Taktraten und Übertaktung
Natürlich kann man die direkten Taktraten beider Karten nicht zu 100 Prozent miteinander vergleichen, aber ein wichtiger Indikator ist das schon. Mit dem Wattman ließ sich die RX 5500 XT von MSI locker auf 1985 MHz in der Spitze übertakten, mit dem MorePowerTool (Download) sogar noch um weitere 100 MHz mehr. Allerdings wird das Ganze schnell zäh wie Honig im Kühlfach und man wird überlegen müssen, ob sich das überhaupt lohnt. Eine GeForce GTX 1660 wird man trotzdem nicht wirklich ein- oder überholen können, nur der Energieversorger kann schon mal den Schampus kaltstellen. Wobei es moderater ausfällt als erwartet, was im Umkehrschluss auch heißt, dass diese Navi-Karte schon weit über dem Sweet-Spot betrieben wird.
Die MSI GTX 1650 Super Gaming X 4GB hat es da einfache. Wattman mit 110 Prozent Power Limit, 150 MHz bei der GPU und beim Speicher einfach nach Gottvertrauen – das war’s dann schon an Aufwand. Man erreicht mit voller Lüfterdrehzahl dann sogar 2.1 GHz oder mehr – je nach der persönlichen Trefferquote im GPU-Lotto. Das merkt man dann allerdings schon ein wenig an der Performance. Allerdings wird man auch damit keine schnellere Karte einfach so einholen können, wenn es für die GTX 1650 Super generell nicht so gut in einem Spiel läuft.
Im Normalfall mit normalem Werks-OC ohne manuellen Eingriff gestalten sich Temperaturverlauf und Taktraten dann wie im Diagramm schön zu erkennen. Trotz einfacherem Kühler bleibt die GeForce deutlich kühler und man sieht schön, was die bis zu 40 Watt mehr bei den Kühlaufgaben ausmachen können. Trotzdem wird es später bei der Geräuschentwicklung noch eine kleine Überraschung geben.
Und nun das Ganze noch einmal in nüchternen Zahlen in Tabellenform:
MSI RX 5500 XT Gaming X 8GB |
MSI GeForce GTX 1650 Super Gaming X 4GB |
|
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Closed Case | ||
GPU-Temperaturen |
70-71 °C | 61-62 °C |
GPU-Takt | 1842-1850 MHz | 1860 – 1875 MHz |
Lufttemperatur im Gehäuse | 44 °C | 40 °C |
Platinenanalyse: Infrarot-Bilder der MSI RX 5500 XT Gaming X 8GB
Die nachfolgenden Infrarot-Bilder zeigen den Gaming- und den Torture-Loop der Karte. Man sieht eine sehr gleichmäßige Temperaturverteilung über die gesamte Platine, was gut gefallen kann:
Auch beim Torture Loop mit 30 Watt höherer Leistungsaufnahme macht die Platine eine sehr gute Figur, nur die Lüfter müssen jetzt etwas mehr Luft zuschaufeln. Aber es ist, trotz roter Armbinde am Chip, alles noch im grünen Bereich.
Platinenanalyse: Infrarot-Bilder der MSI GTX 1650 Super Gaming X 4GB
Die Infrarot-Bilder zeigen nun den Gaming- und den Torture-Loop der Nvidia-Karte. Man sieht deutlich mehr Hotspots und wir erinnern uns hier natürlich an den Kühleraufbau von Seite Vier, der deutlich simpler gestrickt ist, weil natürlich auch weniger Leistung verballert wird. Die GPU ist kühl, der Speicher auch. Nur die einsame Spannungswandler-Troika muss etwas schwitzen. Das ist noch nicht kriminell und meldepflichtig, aber es zeigt auch die Nachteiler der kleinen Power Stages, deren Kühlfläche natürlich deutlich kleiner ausfällt.
Beim Stresstest sieht es hier allerdings sehr ähnlich aus, weil die Leistungsaufnahme kaum steigt.
- 1 - Einführung und Vorstellung
- 2 - 8 GB gegen 4 GB, Vorwort und Testsystem
- 3 - Tear Down: Platinen und Bestückung
- 4 - Tear Down: Kühlsysteme
- 5 - DirectX 11: GTA V
- 6 - DirectX 11: Far Cry 5
- 7 - DirectX 12: Shadow of the Tomb Raider
- 8 - DirectX 12: F1 2019
- 9 - DirectX 12: Total War: Three Kingdoms
- 10 - DirectX 12: Tom Clancy's The Division 2
- 11 - DirectX 12: Metro Exodus
- 12 - Leistungsaufnahme
- 13 - Taktrate, Übertaktung und Temperaturen
- 14 - Lüfter und Geräuschentwicklung
- 15 - Zusammenfassung und Fazit
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