Grafikkarten Testberichte VGA

Der Nicht-Kannibale mit höherer Oktanzahl fürs Gehirn: GeForce GTX 1660 Super mit drei Karten im Test

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme aller drei Karten liegt 12 bis 13 Watt im Idle genau dort, wo man sie erwarten konnte. Eine mit zu speisende Beleuchtung findet man keine. Mit 130 Watt Durchschnitt im Gaming-Loop über 5 Minuten und 132 Watt im Stresstest liegt man bei allen Karten leicht über der im BIOS hinterlegten Wattzahl von 125 Watt. Da betrifft auch das maximale Power Limit, das mit 143 Watt beim maximalen OC und 108 % Power Target ebenfalls  deutlich übertroffen wird.

Das, was Nvidia allen Karten nämlich per BIOS mit auf den Weg gibt, sieht so aus:

Die recht hohe Spannung beweist einmal mehr, dass diese Karten im Verhältnis zu den Shadern mit deutlich mehr Power versorgt werden, als die Ti-Versionen. Die korrespondierenden, temperaturabhängigen Spannungen sehen wir im nachfolgenden Diagramm:

  Die Lastverteilung auf die Rails fällt interessant aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Das Balancing ist hier vorbildlich gelöst worden.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für alle doch sehr ähnlich agierenden Karten würde ich deshalb beim Normal-OC mit 170 bis 180 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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