Na, das dürfte in Santa Clara für wenig Begeisterung sorgen. Intel muss die Einführung der Panther-Lake-SoCs offenbar weiter nach hinten schieben. Laut Analyst Ming-Chi Kuo rutscht der Marktstart mindestens bis ins vierte Quartal 2025, und wer sich mit Lieferketten auskennt, weiß: Bis Notebooks mit den neuen Chips wirklich in den Regalen stehen, ist 2026 angebrochen. Und der Schuldige? Mal wieder der 18A-Prozess, der sich weiterhin als Problemkind entpuppt.
18A: Wunsch und Wirklichkeit
Intel hatte große Hoffnungen in seinen 18A-Prozess gesetzt. Angeblich sollte er die Firma nicht nur technologisch wieder auf Augenhöhe mit TSMC bringen, sondern auch das Foundry-Geschäft nach vorne katapultieren. Doch bisher sieht es eher nach einer Bruchlandung aus. Die Yield-Raten, also die Anzahl funktionsfähiger Chips pro Wafer, sollen sich laut interner Berichte in Q3 2025 kaum verbessern. Zahlen von 20–30 % schwirren durch den Raum – und das bedeutet in der Praxis: Massenproduktion bleibt ein Wunschtraum. Dass sich eine Verzögerung ankündigt, war ohnehin absehbar. Wer Intel in den letzten Jahren verfolgt hat, kennt das Spiel: Erst vollmundige Ankündigungen, dann ein paar Monate Funkstille – und am Ende eine Verschiebung, die man intern sicher längst erwartet hat. Wer also auf Panther Lake gewartet hat, sollte sich gedanklich auf eine längere Pause einstellen.
Arrow Lake muss weiter durchhalten
Damit bleibt Intel vorerst auf Arrow Lake sitzen. Die Plattform, ursprünglich als Übergangslösung gedacht, muss jetzt länger durchhalten als geplant. Während AMD mit Zen 5 und Qualcomm mit neuen ARM-SoCs für Windows-Laptops vorprescht, muss Intel seinen Kunden erklären, warum sich ein Kauf von Geräten mit einer Technologie lohnt, die Ende 2025 eigentlich schon wieder alt aussieht. Die größere Gefahr für Intel liegt allerdings woanders: OEMs, die auf frische Produkte angewiesen sind, könnten sich zunehmend in Richtung Konkurrenz orientieren. Ein verpasster Launch bedeutet verlorene Marktanteile, und in der umkämpften Laptop-Sparte kann das richtig wehtun. Ganz nebenbei: Die Weihnachtsgeschäft 2025 kann Intel wohl vergessen – und mit ihm die damit verbundenen Umsätze.
Was bedeutet das für Intel Foundry?
Auch die Foundry-Sparte wird durch die Verzögerung in Mitleidenschaft gezogen. Während Intel noch versucht, seine Fertigung in den Griff zu bekommen, testet TSMC längst 2nm für Apple und Co. Zwar gibt es Gerüchte, dass Broadcom und NVIDIA Interesse an 18A zeigen, doch wenn Intel es nicht schafft, die Yield-Probleme in den Griff zu bekommen, wird sich das schnell erledigen. Kein Hersteller will sich auf einen Prozess verlassen, der nicht rechtzeitig liefern kann.
Intel braucht dringend einen Plan B
Obwohl es offiziell noch keine Bestätigung von Intel gibt, passt die Verzögerung ins aktuelle Bild. 18A ist noch nicht dort, wo er sein müsste, und Panther Lake wird als Kollateralschaden mit nach hinten geschoben. Intel muss jetzt aufpassen, nicht komplett ins Hintertreffen zu geraten. Denn während Team Blau noch mit seinen Prozessen kämpft, bringen andere längst neue Chips auf den Markt. Ein paar Monate kann man überbrücken – aber wenn das Fundament bröckelt, wird es kritisch.
Source: Medium
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