Erste Schritte beim Hard-Tubing
Da ich sehr genau weiß, wie schwierig es ist: Ein 3-dimensonales Rohr auf einer CNC-Biegeanlage prozessfähig auf ein paar Zentel herstellen zu wollen, konnte ich mir nur schwer vorstellen, wie das, was auf der Skizze zu sehen ist funktionieren soll. Also mal schnell den guten Pascal (unseren Lüfter-Tester) angerufen, der macht ständig solche Projekte. Er meinte zu mir: „Äh anspruchsvoll. Wie viele PCs hat dein Schwager schon mit Custom-Wakü gemacht?“ Worauf ich nur sagen konnte: noch gar keinen! Dann meinte Pascal nur: „Besorgt euch Eckverbinder, und zwar jede Menge! Ach, und wie viele Rohre habt ihr bestellt?“ Ich sagte: 3 x 4er Pack (à 80 cm), dass müsste doch reichen oder nicht. Pascal: „Bestell mal lieber noch min. 2 Packungen mehr!“ Ihr merkt schon, wohin das geführt hat.
Worauf will ich hinaus? Wenn ihr eure Komponenten verbaut habt, dann gibt es vom Ausgleichbehälter (in dem Fall der Alphacool Eisball mit Pumpe) einen Ausgang und der definiert den Nullpunkt. Von jetzt an, hat alles eine Lage bzw. Position im 3D-Raum. Das kann man mit den Messmitteln, die man so zuhause hat, gar nicht genau messen – das nenne ich mal grobes Schätzen! Oder hat einer von euch eine 3D Messmaschine zuhause? Ich denke nicht. Somit geht die Trefferwahrscheinlichkeit von Position A zu Position B mit bereits dem zweiten Biegewinkel in den Keller. Kommt ein dritter Winkel im 3D-Raum hinzu, dann ist es eher Zufall, wenn das Rohr nach dem 10. Versuch plötzlich passt. Seht ihr gleich noch! Hier mal der erste 90 ° Winkel. Try and Error!
Wir haben die Alphacool „Eisrohre“ verwendet! Dieses sind quasi an der Außenfläche sandgestrahlt und geben einen Satin- bzw. Eislook. Die Rohre sind aus Acryl (PMMA) gefertigt und lassen sich ab ca. 80 ° C recht gut biegen. Zu beachten ist hierbei, dass man vom gewünschten Biegepunkt aus min. 10 cm links und rechts davon mit dem Heißluftföhn ordentlich warm macht. Besser sind 15 cm! Warum? Beim Biegen muss das Material fließen können! Und damit es nicht einfällt muss man unbedingt den Biegeschlauch in das noch gestreckte Rohr einführen. Der Schlauch sollte dabei unbedingt richtig nass gemacht werden, sonst bekommt ihr den im Zweifel nicht mehr aus dem Rohr!
Man kann zum einen die Tischkante als Orientierungshilfe nutzen oder man besorgt sich z.B. einen Eiskoffer von Alphacool. Dort sind diverse Winkel als Biegehilfen sowie Werkzeug usw. bereits enthalten! Mein Schwager hat sich den von Pascal ausgeliehen und konnte somit alles mal ausprobieren. Mein Schwager hat am Ende ein bisschen was vom Eiskoffer genutzt und dennoch viel mit der Tischkante gemacht. Es musste unbedingt ein Versuch unternommen werden – ein 3-dimensioonales Rohr zu biegen. War fürs erste nicht so schlecht, aber so gar nicht im Plan vorgesehen! Ob das am Ende auch dicht gewesen wäre?
Positionsgenauigkeit sieht anders aus! Optisch ist es wie immer Geschmackssache, aber mir würde es nicht gefallen. Worauf man hier wirklich achten muss, dass man beim Einstecken in die Fittinge zum einen noch genügend geraden Anteil hat (nicht versuchen den Radiusbereich in die Fittinge zu zwingen – das wird ganz sicher am Ende undicht sein) und zum anderen sollte das Rohr zum Fitting nicht zu arg verspannt sein, das kann auch zu undichten Stellen führen. Ebenso sollte man unbedingt nach dem Absägen sauber entgraten ggf. sogar mit Schmirgelpapier sicherstellen, dass kein Grat mehr da ist. Das fühlt man recht gut! Ihr müsst auch alle Rohre spülen, sonst habt ihr Späne im System – ein NO GO! Also vergessen wir mal den 3D Biegeversuch und legen jetzt mal richtig los.
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