Grafikkarten Hardware Testberichte

Stresstests im Detail: Grafikkarten richtig testen (Tutorial – Teil 1)

3DMark

 

Diese zwar synthetische, aber auch spieleähnliche Benchmark-Suite stellt quasi die Brücke zwischen Realität und einem reinen Stresstest dar. Je nach Version kann man ihn als reinen Benchmark oder auch als Stresstest in Form eines definierbaren Loops laufen lassen. Das Programm bietet drei für den PC relevante Benchmarks, die sich an unterschiedlichen Leistungsklassen für Grafikkarte orientieren. Den Download findet man hier.

 

Fire Strike

 

Die bekannteste und auch frei verfügbare Variante ist der „Fire-Strike“-Benchmark. Die erreichte Auslastung, Leistungsaufnahme und damit verbundene Temperaturentwicklung liegt hauchdünn über den Werten aus „The Witcher 3“, wobei der Speicher thermisch etwas mehr belastet wird. Der Benchmark-Durchlauf ist jedoch nicht allzu lang, so dass er sich nur dann als echter Stabilitätstest lohnt, wenn man ihn als Loop laufen lassen kann (versionsabhängig) oder zumindest immer und immer wieder manuell startet.

 

 

Die nach ca. 30 Minuten stabil eingepegelten Temperaturen zeigen auch auf der Platine, dass man hier das mit reinen Spieleszenen erreichbare Maximum auch wirklich richtig ausloten kann. Somit lohnt sich das Ganze also auch für die Überprüfung der Grafikkarten-Stabilität und -Kühlung. Unterhalb der von uns getesteten Radeon RX 560 macht dieser Benchmark aber performancetechnisch kaum noch einen Sinn. Je potenter die Grafikkarte, umso höher auch die Auslastung, die man zusätzlich, je nach Leistungsklasse der Karte auch im „Extreme“ oder „Ultra“-Modus weiter steigern kann.

 

 

  GPU
Package
VRM
Speicher
Leistung
Messwert
64 °C 84.5 °C 80.5 °C 64.0 °C 98.8 W
Vergleich zum Max.
98.5% 93.8 % 94.8 % 88.0 % 95.3 %
Bewertung – sehr hohe Leistungsaufnahme
– hohe GPU-Temperatur für Kühlungstest
– ausreichend hohe Package-Temperatur für Stabilitätstests
– mittlere Speichertemperatur
Eignung – Leistungsaufnahmemessungen
– guter Stabilitätstest für Übertaktungen (Loop)

Time Spy

 

Dieser DirectX12-basierte Benchmark macht im Hinblick auf den Einsatz als Stabilitäts- oder Stresstest erst einmal nichts besser als „Fire Strike“, so dass man sich den Erwerb für diese Belange eher schenken kann. Es sei denn, man besitzt einen High-End-PC mit Windows 10, eine sehr starke Grafikkarte und kann acht oder mehr Threads nutzen. Dann lässt sich die Extreme-Version in Ultra-HD nutzen und man benötigt sogar keinen passenden Monitor dafür, jedoch eine Grafikkarte mit mindestens 4 GB Speicher.

 

 

„Time Spy“ erreicht nicht ganz die hohen Auslastungswerte von „Fire Strike“, heizt aber auch noch ganz ordentlich ein. Wir würden deshalb eher den DirectX11-Benchmark vorziehen. Trotzdem können einige Durchläufe als Stabilitätstest nicht schaden, denn die verwendete API weicht doch gehörig von Einheitsbrei ab.

 

 

  GPU
Package
VRM
Speicher
Leistung
Messwert
63 °C 82.1 °C 78.0 °C 63.5 °C 96.7 W
Vergleich zum Max.
96.9% 91.1 % 92.3 % 87.3 % 93.2 %
Bewertung – mittlere Leistungsaufnahme
– mittlere GPU-Temperatur für Kühlungstest
– ausreichend hohe Package-Temperatur für Stabilitätstests
– mittlere Speichertemperatur
Eignung – brauchbarer Stabilitätstest für Übertaktungen (Loop)

Sky Diver

 

Auch wenn „Sky Diver“ eigentlich für Mittelklasse-PCs und bessere Notebooks gedacht ist, liegen viele Lastwerte oft (knapp) über denen von „Time Spy“. Sollte also „Fire Strike“ zu sehr hoppeln, dann kann man mit schwächerer Hardware ersatzweise auch bedenkenlos auf „Sky Diver“ setzen.

 

 

Die von uns erreichten Werte für Temperaturen und Leistungsaufnahme sind jedenfalls schon recht brauchbar für Belastungstests. Wer viel und extremer übertaktet, könnte „Sky Diver“ auch als Stabilitätstest nutzen, wenn „Fire Strike“ nicht befriedigend läuft – aber eben nur dann. Vor allem Fehler beim Speicher-OC treten bei „Fire Strike“ meist eher in Erscheinung, während einen „Sky Diver“ eher in Sicherheit wiegt.

 

 

  GPU
Package
VRM
Speicher
Leistung
Messwert
63 °C 84.6 °C 79.7 °C 62.1 °C 98.2 W
Vergleich zum Max.
96.9% 93.9 % 94.3 % 85.4 % 94.7 %
Bewertung – mittlere Leistungsaufnahme
– mittlere GPU-Temperatur für Kühlungstest
– ausreichend hohe Package-Temperatur für Stabilitätstests
– mittlere Speichertemperatur
Eignung – brauchbarer Stabilitätstest für Übertaktungen (Loop)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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