Grafikkarten Hardware Testberichte

GeForce GTX 1650 im Test – Benchmarks mit einer MSI GTX 1650 Gaming X (Update) | igorsLAB

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme der MSI GTX 1650 Gaming X liegt mit knapp 13 Watt im Idle nicht ganz dort, wo man sie erwartet hätte. Denn auf der 3.3-Volt-Leitung werden permanent ca. 4 Watt aufgenommen, egal ob nun im Idle oder unter Volllast. Alle von mir getesteten Karten der letzten 1-2 Jahre haben diese Schiene nicht mehr oder zumindest nur noch in minimalem Umfang (< 1 Watt) genutzt – hier jedoch wird gleich eine ordentliche Vorspeise draus, warum auch immer.

MSI nutzt je ein etwas höheres Power Limit für diese Karte und stellt auch das Power Target für den Werkszustand auf 85 Watt ein. Die gemessene Leistungsaufnahme fürs Gaming liegt mit knapp 79 Watt noch etwas darunter, beim  Stresstest werden die 85 Watt jedoch fast erreicht. Mit der maximalen Übertaktung genehmigt sich die Karte beim Gaming knapp 87 Watt und schöpft das maximale Power Limit, das im BIOS hinterlegt ist, erst beim Stresstest voll aus.

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was der Hersteller dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg gegeben hat:

 

Die Spannungen liegen im erwarteten Bereich, erreichen jedoch keine 1.05 Volt im kalten Zustand. Der Durchschnittswert über die gesamte Laufzeit tendiert bei den Karten gegen 1,031 Volt und bleibt beim Gaming auch sehr konstant.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt interessant aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Das Balancing ist hier vorbildlich gelöst worden, denn die Phasen werden überwiegend aus dem externen Anschluss versorgt.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für diese Karte mit Werks-OC würde ich deshalb 100 Watt kalkulieren, beim maximalen OC hingegen dann mit 120 Watt, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“. Man beachte hierbei auch die etwas höher belastete 3,3-Volt-Schiene:

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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