Testberichte

Cougar Immersa Pro im Test – Headset mit Surround und USB-Soundkarte

Einführung und Lieferumfang Das Cougar Immersa ist mit ca. 45 Euro Straßenpreis geradezu ein echtes Schnäppchen mit gutem Tragekomfort und einem sehr interessanten Preis-/Leistungsverhältnis. Erfolg macht bekanntlich mutig und so peppt man das Ganze ...Software Die UIX-Software erkennt auch das Headset, wobei dieses auch ohne Software klaglos funktioniert. Allerdings muss man dann auf die aktive Klangregelung, Surround und die RGB-Effekte verzichten. Letztere lassen den Ring um die Ohrmuscheln und ...

Software

Die UIX-Software erkennt auch das Headset, wobei dieses auch ohne Software klaglos funktioniert. Allerdings muss man dann auf die aktive Klangregelung, Surround und die RGB-Effekte verzichten. Letztere lassen den Ring um die Ohrmuscheln und das Mikrofonende farblich nuanciert erscheinen oder mit Leuchteffekten versehen. Je nach Geschmack und Stimmung. Zum Equalizer kommen wir dann gleich noch.

Die Bedienung erfolgt intuitiv und stellt den Anwender vor keine Probleme. Positiv auch, dass man sich nicht wie z.B. bei Razer erst extra für Download und Nutzung registrieren muss.

Messungen und Sound-Check

Die Abstimmung ist ähnlich der des Cougar Immersa ohne das Pro im Namen. Die Badewanne fällt im Test ohne installierte Treiber bzw. passiv an einer externen Soundkarte etwas dezenter aus als beim kleineren Modell, zeigt aber immer noch die übliche Badewannen-Charakteristik:

Kommen wir nun noch einmal kurz zur Software zurück, die neben der Aktivierung des Surround auch einen Equalizer mit vordefinierten Sound-Profilen enthält.

Diese Profile sind ein wenig albern definiert, wenn man sich noch einmal an den eingangs erwähnten Grundlagenartikel zum Gaming-Sound zurückerinnert.

Das ist jetzt beim Profil „FPS“ schon keine Badewanne mehr, sondern ein komplettes akustisches Rückhaltebecken. Da rumpelt und zischt es zum Gotterbarmen und tötet auch den letzten Skill mit einer Geste von Nonchalance. Wer’s mag, bitte schön. Ein Eigenversuch in CS: GO war jedenfalls eine Erkenntnis der anderen Art:

Das Profil „Flat“ passt zwar noch in die Kategorie „Geht schon so“, aber das Profil „FPS“ ist wirklich nahezu unbrauchbar und gehört deshalb auch glatt verboten.

Noch abstruser ist das, was sich der asiatische ODM so unter „Classic“ vorstellt. Und nein, das ist nicht etwas Dolly Buster von oben, sondern eine akustische Berg- und Talfahrt für Extremsportler. Bis zu 15 dB Anhebung in Oberbass und Höhen, sowie eine gleichzeitige Absenkung der Mitten um bis zu 6 dB ergibt dann schon eine Spanne von über 20 dB, bei der kein Instrument auch nur eine Minute überlebt.

Schalten wir deshalb ganz schnell wieder um auf „Flat“ und hören aufmerksam zu, was das Headset uns nun zu bieten hat.

Das Headset hat das Bass-Peak bei rund 100 Hz, ist also eher auf den Oberbass abgestimmt. Die Kurve fällt nach unten hin jedoch eher langsam ab, so dass sich ein sehr tiefer Bass ausbreitet, dessen Pegel durchgehend als sehr satt zu bezeichnen ist. Töne um die 32 Hz und darunter sind noch wahrnehmbar auch wenn hier die eher schwammig aufgefüllten Ohrpolster den Eindruck etwas verwischen. Das Einschwingverhalten ist annehmbar, die Pegelfestigkeit ist es auch.

Der Oberbass trägt etwas zu fett auf und es wird schnell pappig bis hin zu den unteren Mitten, die jedoch, für sich allein genommen, ganz solide wirken und für den eher warmen Klangcharakter bei der Wiedergabe sorgen, die dann bis in die Mitten hinaus sehr ausgewogen bleibt.

Das ausgeprägte 1,7-KHz-Loch zehrt etwas an der Wiedererkennung, jedoch kaum an der räumlichen Ortung und ist erneut Treibern und Abstimmung geschuldet. Letztere ist uns definitiv zu Höhen-lastig, denn die Sibilanten sind zu deutlich ausgeprägt und die Ausblasgeräusche diverser Instrumente schlagen brutal durch bis aufs Kleinhirn. Das trifft übrigens auch auf die sehr breitbandigen Schuss- und Explosionsgeräusche zu.

Die Abstrahlung ist jedoch erstaunlich direkt, was natürlich auch vom Sitz bedingt ist, der beim Test einfach perfekt passte. Insgesamt löst das Immersa Pro bis auf die Sounding-bedingten Schwächen noch ganz gut auf, ohne jedoch auch nur ansatzweise filigran zu werden, was fast schon schade ist.

Am Ende bleibt beim Hörtest die Erkenntnis, dass das Gebotene nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht herausragend ist. Irgendwie ist es am Ende so ein typisches akustisches Mittelding, was gut in den Mainstream passt und bloß nicht irgendwie auffallen möchte.

Fazit

Auf einen echten Kauftipp wollen wir uns nicht festlegen, dafür haben sich beim Hörtest und bei der Verarbeitung/Ausstattung doch zu viele Dinge quergelegt. Aber es ist beileibe kein Verriss, sondern ein Headset im soliden Mittelfeld. Es sticht nichts extrem negativ oder positiv hervor, was ja in der heutigen Zeit fast schon wieder ein Qualitätsmerkmal darstellt, wenn man sich an einige der akustischen Auffahrunfälle der letzten Jahre zurückerinnert.

Man macht also nichts falsch und erhält ein mehr oder weniger ausgewogenes und stabiles Headset, welches bequem sitzt und auch noch bezahlbar bleibt. Mehr jedoch nicht.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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