Mikroskopie und Partikel
Das AAirhut-Pad ist nicht ultra-soft, aber deutlich flexibler als das von Pad ARCTIC. Das blaue Pad ist deutlich härter, etwas spröde und es bröselt auch relativ schnell, ohne aber keksartig ausgetrocknet zu sein. Nur ist es für die Komponenten eher ungünstig, wenn man satte 20 N/cm² und mehr benötigt, um diese Masse überhaupt zusammenpressen zu können. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man das Pad von AAirhut mit den maximal 4 N/cm² unbedenklich für Schichtstärken von 850 bis 500 µm einsetzen kann und das von ARCTIC wirklich nur in 1 mm Spalten.
Wir werden später noch sehen, warum ich beim AAirhut 0.85 statt 1 mm schreibe, denn auch wenn das Pad die 1 mm schafft, leidet durch die Prägung der einen Seite etwas die Wärmeleitfähigkeit. Die übrigens (Achtung Spoiler) dann trotzdem noch deutlich besser ist als die des ARCTIC Pads. Aber wir sind ja noch beim Test der Äußerlichkeiten.
Werfen wir nun einen Blick auf die Partikel. Im Pad von AAirhut finden sich, was die Maximalgröße betrifft, die kleineren Partikel wieder, während es beim Pad von ARCTIC echte Ausreißer nach oben hin gibt. Das zeigt auch die weggelaserte Oberfläche im unteren Bild. Allerdings finden sich auch viele Partikel im Bereich unterhalb von 5 µm, was die etwas festere Konsistenz erklärt. Das Pad von ARCTIC ist in der Summe gesehen sicher auch deutlich einfacher und vor allem schneller zu produzieren.
Materialanalyse
Die Inhaltsstoffe beider Pads könnten unterschiedlicher nicht sein. Bei beiden Pads handelt es sich quasi um hochviskose Wärmeleitpaste, wo in der verketteten Silikonmatrix unterschiedlich hoch befüllte (verdichtete) Wärmeleitpartikel zu finden sind. In der Paste von AAirhut fehlt das Zinkoxid und der reine Aluminiumanteil liegt bei satten 30 Prozent, der Rest ist die Silikonmatrix und der gebundene Sauerstoff im Al2O3.
Das Pad von ARCTIC setzt hingegen auf eine etwas höhere Befüllung, wobei der Metallanteil des Zinks mit rund 20 Prozent den des Aluminiums mit rund 13 Prozent überwiegt. Auch hier kann man von reichlich 30 Prozent Metallanteil an der Füllung ausgehen, allerdings macht das feinere Zinkoxid das Pad etwas fester und spröder.
Viskoelastizität und Abriss
Während das softere Pad von AAirhut nach dem Pressen bis auf die Hälfte der Ausgangsstärke die Form wieder einigermaßen zurückerlangt, wird das ARCTIC-Pad de facto zerstört. Beim Hochfahren des Testkörpers reißt das Pad auf und Teile bleiben am anderen Testkörper kleben.
Zwischenfazit
Lassen wir die gleich zu testende Performance mal außen vor, dann erscheint das Pad von AAirhut nicht nur universeller einsetzbar, sondern es wird auch weniger schädlichen Druck auf die Komponenten ausüben. Dazu kommt, dass man es mit deutlich weniger Druck an die tatsächlich auszufüllenden Spalte anpassen kann, was unterm Strich auch eine größere Kühlfläche bzw. einen besseren Kontakt ergibt. Aber das messe ich ja gleich noch. Zunächst will ich aber festhalten, dass das Pad von ARCTIC zwar günstiger, aber auch bis hierher signifikant schlechter war.
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