Grafikkarten Praxis Testberichte VGA

Grafikkarten-Rettung einer GeForce RTX 2080 Ti: Ausgeölte Pads und fehlende Wärmeleitpaste gleich ab Werk

Ja, der Padman hat wieder zugeschlagen. Eigentlich repariere ich ja keine Karten Dritter, dazu reicht einfach die Zeit nicht. Aber hier hat mich dann doch der Ehrgeiz gepackt und ich habe mich breitschlagen lassen. Ok, also Augen zu und durch. Das Paket mit der hitzeanfälligen Gainward GeForce RTX 2080 Ti Phoenix  kam standesgemäß mit DHL an und ich war schon einigermaßen gespannt, was mich da jetzt eigentlich erwartet…

Die Fehlerbeschreibung kam per PN aus dem Forum. Sobald auch nur etwas Last anliegt, drehen die Lüfter auf 100% und die Karte geht in den Stotter-Modus. Oder gleich ganz aus. Mehr als die rund 3000 U/min geben die Lüfter auch nicht her.

So richtig traue ich dem Ganzen nicht, deshalb habe ich selbst auch keine weiteren Belastungstests gemacht, denn komplett kaputt machen wollte ich das gute Stück ja auch nicht. Der Artikel entstand übrigens auf Basis eines Videos, also in der umgekehrten Reihenfolge wie sonst üblich. Aber es war ja einfacher, den kompletten Umbau als Video zu dokumentieren und danach die relevanten Informationen herauszusuchen.

Wer mir beim Basteln zuschauen will, darf das gern auf der letzten Seite tun, das Video habe ich ebenfalls verlinkt. Zwischendurch habe ich aber auch Fotos gemacht und die geht es in der vollen Auflösung (und Penetranz) nur im Artikel. Und hier ist so nun, die hyperventilierende Gainward GeForce RTX 2080 Ti Phantom!

Kommentar

Lade neue Kommentare

t
tobu2000

Neuling

8 Kommentare 3 Likes

Ganz genauso sah meine Gainward RTX 2080 Phantom GLH auch aus, als sie nach 25 Monaten den Geist aufgegeben hat. Ich hatte sie bei Mindfactory gekauft, mit dem Aufkleber "36 Monate Garantie". Das tolle ist, dass die Karte zwar durch den Produktionsfehler kaputt ging, aber sich für die Garantie keiner zuständig fühlte. Mindfactory hat mit dem Aufkleber aktiv Werbung betrieben, gibt aber nur 12 Monate Gewährleistung.
Und Gainward gibt Garantie nur an bestimmte Business-Kunden, nicht aber an Mindfactory-Kunden.
Als Kunde wird man einfach nur verar...

Antwort 3 Likes

Igor Wallossek

1

10,176 Kommentare 18,759 Likes

Es ist genau unsere Aufgabe, die Hersteller für solche Dinge zu sensibilisieren. Ich darf es mir anrechnen, damals mindestens 3 Hersteller von öligen Pads abgebracht ztu haben. Auch mit Hilfe des Chiplieferanten, aber sowas mache ich nie namentlich öffentlich.

Antwort 10 Likes

Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

Bei den Hirnfickern mußte den goldigen Service dazukaufen, dann wirst du persönlich abgewimmelt. Oder?

Antwort 3 Likes

grimm

Urgestein

3,081 Kommentare 2,035 Likes

Kein Wunder, dass die Gainwards regelmäßig zu den günstigsten Partnerkarten gehören… Ist halt ärgerlich, wenn dann noch mangelhaft gearbeitet wird.

Antwort 2 Likes

Megaone

Urgestein

1,742 Kommentare 1,644 Likes

Abgewimmelt?

In den Hintern getreten!

Ich hab in 20 Jahren Mindfactory 3 x retourniert.

1 X ein Board + CPU + Ram welches auch mit Hilfe der Technik ans laufen zu bringen war.

Danach hab ich für den doppelten Preis was höherwertiges gekauft.

1 x ging eine Originalverpackte und ungeöffnete 5700XT zurück.

1 x mal eine 6950 XT weil ich mich beim bestellen verklickt hatte. Die Karte ist noch nichtmal bei mir angekommen.

Ist mir nach zwei Stunde aufgefallen, da war sie schon im Versand und wurde zurück geholt..

Ergebnis.

Ich wurde als Kunde ausgelistet. Darüber wurde ich erst informiert, nachdem ich nach Erhalt der Gutschrift die richtige Karte bestellen wollte.

Vorher bekommst du das nichtmal mitgeteilt.

Wobei man wissen muss, das ich seit 15 Jahren minimum für 2000 Euro an Hardware pro Jahr gut bin. Tendenz, die letzten Jahre aufgrund unseres Schreibbüros und dem zunehmenden Einkauf für Kumpels sowie der Hardware Preistreiberei geschuldet, stark steigend. Mittlerweile brauche ich die im Jahr allein für meine Grakas und lag die letzten 3 Jahre locker beim doppelten.

Aus meiner Sicht kann man da alls Gewerbetreibender gar nix kaufen. Die Motivation, zum Thema Kulanz bei einem ausgelisteten Kunden will ich lieber nicht erörtern. Und es ist ein reines Zeitproblem bis es dich zwingend trifft. Das Netz seit Jahren voll von den Berichten darüber.

Das ich alles immer mit Servicelevel Gold gekauft, versteht sich von selber.

Antwort 1 Like

Klicke zum Ausklappem
Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

Herrje, bist du trigger-happy, da übersieht man schonmal die Ironie.
Service dazukaufen alleine ist schon eines dieser (aufpassen: Augenzwinkern!) wüsten* Angebote, dessentwegen solche Läden gemieden gehören.

*Nur zur Sicherheit: Servicewüste.

Soll ich noch nen Zwinkersmilie... nee, oder? Nee.

Antwort 1 Like

Megaone

Urgestein

1,742 Kommentare 1,644 Likes

Naja, prinzipiell habe ich keine Probleme Service dazu zu kaufen. Gerade bei Läden die extrem günstig sind, kann das Imho Sinn machen und ist für mich schon Nachvollziehbar. Günstigster Preis und bester Service funktioniert in der Regel nicht. Aber Garantie und Serviceversprechen sollten dann schon eingehalten werden.

Und sowas geht halt gar nicht.

Antwort Gefällt mir

N
Nixwiss

Mitglied

19 Kommentare 10 Likes

Super wie du das hinbekommen hast.
Ich nehme mal an, das die Paste keine Paste mit Metall war oder?
Sonst wäre die Frage, wie man diese so wegbekommt, dass keine Bauteile miteinander Kontakt habe, die keinen Kontakt haben sollten.

Antwort Gefällt mir

Ghoster52

Urgestein

1,402 Kommentare 1,060 Likes

Der Geiz der Hersteller ist echt nicht mehr normal... :poop:
12/2021 habe ich 3 GraKa's auf dem OP-Tisch gehabt (wurden alle mehr oder weniger zu heiß)
Mein Sohn jammerte, weil die GB 1080OC ständig über 84°C bei Last hatte + Lüfterlärm bei über 3000 U/min.
Die WLP war total vertrocknet und steinhart, man konnte Sie mit Spachtel entfernen.
Mit neuer WLP waren es dann ca. 15°C weniger (bei Volllast max. 70°)
Dann hab ich meine 970 vom selben Hersteller getestet (ich zocke nicht, daher hatte ich selten Last), das gleiche Spiel
und wenn man schon dabei ist, die Reserve-670 noch mit bepastet.

Die gebrauchte 3090 FE (weil Neu nicht zu bekommen) hatte nach 1 Jahr sehr ölige Pads,
VRAM ständig bei 110°C, war ärgerlich, aber ich wollte eh auf Wasserblock umbauen.
Ohne diese Option hätte ich mich mehr geärgert...

Antwort 1 Like

Megaone

Urgestein

1,742 Kommentare 1,644 Likes

Galoppierende Raffgier ist halt ansteckender als Corona. Auch im Feinkostladen gibt es zuweilen Gammelfleisch. Bei den verlangten Preisen sollte man das viel mehr Öffentlich anprangern und immer Ross und Reiter nennen.

Antwort 2 Likes

Ginmarr

Mitglied

67 Kommentare 25 Likes

Ich kann euch Beruhigen bei Laptop´s siehts nicht besser aus mein Nagelneuer Asus ROG Strix hatte 2 VRAM-Bausteine nicht korrekt versehen mit Pads und die Paste war auch sehr ungleichmäßig verteilt. Aufm NAS hab ich da sicher Bilder dazu.

Antwort 1 Like

P
Pokerclock

Veteran

425 Kommentare 362 Likes

Naja, fast die gesamte 3000er-Generation hat Probleme mit ausblutenden bzw. ab Werk miserablen Pads. Auch Gigabyte ist da ganz weit vorne mit dabei. Habe hier noch einige 3080 Vision herumliegen, die bei der kleinsten Belastung 110°C beim VRAM sehen. Und das war von Anfang an so. Nur leider ist da nichts zu machen, bis die Garantie flöten ist. Habe deswegen schon mehrfach vergeblich versucht das als Mangel zu deklarieren. Wurde knallhart abgewimmelt. Und selber machen darf nicht...

Ich habe hier auch noch ein paar 2080 Ti Schwestermodelle von Palit. Die haben die gleichen rosa Bluter drunter. Müsste ich mal demnächst machen.

Und zum Thema Gehirnfabrik: Ich muss demnäsht eine 7900XTX MBA retournieren. Aus bekannten Gründen. Die war bislang an Influencer ausgeliehen zu Testzwecken. Mal gucken wie die drauf reagieren. Normalerweise kaufe ich da nichts, aber diese Day 1 F5 versus Bot versus Scalper Geschichten gehen oftmals nicht ohne Einkauf bei der Gehirnfabrik.

Antwort 3 Likes

Megaone

Urgestein

1,742 Kommentare 1,644 Likes

Die Gigabyte 3000er Serie (hab eine 3090 Aorus Master, noch mit dem 2er Stromanschluss) und das Verhalten von Gigabyte hat dafür gesorgt, das ich niemals wieder irgendwas in einen Rechner einbaue, wo der Name Gigabyte draufsteht!

Die Karte läuft nur zuverlässig und stabil nach Einbau einer Wakü und teuren Pads. Und das auch nur, wenn ich das Ding untervolte. Meine Diskussionen mit dem Gigabyte Service zu dieser Thematik sind so Legendär wie erfolglos.

Zum Schluss hat man behauptet:" Das gehört so, das Throtteln ist Teil einer Schutzfunktion und völlig Normal und der Blackscreen läge wahrscheinlich am Board."

Seitdem heist es" Never ever Gigabyte."!

Antwort 1 Like

P
Pokerclock

Veteran

425 Kommentare 362 Likes

Zur Hoch-Corona-Zeit, in der Grafikkarten Mangelware waren, gab es für mich kaum eine andere Möglichkeit an größere Mengen Grafikkarten heranzukommen. Gigabyte war mit einer der ersten, die auf die Idee kamen, Grafikkarten nur noch im Bundle mit Mainboards, AIOs oder ähnlichen Zeug anzubieten.

Das war für mich jetzt nicht so schlimm, da ich alles passend in meine Miet-PCs unterbringen konnte, aber ich kenne so einige Händler, die das Zeug später für wenige Euro verschleudert haben, Hauptsache weg damit.

Gigabyte ist bei Grafikkarten (Mainboards geht eigentlich, guter Durchschnitt was die RMA-Fälle betrifft) für mich mittlerweile, ebenso wie Asus, komplett gestorben. Es sind nicht nur die Pads. Die gesamte Kühlkonstruktion taugte nichts und die Lüfter rattern auch nach kurzer Zeit. Von den billigst zusammengeschusterten PCB-Eigenentwicklungen gar nicht zu reden.

Antwort 1 Like

Megaone

Urgestein

1,742 Kommentare 1,644 Likes

Naja, einige Netzteile waren ja auch wahre Perlen der Kleinkunst. Ist ja im Grunde auch alles kein Problem. Fehler passieren überall. Aber dieser Molotowcocktail aus Unkenntnis, Überheblichkeit und Arroganz hat mehrfach dazu geführt, das mich der schützende Mantel der Ziviliation in den Gesprächen zu verlassen drohte.

Das Problem ist, das ich kein Schwierigkeiten damit hab, ein paar Euro mehr zu zahlen. Aber wenn du dann trotzdem Schrott bekommst, wird es halt sehr schwierig. Die Master gehörte ja eindeutig zu den teureren Karten. Und MF war da auch keine Hilfe.

Aber so what.

Antwort Gefällt mir

Brxn

Veteran

256 Kommentare 71 Likes

Danke für das Video. Hab jetzt zum ersten Mal gesehen, wie man sowas macht, hatte da immer MörderRespekt vor, aber nun gesehen, dass das gar kein Hexenwerk ist. Braucht man nur noch die unterschiedlichen pads dafür.

Mal ne "doofe" Frage, kann man nicht auch auf die gpu son pad kleben?

Grüße 🖖

Antwort Gefällt mir

ApolloX

Urgestein

1,660 Kommentare 925 Likes

Nein, @Brxn , an die GPU gehört Wärmeleitpaste. Oder für Experten Flüssigmetal und wenn du AMD selber bist, ein Grafitpad. Aufgrund der Frage, wird zweit und dritteres nicht der Fall sein.

Antwort 1 Like

Brxn

Veteran

256 Kommentare 71 Likes
Martin Gut

Urgestein

7,756 Kommentare 3,561 Likes

Pads sind da um Höhendifferenzen durch die Fertigung von einem halben mm auszugleichen. Die Karte kann sich etwas verbiegen und nicht immer werden die selben Bauteile montiert. Da diese Chips maximal 5 bis 10 Watt verbrauchen geht die Wärme auch durch so dicke Schichten irgendwie weg. Auf eine GPU mit 200 bis 400 Watt bringt man die Wärme aber nur weg, wenn die Schicht möglichst dünn ist. Wenn man den Kühler montiert, drückt es die Paste weg, bis der Kühler irgendwo auf der GPU aufliegt. Die Paste gleicht dann nur die Unebenheiten/Wölbung von maximal etwa 0.2 bis 0.3 mm aus. Auch ein zusammengedrücktes Pad wäre viel dicker so dass die GPU sofort überhitzen würde.

Es gibt Graphitpads oder Flüssigmetallpads für auf die GPU/CPU. Die brennen aber beim ersten Gebrauch ein. Sie verschmelzen etwas und passen sich so genau der Form an wie das Paste auch macht. Dann ist der Wärmetransport auch sehr gut. Solche Pads sind aber auch etwas ganz anderes als die Moosgummipads.

Antwort 5 Likes

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung