denkt man, Microsoft hat endlich gelernt, nicht dauernd ihr OS zu verschlimmbessern, und dann erinnert MS einen daran, daß sie das Verbocken der eigenen Software immer noch sehr gut beherrschen.
Ich vermute auch, daß die jeweiligen Projekt Manager (die sogenannten "owners" solcher Projekte) selten bis nie die "Neuerungen" intern von Users (Kollegen) in anderen Microsoft Abteilungen intensiv testen lassen, bevor sie auf die Allgemeinheit losgelassen werden. Warum "andere Abteilungen"? Weil man damit die Versuchung, die Resultate der eigenen Arbeit immer gut zu finden, vermeiden kann. Wenn man dann noch das Feedback anonym hält, kriegt man eher ehrliche Rückmeldungen, v.a. wenn etwas eben doch nicht so toll ist.

@Microsoft: If you want to actually improve Win 11, and not change it just to change it, please look at the feature requests by your users. Plenty of work left to be done, no need to change things that actually work and are useful!

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Igor Wallossek

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Settings:

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Geht bei mir nicht. Oder was mache ich falsch?

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Eddy Stoiber

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Dies reichte bei mir:

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Oryzen

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305 Kommentare 179 Likes

Gestern hat mir irgendein fehlgeschlagenes Update bei Win 10 zuviel zurückgesetzt, dann kam der Win 11 Installer aufdringlich beim Systemstart. Mit ein paar registry hacks war dann wieder Ruhe, aber dennoch: wer das so aufdringlich bewirbt, hat es bitter nötig. Ich muss also doch wieder dual boot anwerfen, danke für die Warnung. Win 11 kommt mir nicht drauf...

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Igor Wallossek

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Hast Du schon das letzte Windows-11-Update drauf? Früher gings mal, ja.
Der Dienst lässt sich auch nicht mehr starten.

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chippi

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Mein W11 meint es wäre am aktuellen Stand und habe aber das beschriebene KB5022913 nicht bekommen:

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Deswegen habe ich auch kein Problem mit dem Explorer Patcher.

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DrWandel

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79 Kommentare 61 Likes

Ganz unten im Artikel steht: "...der mittlerweile echt überlegt, das Betriebssystem im Büro endgültig zu wechseln..."

Ja, soweit man nicht unbedingt Programme braucht, die nur unter Windows gut laufen, ist meiner Ansicht nach LINUX die bessere Lösung, und statt MS Office tut es meist auch LibreOffice. Ich vewende zuhause seit mehr als 20 Jahren OpenSuse, und ich kann mich nicht erinnern, dass mir ein OS-Update oder Patch einmal was vermasselt hätte.

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Igor Wallossek

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Linux bestimmt nicht, denn ich bin auf MS-Office leider komplett angewiesen. Ich habe grade einen Probelauf mit Apple, aber da spacken dann andere Dinge.

Ich bin nicht Krösus, denn vieles ist leider lizensiert und hat keine Äquivalente, sonst wäre ich längst weg.

Microsoft schreibt zum Update:

Mit diesem Update wurde das Suchfeld in der Taskleiste verbessert. Während der Eingabe in das Suchfeld werden die Suchergebnisse im Suchfeld angezeigt. Sie können auch die gewünschte Suchfunktion für Ihre Taskleiste ändern, indem Sie zu Einstellungen > Personalisierung > Taskleiste gehen. Für kommerzielle Kunden wurde mit diesem Update eine neue Richtlinie für IT-Administratoren hinzugefügt, mit der sie verwalten können, wie das Suchfeld in der Taskleiste in Ihrer Organisation angezeigt wird.

Mit diesem Update wurde die Taskleiste (früher als Infobereich bezeichnet) verbessert. Alle Symbole haben einen abgerundeten Fokus und eine Hover-Behandlung in der unteren rechten Ecke, einschließlich des Flyout-Menüs „Ausgeblendete Symbole anzeigen“. Sie konnten Symbole verschieben, um sie im Flyout-Menü „Ausgeblendete Symbole anzeigen“ neu anzuordnen, oder Symbole in die Taskleiste verschieben.

Mit diesem Update wurde eine Touch-optimierte Taskleiste für 2-in-1-Geräte eingeführt, die Sie als Tablet verwenden können. Es gab zwei Zustände dieser Taskleiste: eingeklappt und ausgeklappt. Um zwischen den beiden Zuständen zu wechseln, wischen Sie am unteren Bildschirmrand nach oben und unten. Wenn die Taskleiste im Tablet-Modus eingeklappt ist, wird sie zurückgezogen, um mehr Platz auf dem Bildschirm zu schaffen und zu verhindern, dass Sie die Taskleiste versehentlich öffnen. Wenn sie im Tablet-Modus erweitert ist, wurde die Taskleiste so optimiert, dass sie durch Berührung leichter zu bedienen ist. Die Taskleiste wechselte automatisch zu dieser optimierten Version, wenn Sie die Tastatur abzogen oder einklappten.

Ja, für abgerundete Ecken hat man Zeit und Ressourcen, was für Kasper...

BTW: Dieses Momentum 2 Update ist eigentlich nur für die Release Preview vorgesehen. Der betroffene Rechner nimmt aber definitiv NICHT am Insider Programm Teil und hätte das auch so nicht bekommen dürfen.

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Tronado

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3,702 Kommentare 1,942 Likes

Tjaaa, schön ist das nicht in letzter Zeit mit Win11. Ich habe immer die neueste Release Version, z.Z. 22H2 22623.1180 und mit den kleinen Bedien-Änderungen komme ich auch gut zurecht. Wer aber meint, mit neueren Versionen bei den Bugs Abhilfe zu schaffen oder dass Probleme an seinen Hardwaretreibern liegt, folgende Dinge laufen auch mit neuester Version und Intel/Nvidia Kombo im Moment bei mir nicht rund:

- Desktop-Icons müssen nach einiger Zeit der Nichtbenutzung erst "aufwachen", bevor sie angeklickt werden können
- Beim Scrollen im Edge Browser über manche Videoeinblendungen hinweg flackert kurz der Bildschirm, etwa eine Sekunde schwarz
- Standby- und Ruhemodus funktionieren nicht mehr korrekt, zur Zeit abgeschaltet

Sonst läuft es aber gut, ich müsste mal alles zurücksetzen, aber habe keine Lust, das dauert Stunden bis alles wieder installiert ist. Ich warte auf den nächsten Patch.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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