Temperaturen und Taktraten
Ich habe auch diesmal den Abschnitt mit Absicht wieder auf die letzte Seite gestellt, zumal ich ja auf der ersten Seite bereits eine längere Erläuterung zu den Hotspot-Temperaturen hatte. Auch deshalb habe ich mir den Aufwand erneut abgekürzt, denn es ist relativ einfach zu erklären, weil es keinerlei negativen Dinge zu berichten gibt. Sogar der große Core Ultra 9 285K ist definitiv leichter zu kühlen als der ältere Core i9-14900K. Er war mit 80 bis 83 °C sogar kühler im Blender-Run als Raptor Lake S mit bis zu 90 °C. Das kann sich Intel stolz auf die Haben-Seite verbuchen. Die CPU ist somit vor allem auch bei normalen Lasten und im Gaming thermisch völlig unauffällig und zur technischen Lösung steht ja auch etwas im Deep-Dive auf Seite Eins. Selbst unter Last boostete mein Sample oft genug bis weit über 5 GHz und trifft damit auch die Vorgaben. Was aber auffiel, ist das deutlich hektischere Taktverhalten bei schnell wechselnden Lasten, auch wenn ich den EPS nur zur Kontrolle mitüberwacht habe.
Zusammenfassung und Fazit
Jetzt wird es schwierig, wenn man objektiv bleiben möchte. Einerseits hat Intel hier drei wirklich interessante und auch effiziente CPUs auf die Beine gestellt, allerdings hapert es andererseits bei nicht wenigen Anwendungen, vor allem bei denen mit weniger Threads und insbesondere natürlich beim so wichtigen Gaming, doch arg an der Performance. Dass sich das neue Flaggschiff dann in einigen Fällen nur mit einem älteren Core i5-14600K oder einem günstigen Ryzen 5 9600X messen lassen kann, ist fast schon deprimierend. Dass es vor allem beim Gaming holprig werden könnte, war auch anhand der Folien schon zu vermuten, aber dass die Performance stellenweise so schwach ausfällt, ist wirklich kein Grund zur Euphorie. Effizienz hin oder her, damit gewinnt man einfach keine Kunden zurück.
Lichtblicke gab es hingegen im Volllastbereich, wenn alle Kerne gefordert wurden oder wenn die jeweilige Applikation perfekt zur Architektur passte. Das zeigt sich auch an einigen wenigen Spielen, wo Arrow Lake S alles andere in den Boden stampfen konnte. Allerdings sind dies nur schöne, aber seltene Ausnahmen und leider nicht die Regel. Im Workstationbereich überwog allerdings der Zugewinn, hier sind die Zuwächse eher die Regel und die Einbußen seltener. In einem Rechner mit AutoCAD, Solidworks oder Inventor Pro könnte ich mir Arrow Lake S gut vorstellen, aber in einem Gaming PC? Wohl eher nicht.
Und so geht diese Runde diesmal eindeutig an AMD, denn die Brechstange hätte auch nichts gebracht. Ja, man kann Arrow Lake S auch übertakten, aber will man das wirklich? Selbst dann wäre ein nicht übertakteter Core i9-14900K noch im Vorteil und alle sonstigen Vorteile der neuen CPUs wären dahin. Ich befürchte, dass sich diese neuen CPUs nur über den Preis verkaufen lassen werden und Intel schmerzhaft selbst merkt, wie sich AMD wohl über so viele Jahre lang gefühlt haben muss. Aber auch die haben es ja bekanntermaßen überlebt. Also Augen zu und durch, beim professionellen Anwender kann man ja durchaus punkten und an der Steckdose sowieso. Nur der Gamer hat mit Arrow Lake S nicht(s) gewonnen.
Dinge, wie die AI und sonstige digitale Nebenkriegsschauplätze einschließlich der besseren iGP werden mit Sicherheit noch ein Thema werden, auch für mich und diverse, detailliertere Nachtests. Für heute aber kann ich nur zusammenfassen, dass der alte Fußballer-Spruch einmal mehr gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und ein Refresh kann ja auch sexy sein. Das Original ist es nämlich (noch) nicht.
Die Core Ultra 200 wurden von Intel und MSI zur Verfügung gestellt, der Ryzen 9 9950X wurde von AMD leihweise zur Verfügung gestellt, wie auch die meisten Ryzen 7000 Modelle bereits zum Großteil von AMD gesampelt wurden. Motherboard und Speicher stammen aus dem Handel bzw. von MSI sowie Kingston und wurden, wie auch die CPUs, lediglich mit der Bedingung zur Verfügung gestellt, die Sperrfristen für diese Produkte einzuhalten. Eine direkte oder indirekte Einflussnahme oder Aufwandsentschädigung fanden nicht statt.
- 1 - Einführung, Vorbemerkung und CPU-Daten
- 2 - Test-Setup und Methoden
- 3 - Gaming Performance HD Ready (1280 x 720 Pixels)
- 4 - Gaming Performance Full HD (1920 x 1080 Pixels)
- 5 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440 Pixels)
- 6 - Autodesk AutoCAD 2023
- 7 - Autodesk Inventor 2021 Pro
- 8 - Rendering, Simulation, Financial, Programming
- 9 - Wissenschaft und Mathematik
- 10 - Workstation: Leistungsaufnahme und Effizienz
- 11 - Gaming: Leistungsaufnahme und Effizienz
- 12 - Zusammenfassung und Fazit
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