Test-Hardware und Methodik
Zunächst möchte ich aber noch etwas auf die verwendete Test Hardware und die Erfahrungen eingehen, die wir in den letzten 3 Wochen mit der i7 11700K CPU bereits vor dem Launch sammeln konnten. Obwohl bestehende Mainboards mit dem LGA1200 Sockel und etwa dem Z490 Chipsatz mit Rocket Lake kompatibel sind, so erreichen natürlich neue Microcode-Releases und BIOS-Optimierungen immer zuerst die Boards der aktuellen Generation. Deshalb möchte ich an dieser Stelle besonders ASRock dafür danken, dass die uns ein Mainboard der neusten Generation in Form des Z590 PG Velocita zur Verfügung gestellt haben, mit dem alle Tests zum heutigen Beitrag durchgeführt werden.
Bei diesem Board handelt es sich um ein Mittelklasse-Mainboard aus dem Z590 Overclocking-Segment von ASRock, mit zwei PCI-Express 4.0 16x Slots zur CPU, zwei 2.5 GbE NICs, drei M.2-Slots, integriertem Wi-Fi 6E, reichlich USB- und SATA-IO. Futuristisches Design und eine große Portion RGB, sowohl on-board als auch in Form von Addressable-Headern beider Varianten, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Start- und Reset-Knöpfe zusammen mit der Postcode-Anzeige erleichtern das Feintuning von RAM-Übertaktungen enorm und sogar ein ClearCMOS-Knopf ist für den Fall der Fälle auch noch auf der Platine.
Die Spannungsversorgung besteht aus 14 SIC654 Dr.MOS 50 A Powerstages von Vishay aufgeteilt auf 12 Phasen für CPU-Kerne und Cache, und 2 Phasen für die iGPU. Als PWM-Controller fungiert ein ISL69269 mit sechs ISL6617A als Doubler. An Leistungszufuhr wird es also unserer Intel-Rakete auch beim Overclocking keinesfalls mangeln. Ebenso wichtig für den heutigen Test sind die 4 per Daisy Chain angebundenen DIMM-Slots, die repräsentativ für die meisten Boards in diesem Feature- und Preissegment sein sollten und mit denen wir die diversen Konfigurations-Möglichkeiten verproben werden.
Apropos Konfigurationen, bei der Auswahl haben wir uns an häufig vorkommenden XMP-Timings und Taktraten aus dem DDR4-Mittelfeld bedient, beginnend bei DDR4-3200 CL14 bis hin zu DDR4-4000 CL18. Damit sollen wir die meisten tatsächlichen Usecases im Kontext eines Rocket Lake-Systems abdecken können, denn unter DDR4-3200 ist JEDEC Territorium, in dem ein Rocket Lake (hoffentlich) nichts verloren hat, und darüber kommen wir bei RAM-Kits in Preissegmente, die die Anschaffungskosten der CPU übersteigen würden.
Um den Einfluss des Gearings zu testen, wurden sowohl die Taktraten DDR4-3200 und DDR4-3600 im Gear 1 und Gear 2 getestet, um einen direkten Vergleich zwischen den Modi ziehen zu können. Des weitern wurden für DDR4-3200 und DDR4-4000 jeweils zusätzlich zu den üblichen Single-Rank auch noch Dual-Rank Setups durch unsere Tests gejagt, um auch hier etwaige Auswirkungen des Gearings sichtbar zu machen. Alle Konfigurationen sind natürlich Dual-Channel und die Rank Anzahl bezieht sich auf die Ranks pro Channel:
- DDR4-3200 14-14-14-34, Gear 1, Single-Rank
- DDR4-3200 14-14-14-34, Gear 1, Dual-Rank
- DDR4-3200 14-14-14-34, Gear 2, Single-Rank
- DDR4-3200 14-14-14-34, Gear 2, Dual-Rank
- DDR4-3600 16-16-16-36, Gear 1, Single-Rank
- DDR4-3600 16-16-16-36, Gear 2, Single-Rank
- DDR4-4000 18-18-18-38, Gear 2, Single Rank
- DDR4-4000 18-18-18-38, Gear 2, Dual-Rank
Alle Einstellungen wurden mit XMP-üblichen 1,5 V DRAM Spannung betrieben. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde das „DDR4-„-Präfix der Taktraten weggelassen und bei den Ranks lediglich Dual-Rank mit „DR“ ausgewiesen. Um möglichst repräsentativ für einen XMP-Usecase zu testen, wurden lediglich Taktrate, Primärtimings und Spannung gesetzt, Sekundär- und Tertiär-Timings auf Auto belassen. Wer auf eine High-End Konfiguration am Limit des aktuell mit Rocket Lake machbaren gehofft hat, der wird aber auch nicht leer ausgehen, siehe Fazit auf der letzten Seite. 😉
Dem ein oder anderen wird auch bestimmt schon aufgefallen, dass keine Command Rate aufgeführt wurde. Aus gutem Grund, denn im Gear 1 wird automatisch 2T und im Gear 2 automatisch 1T gesetzt, das lässt sich auch nicht ändern bzw. hat keinen Einfluss auf die Leistung, zumindest mit Microcode- und BIOS-Versionen zum jetzigen Zeitpunkt. Findigen Mathe-Genies wird aufgefallen sein: 1 x 2T = 2 x 1T = 2T. Egal in welchem Gear wir uns befinden, bleibt die effektive Command Rate also 2T. Das macht das Testen natürlich einfacher und einheitlicher, aber dem Enthusiasten in mir fehlt eine echte 1T Command Rate jetzt schon, besonders wegen der teils deutlich besseren Benchmark-Performance.
Eine komplette Auflistung der Test-Hardware folgt wie immer:
Testsystem | |
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Hardware: |
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Kühlung: |
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Gehäuse: |
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Peripherie: |
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Da meine spezielle CPU mehr einer Kartoffel als einer Rakete ähnelt, hätte ein statischer All-Core OC zu Leistungseinbußen geführt. Entsprechend wird die CPU im standard Turbo Boost Max 3.0 Modus betrieben und alle Boost Limits aufgehoben. Dies resultiert dann in effektiv 4,6 – 4,9 GHz je nach Last auf allen Kernen oder 5,0 GHz auf 2 Kernen, jeweils dauerhaft. Auch der Cache bzw. Ring wurde mit der Standard-Taktrate betrieben, nämlich 4,0 GHz.
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