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Intel Core i9-12900K(F), Core i7-12700K und Core i5-12600K im Test – Gaming in ganz schnell und richtig sparsam | Teil 1

Performance in 1280 x 720 Pixeln Auflösung („720p“) und provoziertem CPU-Limit

Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass ich sowohl in 720p als auch 1080p die beiden limitierenden Spiele fairerweise nicht mit kumuliert habe, auch wenn der Unterschied am Ende jeweils nur 0,2 bzw. 0,1  Prozentpunkte ausgemacht hätte und sich an der Leistungsaufnahme bzw. Effizienz nichts ändert. Doch man sollte auch korrekt bleiben. Betrachten wir zunächst die normierten und kumulierten Durchschnitts-FPS. Die erste Erkenntnis ist, dass es für den Core i9-12900KF kaum eine Rolle spielt, ob nun PL1 auf PL2 gesetzt wird oder nicht. Das betrifft auch den Core i7-12700K, den die beiden getesteten Motherboards auf jeweils 241 Watt gehievt hatten, sowie den Core i5-12600K mit seinen 150 Watt für PL1. Ich wollte ja mit Werks-Defaults der Mainboardhersteller testen, was ich somit auch getan habe. Aus Zeitgründen habe ich die beiden kleineren SKUs nicht noch mit dem eigentlichen PL1 gestestet, jedoch waren die Unterschiede ein einigen Plausibilitätstests sogar noch geringer als die beim i9-12900KF.

Betrachten wir jetzt das Ganze mal als Darstellung der Durschnitts-FPS in Prozenten und setzen den Ryzen 9 5950X  als Basiswert mit 100%, dann ergeben sich für den Core i9-12900KF 7,4 bzw. 6,8 Prozentpunkte Vorsprung, je nach PL1. Wir werden später noch bei der kumulierten Leistungsaufnahme und Effizienzbetrachtung erkennen, wie überflüssig dieses PL1-Spielerei eigentlich beim Gaming ist, wo man nicht stundenlang auf der CPU rendert.

Viel interessanter ist allerdings noch der Wert für 1% Low FPS, also das erste Perzentil (P1) . Hier ergeben sich für den Core i9-12900KF bereits satte 10,6 bzw. 9,9 Prozentpunkte Vorsprung, je nach PL1. Ergo kann Alder Lake S dem Ryzen zusätzlich noch einmal 3 Prozentpunkte draufpacken, wenn es um die sogenannten Min-FPS geht. Und das ist in jedem Spiel sehr ähnlich, also keine partielle Ausnahme.

 

Performance in 1920 x 1080 Pixeln Auflösung („1080p“) und CPU-sowie GPU-Limit

Der Abstand verringert sich natürlich, wobei ich noch einmal darauf hinweisen muss, dass das Bild vor AMDs neuen Chipsatztreibern und mit dem ungepatchten Windows deutlich anders aussah. Da waren es noch weit über 10 Prozentpunkte Unterschied, aber das erwähnte ich ja bereits auf der ersten Seite. Zunächst erst einmal wieder die kumulierten Durchschnitts-FPS:

In Prozenten ausgedrückt beträgt der Vorsprung bei einsetzendem CPU-Limit nur noch rund 3 Prozentpunkte und man fragt sich bei oberflächlicher Betrachtung wirklich, wo hier noch der Grund fürs Auf- oder Umrüsten liegen soll. Doch es gibt auch noch andere Metriken, die uns schnell eines Besseren belehren.

Eine Betrachtungsweise, die den alten Abstand aus den 720p-Tests fast wieder herstellt, ist die Auswertung der Min-FPS, also des sogenannten P1. Hier sind es wieder rund 9 Prozentpunkte, die Intel beim Core i9-12900KF gegenüber dem Ryzen 9 5950X draufpacken kann. Sicher sind das noch keine Galaxien, aber es ist trotzdem schon eine ordentliche Menge.

Performance in 2560 x 1440 Pixeln Auflösung („1440p“) und GPU-Limit

Der Abstand verringert sich noch einmal, wobei man auch sieht, dass die CPU eigentlich kaum noch eine Rolle für die durchschnittlichen FPS spielt, die allesamt sehr eng beieinander liegen. Bis auf das P1, aber dazu komme ich jetzt gleich noch.

Absolut gesehen sind die 1,6 Prozentpunkte zwischen dem Core i9-12900KF und dem Ryzen 9 5950X fast schon im Bereich der Toleranz, auch wenn das Ergebnis über einige Runs konsistent blieb. Die durchschnittlichen FPS passen also aus AMDs Sicht durchaus.

Wäre da nicht das P1 und die verflixten Min FPS! Es sind immerhin 6 Prozentpunkte, die AMD nun auf Intel fehlen. Je nach Spiel mehr oder weniger ausgeprägt, aber in der Summe wirklich nicht zu vernachlässigen.

Performance in 3840 x 2160 Pixeln Auflösung („2160p“) und absolutes GPU-Limit

Ja, es gibt sie auch, die Spiele in Ultra-HD, wo noch marginale Unterschiede messbar sind. Far Cry 6 ist z.B. eine der sehr, sehr seltenen Ausnahmen. Meistens jedoch sehen die Balken so aus, wie hier in Wolfenstein: Youngblood, so dass ich es am Ende einfach gelassen habe. Es einfach auch eine Frage von Sinn und Zeit, um einzelne Prozentpunkte zu streiten. Es gewinnt übrigens im Test unten der alte Rocket-Lake-Bolide mit seinen satten 162.4 Watt an der Leitung. Das ist mehr als doppelt so viel, wie der I9-12900KF mit 241 Watt PL1. Gute Nacht allerseits.

 

163 Antworten

Kommentar

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S
Staarfury

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257 Kommentare 206 Likes

Oha, das sieht auf den ersten Blick schon mal sehr interessant aus. Dann bin ich mal sehr gespannt, wie das ganze mit DDR4 aussieht.

Aber zumindest die Stromverbrauch Unkenrufer scheinen sich etwas verrant zu haben.

Und jetzt mal das Video laufen lassen (y)

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LEIV

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1,542 Kommentare 620 Likes

Sieht besser aus als gedacht, vor allem der 12600k sieht richtig gut aus.
Hätte sich intel mal die 11 Gen verkniffen, und gleich so ein Brett abgeliefert...

Bin auch ganz froh das der 5600x nach wie vor sehr gut oben mitspielen kann, gerade was die Effizienz betrifft.

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LEIV

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1,542 Kommentare 620 Likes

Gaming braucht auch nach wie vor selten mehr als 4 Kerne, mal teil 2 abwarten, wie die Mehrleistung in Anwendungen aussieht, die wirklich mal alle Kerne fordert und auf maximum laufen lässt

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RX480

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1,803 Kommentare 820 Likes

4 cores ?
Selbst 6 könnte in Zukunft knapp werden, wenn man spassenshalber ...

Der 12700k für Gaming und dann mal HT=off wäre sicher interessant, ... sollte evtl. mit 8p-cores reichen, da ja im Hintergrund noch die kleinen 8e-Cores werkeln.(bin mal gespannt, Was passiert wenn die ersten optimierten Games kommen, die den e-cores auch
besser die Nebenthreads zuweisen)

Der Verbrauch/Effizienz mit dem 12700k@241W sieht ja mal richtig gut aus.

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S
Staarfury

Veteran

257 Kommentare 206 Likes

So nach all den Andeutungen von Igor in den letzten Tagen: Wahrscheinlich noch besser.

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Blubbie

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808 Kommentare 275 Likes

Irgendwie verstehe ich die Charts mit dem Stromverbrauch nicht.

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Wieso steht beim 12900KF mit 241 W - im chart dann aber 68,2 Watt ?
Ebenso beim 12900 mit 125 W - im chart dann 67,1 Watt?

Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen?
Ich meine beim Ryzen 5600X der bekanntlich eine 65 Watt ist - passt auch der Wert im Chart mit 60,1 Watt.
Sorry wenn ich was wichtiges überlesen habe - aber dann sagt mir bitte was es war... 😣

Oder ist das Äpfel mit Birnen vergleichen? Sind die TDPs von den neuen Intels nicht mehr vergleichbar?

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LEIV

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Nehme mal an, der Prozessor war nicht ansatzweise ausgelastet... weil die ja beim Gaming immer auf Anschlag laufen 🤣

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Casi030

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11,913 Kommentare 2,329 Likes

Eingestellt auf 241Watt/125Watt......Realer Verbrauch im Spiel 86 und 67Watt.
Den 5600X kannst auch auf 150Watt einstellen, dennoch bleibt der Verbrauch bei rund 60Watt.

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S
Staarfury

Veteran

257 Kommentare 206 Likes

Ganz grob formuliert:
TDP gibt an, wie viel Strom die CPU ziehen darf
Der von Igor gemessene Verbrauch zeigt dir, wieviel sie effektiv (unter dem jeweiligen Workload) gezogen hat.

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LEIV

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1,542 Kommentare 620 Likes

das wäre zu wünschen, hab ja vorher auch geschrieben, wenn die 11 Gen nicht gewesen wäre, gäbe es nicht ansatzweise so viel Hohn und Spott im Vorfeld

Und dann halt bei der 12 Gen die sehr großzügig ausgelegte TDP - Aber nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, also alles bestens

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Härle'sBöckle

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148 Kommentare 74 Likes

(y)

Hast du noch Bilder zum verwendeten Wasserkühler Kryos Next mit Details zur Halterung & Backplate? Wie ist das Delta zum Kühlmittel?

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Blubbie

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808 Kommentare 275 Likes

wäre dennnoch die Frage wo dann der Intel seine 240 Watt ziehen soll - beim Bitcoin farmen?
Ich empfinde es eher abschreckend eine so hohe TDP bei Intel in den "Specs" zu lesen - wenn ich dagegen die CPUs von AMD sehe.

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amd64

1

1,101 Kommentare 669 Likes

Intel hat geliefert. (y) Sehr schön, dann kann das Rennen ja weiter gehen.

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Alexander Brose

Moderator

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Beeindruckender Effizienz-Sprung von Intel, Hut ab!

Wie immer ein schöner Test, so ausführlich sonst nirgends gesehen (y)

Grüße!

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HerrRossi

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6,771 Kommentare 2,236 Likes

Danke für den Test, da hat Intel ja richtig abgeliefert!

Beeindruckend, was da bei den 1% low fps gewonnen wurde und der Stromverbrauch ist ja regelrecht niedrig. Es wird auch spannend zu sehen sein, was mit schnellerem DDR5 und strafferen Timings noch an Leistungsgewinn rauskommen wird.

Echt stark, für uns Konsumenten gibt es nichts besseres als Konkurrenzkampf. Jetzt ist AMD wieder an der Reihe, diese Hürde du überspringen und ähnlich gut abzuliefern. Mit dem 3D Cache wird man vllt. an die Leistung rankommen, der Stromverbrauch wird aber höher bleiben als jetzt bei Alder Lake.

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HerrRossi

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6,771 Kommentare 2,236 Likes

Ich vermute, das ist eine Einstellung im Bios, einmal darf die CPU so viel saufen wie sie will, beim anderen Setting ist sie auf 125W limitiert. Zumindest beim Gaming hat das ja kaum Auswirkungen.

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m
modena.ch

Mitglied

81 Kommentare 36 Likes

Naja, beim Gaming wo er nicht ausgelastet ist siehts schick aus, produktiv säuft er wie Loch.

100W mehr ist ne Hausnummer....
Bei oft weniger Leistung versteht sich.

Auch bei den Spielen scheint es schwer draufan zu kommen welches es ist.
Es ist nicht alles rosig im Alder See!

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Klicke zum Ausklappem
amd64

1

1,101 Kommentare 669 Likes

Intels 10nm Enhanced SuperFin ist mit dem 7nm Prozess von TSMC wohl doch nicht ganz zu vergleichen.
Mal sehen wo die "neuen" Ryzen mit den +64MB V-Cache pro Chiplet landen.

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grimm

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3,071 Kommentare 2,023 Likes

Mich würde auch interessieren, was man da an NT reinbaut. Ich mach ja produktiv nix - rein von der Package Power sollten dann 12900 + 6900XT mit meinem 650 Watt NT auskommen. Aber wenn da soviel Luft nach oben ist und der sich ggf doch den Schluck genehmigt... Irgendwie ist mir das suspekt. Mal abwarten, was morgen kommt. Aber ja: Sieht endlich wieder nach ner guten Architektur aus.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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