CPU-Performance: Workstation
Natürlich ist im Produktivbereich bei den eben gebenchmarkten Applikationen nicht nur die 3D-Grafikperformance wichtig, denn es werden innerhalb dieser Anwendungen parallel ja auch viele Dinge von der CPU berechnet (Simulationen, Compute-Aufgaben, Preview-Rendering usw.). Damit man einen wirklich objektiven Eindruck erhält, muss man beides stets im Zusammenhang betrachten.
Viele der aktuellen Softwarepakete enthalten auch Module, die sich auf reine Berechnungen und Simulationen stützen, so dass man im Produktiveinsatz immer alle der möglichen Aspekte mit einbeziehen muss. Allerdings skalieren Softwarepakete wie Solidworks nicht vollumfänglich mit der großen Anzahl möglicher Threads, so dass hier oft genug sogar noch Quad-Cores mit hoher IPC (und SMT) bestehen können. Das sieht man auch im direkten Vergleich zwischen dem Core i7-7700K und dem Core i7-8700K.
Bei Creo zählt der pure Takt, solange 8 Threads stressfrei laufen können. Ansonsten kann auch hier der neue Core i7-8700K kaum Vorteile aus den zwei zusätzlichen Kernen ziehen.
Bei 3ds Max zählen Takt und Kernanzahl, wobei sich der Core i7-8700K etwas vom Core i7-7700K absetzen kann. Der Core i7-7800X ist auch hier nicht konkurrenzfähig.
In den CPU-Composite fließt hingegen auch das extensive Rendering mit ein (auf das wir gleich noch separat kommen werden), so dass die Gesamtbewertung der AMD Ryzen 7 für ein etwas anderes Bild sorgt.
CPU-Performance: Photorealistisches Rendering
Beim finalen Rendern kommt es nun nicht mehr so sehr auf die Universalität, sondern eine möglichst effiziente und schnelle, parallelisierte Abarbeitung an. Deshalb betrachten wir diesen Abschnitt jetzt extra. Kommen wir deshalb gleich am Anfang auf 3ds Max zurück. Beim reinen Rendern macht dem Core i7-8700K in seiner Klasse niemand etwas vor. Kernanzahl geht vor Takt, wobei auch die Performance mit letzterem wunderschön skaliert.
Die Konsolenvariante von Luxrender bestätigt dieses Bild, wobei zumindest der Core i7-8700K mit dem Ryzen 7 1800X konkurrieren kann.
Kommen wir nun zu Blender. Der übliche Workload (allerdings mit einer Sample-Size von 200 Pixeln) bestätigt das Bild der vorangegangenen Tests sehr eindrucksvoll. Der Core i7-8700K liegt in etwa auf dem Niveau des Ryzen 7 1800X, je nach Takt. Die beiden älteren Kaby-Lake-CPUs sehen hier keinen Stich mehr. Gaming ist eben doch nicht alles.
Wenn wir den Blender-Loop des SPECwpc laufen lassen, sieht das Ergebnis sehr ähnlich aus, auch wenn die Aufgabenstellung doch etwas abweicht.
Verringert sich der Anteil an reiner Renderleistung weiter, schiebt sich auch der nicht übertaktete Core i7-8700K noch mit nach ganz oben. Der Rest sieht wieder aus, wie gehabt.
Das zeigt sich dann noch deutlicher, wenn man sich nicht nur auf die photorealistische Bildausgabe beschränkt, sondern im Loop viele Faktoren eine Rolle spielen, bei der eben nicht nur die Kernanzahl der alleinentscheidende Faktor ist, sondern auch die IPC. Plötzlich sind auch die älteren Vierkerner mit SMT wieder ganz vorn mit dabei.
In diesem Part schieben sich die beiden neuen Intel-CPUs dann endgültig an die Spitze, da die Kernzahl zwar nicht unwichtig ist, der Takt jedoch noch deutlich mehr ins Gewicht fällt.
Zwischenfazit
Intels Core i7-8700K und auch der Core i7-8700 sind durchaus auch brauchbare CPUs im semi-professionellen Einsatz und nicht nur beim Gaming. Je nachdem, wo man die Schwerpunkte setzt, können sie im Produktiveinsatz entweder einigermaßen mithalten oder sogar allen anderen die Wurst vom Teller ziehen. Eine solch positive Einschätzung von Intels Consumer-Schiene, vor allem auch im Vergleich zum Core i7-7800X, hätten wir vorab nicht erwartet. Das macht den Core i7-7800X eigentlich komplett obsolet.
- 1 - Einführung und Test-Setup
- 2 - Chipsatz, Mainboard und Test-Setup
- 3 - 3DMark, VRMark, Civilization AI Test
- 4 - Ashes of the Singularity: Escalation
- 5 - Battlefield 1
- 6 - Civilization IV
- 7 - Warhammer 40K: Dawn of War III
- 8 - Project Cars
- 9 - Far Cry Primals
- 10 - Hitman (2016)
- 11 - Rise of the Tomb Raider
- 12 - DTP, Office, Multimedia und Kompression
- 13 - Workstation 2D- und 3D-Performance
- 14 - CPU-Computing und Rendering
- 15 - Wissenschaftlich-technische Berechnungen und HPC
- 16 - Übertaktung, Leistungsaufnahme, Temperaturen
- 17 - Zusammenfassung und Fazit
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