Eigene ITX-NAS aus dem 3D-Drucker – Teil 1: Einführung, Hardware und Zusammenbau

SoC / CPU und Mainboard

An dieser Stelle muss sich dann jeder selbst überlegen, was der konkrete Einsatzzweck werden soll. In meinem Fall möchte ich eine NAS haben, welche so günstig wie möglich, so teuer wie nötig und stromsparend ist. Meine Wahl bei der Plattform fiel daher auf ein älteres SoC ITX Mainboard von ASRock, welches gebraucht bei eBay oder AliExpress günstig zu bekommen war.

Wer eher ein normales ITX Mainboard verwenden möchte, dazu komme ich gleich noch.

Das Angebot an solcher Hardware fluktuiert immer stark, daher ist es schwierig hier konkrete Empfehlungen auszusprechen. Für den Betrieb als reine NAS rate ich zu mindestens 2 Kernen / 4 Threads und 4GB Arbeitsspeicher. Die Auswahl an günstigen ITX SoC Boards mit 4 SATA Ports ist recht gering, hier ein paar Vorschläge aus meiner Recherche bei AliExpress.

Die Angebote sind immer mal wieder offline oder können nicht in alle Länder verschickt werden, ist also etwas Glückssache ob man auf diesem Weg günstig ein Board bekommt.

• ASUS AT4NM10T-I — AliExpress Shop-Link
  Intel Atom D425 – 1 Core / 2 Threads @ 1,80Ghz
  Eventuell zu schwach, nicht getestet
• ASUS HUMMING BIRD — AliExpiress Shop-Link
  Intel Atom D510 – 2 Cores / 4 Threads @ 1,66Ghz
  Server-Board mit 3x LAN
• ASRock QC5000-ITX — AliExpress Shop-Link
  AMD A4-5000 – 4 Cores / 4 Threads @ 1,50Ghz
  Aktive Kühlung, selbst (hier) verwendet und funktioniert gut
• Asrock Q1900-ITX
  Intel Celeron J1900 – 4 Cores / 4 Threads @ 2,00Ghz
  Passive Kühlung, habe ich bereits verwendet und funktioniert gut

Wer nicht lange suchen will, dem bleibt alternativ natürlich auch noch der direkte Neukauf eines passendes Boards. Leider ist die Auswahl da klein und es wird schnell teuer.

=> Vergleich ITX SoC 4x SATA bei Geizhals.eu

Und weil ich mein kleines Projekt hier für Andere nicht davon abhängig machen möchte, dass man eines der wenigen ITX SoCs mit 4x SATA finden kann, habe ich nochmal etwas mehr Zeit in Fusion360 investiert und eine etwas breitere Version des Gehäuses erstellt. Die extra 15mm ermöglichen den problemlosen Einbau eines normalen ITX-Mainboards mit Desktop-Prozessor und Low-Profile Kühlers. So kann man die NAS auch ganz schnell zu einem vollwertigen Homeserver für Virtualisierung, Docker-Container und mehr machen!

Dazu werde ich noch einen eigenen Artikel schreiben, dieser konzentriert sich jetzt erstmal auf eine kompakte Low-Budget NAS mit SoC-Board.

 

Kühlung

Mit Veröffentlichung dieses Artikels sind die optionalen größeren Teile verfügbar, ich habe erstmal selbst etwas herumtesten bis alles gepasst hat. Es müssen nur die Seitenteile neu gedruckt werden, der Rest bleibt identisch. Kühler bis etwa 45mm Höhe sollten dann noch genug Abstand bis zu der Halterung der HDDs haben, um eine Mittelklasse-CPU kühlen zu können.

=> Vergleich CPU Kühler bis 45mm bei Geizhals.eu

Meine persönliche Empfehlung ist an dieser Stelle der bewährte Noctua NH-L9. Da dieser Kühler nicht universell für jeden Sockel passt sollte man beim Kauf etwas aufpassen, dass man nicht die falsche Version kauft.

 

Die Kühlung der Festplatten und auch Abführung der warmen Luft bei passiv gekühlten SoC-Mainboards übernimmt ein 120mm Lüfter. Bevor man einen Lüfter kauft sollte aber erst geprüft werden, ob das verwendete Board über 3-Pin oder 4-Pin PWM Steuerung verfügt. Die Wahl des richtigen Modells würde ich dann von der Anzahl und Abwärme der verwendeten HDDs sowie der eigenen Geräuschempfindlichkeit abhängig machen.

 

Aufgrund der vielen Kabel empfehle ich zudem, noch eine Abdeckung für den Lüfter kaufen oder einfach zu drucken. So kann verhindert werden, dass Kabel in den Lüfter gelangen.

Soweit so gut, die Plattform ist also gewählt. Auf der nächsten Seite folgt dann eine Auflistung der diversen Kleinteile und was man sonst noch so braucht.