Im dynamischen Modus kann man eine V/F-Kurve nutzen, die deutliche Vorteile bei der Anpassung auf die eigene CPU bringt. Jetzt will ich das aber nicht aus Sicht des Overclockers ausbreiten, der sein System ans Maximum bringen möchte, sondern aus Sicht des normalen Endanwenders, der vielleicht mit seinen Temperaturen nicht klarkommt. Das schließt an dieser Stelle auch die V/T-Kurven aus, welche die Zieltemperaturen definieren. Man könnte also kühler fahren und trotzdem höhere Spannungen für einen stabilen Betrieb nutzen. Das führte aber hier jetzt zu weit. Ich beschränke mich deshalb an die Modifikation der vom Hersteller bereits hinterlegten Kurve mittels eines kleinen Offsets, der die hinterlegte Spannung um den neuen Wert verschiebt (anhebt oder absenkt)
Ich würde die Kurve generell im BIOS setzen und nicht über Intels XTU. Was passiert, wenn die Kurve nicht optimal ab Werk ausgelegt wurde, sieht man hier. XTU wird diese Kurve erst gar nicht übernehmen, weil man bereits partiell Thermisches Throttling feststellen konnte. Ob jetzt XTU einen Fehler macht oder MSI die Kurve falsch optimiert hat, lässt sich so nicht sagen, denn alle Stabilitätstests liefen ohne Probleme und Throttling.
Die nachfolgenden Änderungen zeigen, was man erreichen kann, wenn man die relevante Spannung leicht abändert. Die Performance-Einbußen sich deutlich niedriger als bei der Anpassung der AC/DC-Loadline, wobei man dort über niedrigere Werte für AC ähnliche Effekte erzielen könnte, solange auch die LLC mit angepasst werden würde. Aber das führt dann doch etwas zu weit und birgt zudem Gefahren für unerfahrene Anwender durch Übervolten der CPU. Die nachfolgenden Werte sind hingegen schnell angepasst und ausgetestet. Exemplarisch habe ich die 4.8 GHz-Marke genutzt, weil hier auch viele Spiele und der Cinebench betroffen sind. Dann erhält man so auch ein deutlich kühleres, aber nicht langsameres System. Nur darf man es nicht übertreiben weil sonst die CPU instabil wird (letzter Run, roter Balken).
Der Einfluss auf die Temperaturen ist analog zu denen bei der Leistungsaufnahmereduzierung an der AC/DC Loadline und zum Teil schon signifikant. Immerhin 11 Grad spart man, wenn man diesen Teil der Kurve anpasst.
Die CB-Scores weichen kaum voneinander ab, was den deutlichen Vorteil gegenüber der AC/DL Loadline zeigt.
Wir sehen nun auch die tatsächliche Einflussnahme auf die Core Voltage und die Möglichkeiten, die sich einem in Abhängigkeit von der CPU-Qualität ergeben.
Natürlich könne man mit ideal angepassten V/F-Kurven über den gesamten Bereich und einer schmalen VT-Kurve noch mehr erreichen, aber das wird sicher Stoff für einen weiteren Artikel sein. Heute ging es ja nur um die zu hohen Werte für Temperatur und Leistungsaufnahme. Genau das haben wir elegant beseitigen können und auch noch Einiges über die Gründe gelernt. Eine Vereinfachung birgt natürlich auch den Nachteil, dass elementare Details auf der Strecke bleiben (müssen), aber für den Einsteiger bleibt es zumindest besser nachvollziehbar. Mit diesem Kompromiss kann man sicher erst einmal leben.
Damit bin ich vorerst einmal durch, bin mir aber auch sicher, dass wir dieses Thema noch einmal etwas vertiefen können. Lassen wir Xaver erst einmal etwas Raum für die RAM-Tests und überlegen dann, wie wir vielleicht auch mit Hilfe unserer Leser einen Untervolting- und Übertaktungs-Guide schaffen können, der alle Anwender einbinden kann und nicht nur die Techniker unter den Lesern.
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