Nvidia GeForce GTX 1070 Ti im Test: Dazwischen, darüber oder daneben?

Bei den allgemeinen Leistungsaufnahmewerten liegt die Nvidia GeForce GTX 1070 Ti FE erwartungsgemäß exakt auf dem Punkt, den Nvidia mit 100% Power Target festgelegt hat und damit auf dem gleichen Niveau, wie auch die etwas größere GeForce GTX 1080 FE. Auf eine Übertaktung dieser Karte und die maximal mögliche Anhebung des Power Targets auf 120% (ca. 116 Watt) haben wir allerdings bewusst verzichtet, da es kaum einen Sinn ergibt, weil die Karte schon ab Werk ins thermische Limit läuft. Dafür haben wir ja gleich noch die Boardpartner-Karte von MSI.

Die MSI GeForce GTX 1070 Ti Titanium verhält sich mit den Werkseinstellungen sehr ähnlich (langweilig) und liegt nur knapp oberhalb des Power Targets von 180 Watt. Die klitzekleine Übertretung dürfte sicher zu Lasten der zwei Lüfter und des etwas aufwändigeren Schaltungslayouts gehen.

Was jedoch voll durchschlägt, ist die Erhöhung des Power Targets auf die maximal möglichen 133%. Hier werden beim maximalen OC immerhin 233 Watt der möglichen 239 Watt erreicht, bevor die Spannung zum limitierenden Faktor wird. Ohne dem betreffenden Abschnitt vorgreifen zu wollen: es spielte dabei keine Rolle, ob man mit 100% Lüfterlast und 2,1 GHz oder Standardkurve und 2050 MHz unterwegs war.

Den gewissen Temperaturvorteil bei voller Lüfterdrehzahl, samt etwas geringerer Leckströme, fressen die Lüfter am Ende jedoch sofort wieder auf. Mehr als 233 Watt gingen dann einfach nicht

Das absolute Peak von 290 Watt beim maximalen Übertakten (217 Watt im Normalmodus) ist eher theoretischer Natur, weil eine sinnvoll bestückte Sekundärseite moderner Netzteile dank der Low-Impedance-Kondensatoren diese kurzen Spitzen locker abfedern bzw. glätten kann. Allerdings zeigt es auch, dass man ältere Netzteile noch einmal auf deren Eignung für moderne Grafikkarten überprüfen sollte.

Nvidia (und im Schlepptau auch MSI) haben den Mainboardslot (PEG) mittlerweile soweit entlastet, dass sich eine Aufschlüsselung der Schienen bezüglich ihrer Auslastung nicht mehr lohnt, um eine mögliche Normüberschreitung zu protokollieren. Wo kaum noch etwas ist, muss man auch nichts diskutieren.