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Großer Praxistest mit drei X570-Motherboards in einem geschlossenen PC – die Wahrheit über Spannungswandler, Lüfter, Temperaturen und den Onboard-Sound

Maximal mögliche CPU auf minimalstem Motherboard, am besten gleich noch noch alle Kühlkörper der Spannungswandler mit entfernen und fertig ist die Basis für die nächste Click-Bait-Orgie. Ganz konnte ich mich der Neugier über die möglichen Grenzen natürlich auch nicht entziehen, aber am Ende sollte man sich auch seiner Verantwortung als Medium bewusst werden und die Leser (und damit ja auch Käufer) nicht unberechtigt in Panik versetzen oder an den eigenen Entscheidungen zweifeln lassen.

Asus TUF X570-Plus

Bei den Chipsatzlüftern gehen alle drei Hersteller recht unterschiedliche Wege. Asus versteckt den recht klein ausgefallenen Lüfter verschämt direkt unter der Grafikkarte. Das Argument, die Karte würde so den Chipsatz mitkühlen, ist bei derartigen Verlustleistungen eher ein Scheinargument. Doch lassen wir uns bei der Übersicht der Temperauren doch einmal überraschen. Fakt ist jedoch auch, dass man diesen kleinen Luftikus im Idle und ohne echte Last durchaus hören kann. Das wiederum nervt und man wünscht sich irgendwann dann doch einen semi-passiven Modus oder einen Passivkühler.

 

Gigabyte X570 Aorus Elite

Der Lüfter besitzt einen kaum größeren Durchmesser als der des Asus-Boards, aber er liegt zumindest frei und kann somit auch atmen. Allerdings fehlt auch hier der Abschaltmodus für den lastlosen Betrieb, was im Idle leider hörbar wird.

MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi

Waren die Spannungswandler eben noch des Buchhalters liebstes Spielzeug, verfügt der Lüfter über den größten Durchmesser und einen Semi-Passiv-Modus. Das ist in der Realität allerdings schnell Vergangenheit, denn ob es nun die SSD ist oder der Chipsatz – nach ca. 15 bis 20 Minuten im Idle geht der Lüfter nicht mehr aus. Die Drehzahlen sind akzeptabel, aber auch das hört man noch, leider.

Temperatur- Vergleich am Chipsatz

Doch was leistet der jeweilige Kühler bzw. was nicht? Diese Frage kann man anhand der Chipsatz-Temperaturen und der anliegenden Drehzahlen recht einfach beantworten. Die Unterschiede zwischen den Boards sind durchaus sichtbar, wenn auch nicht wirklich extrem. Alle drei Boards kühlen den Chipsatz auch beim 130-Watt-Setting und maximaler (thermischer) Belastung durch CPU, Grafikkarte und Peripherie ausreichend unter 80 Grad, wobei das MSI-Board am besten abschneidet.

Beim Aorus Elite ist der M.2-Kühler separat ausgeführt, besitzt aber keine Kühlrippen. Schön ist auch das nicht. Trotzdem bleibt die SSD bei identischer Last ca. 1-2 Grad kühler als beim Gaming Edge WiFi. Asus liegt hier genau in der Mitte. Die nachfolgende Grafik zeigt noch einmal die Chipsatz-Temperaturen bei verschiedenen Lasten, wobei die Lüfter des MSI-Boards deutlich schneller drehen.

Zwischenfazit

Dass man den Chipsatz gut kühlen sollte, wenn es darum geht, volle Lasten auf GPU, CPU und NVMe-SSD (gen. 4) anzulegen, steht somit außer Diskussion. Ob man dies aber nicht mit einem besseren Kühler auch passiv hinbekommen hätte, bleibt dabei offen, denn bis auf ein Board, das uns leider nach dem Launch nicht gesampelt wurde, tragen alle Motherboards die Bürde der lauten Lüfter.

MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI (7C37-001R)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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