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Hürden und Lösungen: AMDs APU Ryzen 5 2400G mit verschiedenen Speicher-Settings getestet

Speichertests auf AMDs Ryzen 2400G APU

Nun, da wir die Ryzen-Plattform stabilisieren konnten, können wir auch gemeinsam sehen, wie die Auswirkungen der einzelnen Settings auf die Performance sind. Wir wissen ja bereits, dass die Performance der Zen(+)-Architektur sehr stark an der RAM-Frequenz hängt – mal sehen, ob auch die IGP-Leistung auf die gleiche Weise steigt. Wir haben unsere klassische Spielekollektion mit zwei verschiedenen Einstellungen (Ultra und Medium) verwendet. Zumindest die Spiele, die irgendwie noch einen Sinn ergeben, um sie in Full-HD laufen zu lassen.

Spiel Ultra-Settings Medium-Settings
Ashes of the Singularity: Escalation Extreme, GPU-Test (DX12) Standard, GPU-Test (DX12)
Tom Clancy’s The Division Ultra, VSync OFF (DX12) Medium, VSync OFF (DX12)
Far Cry 5 Ultra, Blur OFF, VSync OFF Normal, Blur OFF, VSync OFF
Rise of the Tomb Raider Very High, SMAA, HBAO+ off (DX12 ) Normal, FXAA (DX12)
Civilization VI Ultra/Ultra, MSAA 8x, VSync OFF, Blur OFF,  GPU-Test Medium/Medium, MSAA 2x, VSync OFF, Blur OFF, GPU-Test
Total War: Warhammer II Ultra, Testszene Medium, Testszene

Absolut gesehen, gewinnen alle Spiele an FPS mit steigender Speicherfrequenz hinzu, einschließlich der klassischen Fehlergrenze in dieser Art von Tests. Dumm nur, dass einige Spiele sich frecherweise geweigert haben, die Benchmarkdurchläufe mit einer DDR4-Frequenz von 3400 MHz fehlerfrei zu absolvieren oder gar zu starten. Kein Wunder übrigens, denn AMD garantiert ja auch nur den Betrieb des Ryzen 2 mit einer maximalen DRAM-Frequenz von 2933 MHz. Der Rest ist Lotto und Glück. In der nun folgenden Galerie haben wir die einzelnen Spiele mit dem Vergleich der Settings und in Abhängigkeit von der Speichertaktrate aufgelistet:

Nach Wahlen sehen sich die Leute ja immer auch nach den Balken mit den Gewinnen und Verlusten, sowie der netten Durchschnittsbewertung. Die Mittelung der Anzahl der erreichten FPS in den sechs getesteten Spielen gibt uns zumindest eine reale Vorstellung vom durchschnittlichen prozentualen Gewinn (oder Verlust) im Vergleich zum DDR4-2933, dem schnellsten Speicher, der offiziell mit den Raven-Ridge-APUs erreichbar ist. DDR4-3200 bietet, je nach Detaillierungsgrad, durchschnittlich nur 3,2% bis 5% Full-HD-Leistung mehr.

Umgekehrt beträgt der Unterschied zwischen DDR4-2133 und DDR4-2933 in etwa 12%! Für DDR4-2133 und DDR4-2400 gilt (wie vermutet und nicht überraschen): beide sind eindeutig zu vermeiden, da der Unterschied in der Grafikleistung gegenüber den höheren Geschwindigkeiten einfach zu groß ist.  Auch diese pauschalisierten Ergebnisse mochte ich natürlich keinem vorenthalten. In der folgenden Galerie sehen wir das von oben noch einmal, nur eben in vier Grafiken verallgemeinert und bei den Prozenten auch noch dezent normiert:

Zusammenfassung und Fazit

Bei AMDs APUs ist es also schon viel komplizierter, den passenden RAM samt optimaler Settings zu finden, denn der Ryzen-Speicher-Controller ist viel launischer. Die APU-Performance skaliert auch nicht linear zur RAM-Frequenz. Die Performancegewinne fallen am Ende in der Summe deutlich geringer aus, während die Schwierigkeiten bei der korrekten (und damit wirklich stabilen) Konfiguration des Arbeitsspeichers exponentiell zunehmen. Man könnte sogar sagen, dass im Moment, und trotz der angekündigten Zertifizierungen, die Raten höher als DDR4-2933 kaum ehrlich garantiert werden können, wenn man wirklich den Wert auf eine echte Stabilität legt. Es wird stets notwendig sein, an den Timings und den Spannungen zu basteln und geduldig seine eigene Einstellung zu finden, die dann auch „rockstable“ ist.

Kits mit DDR4-2133 und DDR4-2400, die die Leistung dieser Prozessoren so frustrierend einschränken, sind nichts for die APUs. Der beste Kompromiss ist eigentlich der, auf der maximalen Standardfrequenz von AMD zu bleiben: DDR4-2933. Das schon erst einmal den Geldbeutel, den jedes (mögliche) Fitzelchen mehr an Geschwindigkeit ist mit Geld dann teuer erkauft. Und Zeit, die man fürs Testen investieren muss. Ich sehe den größten Fehlerteufel noch im BIOS der Motherboards, hier muss AMD mit besseren AGESA-Versionen nachbessern, denn bei den reinen Ryzen 2 CPUs ohne Grafik geht es ja auch.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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