Grafikkarten Testberichte VGA

Nvidia GeForce GTX 1070 Ti im Test: Dazwischen, darüber oder daneben?

Unboxing, Abmessungen und Anschlüsse

Nvidia spricht auch bei der GeForce GTX 170 Ti von einer „Founders Edition“, anstelle des früher genutzten und vielleicht nun zu banal klingenden Wortes „Referenzdesign“. Rein optisch folgt die Gestaltung natürlich stets dem Zeitgeist, während sich die Ausführung im DHE-Kühlkonzept (Direct Heat Exhaust) seit Jahren nicht geändert hat. Die Karte geht haptisch in Ordnung, denn die Abdeckung sieht nicht nur metallisch aus, sie ist es dank Aluminiumguss auch. Doch dazu gleich mehr.

Auch auf das genaue Platinen- und Kühldesign werden wir später noch gesondert eingehen. Die wichtigsten Features zeigen wir zunächst zusammengefasst in einer Tabelle:

Übersicht der Einbaumaße, Features und Anschlüsse
Einbaulänge:
27,0 cm (Slot-Blende bis Ende Abdeckung)
Einbauhöhe:
10,5 cm (Oberkante Slot bis Oberkante Karte)
Einbautiefe:
3,8 cm (2-Slot)
0,5 cm Backplate
Gewicht:
1020 Gramm
Backplate: Ja, ohne passive Kühlfunktion
Kühlung: Luftkühlung, DHE-System, Radial-Lüfter
Anschlüsse Slotblende:
3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.0
1x Dual-Link DVI-I
Sonstige Anschüsse:
2x SLI Connector
Spannungsversorgung:
1x 8-Pin PCI-Express

Außenansichten

Die Kühlerabdeckung aus Aluminium-Spritzguss ist, wie bei den beiden Schwestern GeForce GTX 1070 und GTX 1080 zweifarbig in Silber-Metallic und Schwarz lackiert. Vor allem die silber-matten Flächen sind damit als Folge durchaus kratzempfindlich.

Die metallene Abdeckung sorgt für einen kühlen, hochwertigen Eindruck, resultiert aber auch in einem relativ hohen Gewicht von über einem Kilogramm. Beide Karten – GeForce GTX 1070 Ti FE und GTX 1080 FE – haben das fast identische Gewicht, nur die GeForce GTX 1070 FE ist knapp 10 Gramm leichter.

 

 

Die Rückseite der Platine ist auch hier von einer zweiteiligen Backplate verdeckt, die reine Optik darstellt, aber keinen Betrag zur Kühlung leistet. Wem beim SLI der Platz zu eng wird oder wer eine etwas bessere Belüftung der Platinenrückseite vorzieht, kann beide Teile der Backplate bedenkenlos abschrauben.

Die Oberseite der Karte ist vom mittig platzierten, grün leuchtenden GeForce-GTX-Schriftzug geprägt, der 8-polige PCIe-Spannungsversorgunganschluss sitzt am Ende der Karte. Das sehr kantige und zerklüftete Design ist sicher Geschmackssache, fällt aber definitiv auf.

Das Ende der Karte zeigt wie schon bei der GeForce GTX 1070 FE die Lamellen des Lufteinlasses und den Montage-Frame, der insgesamt drei Schraubgewinde zur Entlastung der Karte mit passenden Halterungen im Gehäuse bietet.

 

 

Die Slot-Blende zieren insgesamt fünf Ausgänge, von denen maximal vier in Multi-Monitor-Setups gemeinsam betrieben werden können. Neben dem Dual-Link DVI-D (kein analoges Signal durchgeschleift!) finden sich auf der Rückseite noch ein HDMI-2.0-Ausgang sowie drei DisplayPort-1.4-Anschlüsse. Der Rest der Slot-Blende ist mit jeder Menge Öffnungen für den Luftauslass versehen.

Kühlsystem und Backplate

Die zweiteilige Backplate besitzt leider keine aktive Kühlfunktion, sondern dient lediglich der besseren Optik.

Für die Abführung der erzeugten Abwärme setzt Nvidia bei der GeForce GTX 1070 Ti FE im Gegensatz zur kleineren Schwester 1070 FE auf eine echte Vapor-Chamber-Lösung, die als kompaktes Modul mit vier Schrauben an der Platine neben dem GPU-Sockel verschraubt wird. Insgesamt 51 Teile (einschließlich aller Schrauben) liegen nun auf dem Tisch, 12 weitere könnten es noch werden, wenn man auch noch den Lüfter komplett entfernen würde.

 

 

Der Radiallüfter ist keine absolute Neuheit und bläst als reine DHE-Lösung (Direct Heat Exhaust) die angesaugte Luft durch die Lamellen des Kühlers in Richtung Slot-Blende nach außen. Der gesamte Montagerahmen (Frame) dient nicht nur zur Stabilisierung der Karte, sondern auch zur Kühlung von Komponenten wie Spannungswandler und Speicher.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung, DHE (Direct Heat Exhaust)
Heatsink: Große Hybrid-Varporchamber
Kühlfinnen: Aluminium, horizontale Ausrichtung, engstehend
Heatpipes keine
VRM-Kühlung: über Kühlframe
RAM-Kühlung über Kühlframe
Lüfter: Radial-Lüfter
Backplate Aluminium, geschwärzt
keine Kühlfunktion

Spannungsversorgung und Komponenten

Ein Blick auf die Platine zeigt, dass eigentlich noch deutlich Luft für mehr gewesen wäre. Neben der einen Phase für den Speicher sind nur fünf der insgesamt sechs möglichen Phasen für die GPU bestückt und verschaltet. Außerdem wäre noch Platz für eine weitere PCIe-Spannungsversorgungsbuchse gewesen. Die Platine entspricht fast zu 100% der Referenzplatine der GeForce GTX 1080 FE, besitzt jedoch eine neuere Revision.

Das 5+1-Phasen-System setzt auf den klassenüblichen uP9511P von UPI Semiconductor als PWM-Controller. Da der PWM-Controller die MOSFETs der einzelnen Spannungswandler-Phasen nicht direkt ansprechen kann, setzt Nvidia mit den 53603A von Texas Instruments auf solide Gate Driver für die Ansteuerung der Power-MOSFETs 4C85N von ON Semiconductor. Dabei handelt es sich um einen recht belastbaren Dual-Channel-MOSFET für den DC/DC-Spannungswandlerbereich mit ausreichend hohen Reserven.

GPU-Spannungsversorgung

 

PWM-Controller uP9511
UPI Semiconductor
8-Phase PWM Controller
Gate Driver 53603
Texas Instruments
One per Phase
VRM 4C85N
ON Semiconductor
Power MOSFET
Dual-N-Channel
High- and Low-Side
Spulen Encapsulated
Ferrite Choke

Speicher und -Spannungsversorgung

 

Module MT51J256M32HF-80
Micron
GDDR5, 8.0 Gb/s
8 Gigabit (32x 256 MBit)
acht Module
PWM-Controller 1 Phase
Single Buck Converter
Noname
VRM 4C85N
ON Semiconductor
Power MOSFET
Dual-N-Channel
High- and Low-Side 
  Encapsulated Ferrite Choke
33nH

Sonstige Komponenten

 

Überwachung INA3221
Monitoring Chip
Ströme, Spannungen
BIOS Winbond 25Q40
Kynix Semiconductor
EEPROM
BIOS
Shunts und Filter 1x Spule (Glättung) und Shunt nach der PCIe-Buchse (12V Eingangsspannung)

Weitere Details

 

Sonstige
Merkmale
– 1x 8-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung
– Filterspule im Eingangsbereich

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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