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Frontalangriff mit dem InWin 307 – Zurück in die Matrix und volle RGB-Kraft voraus! Wir testen das mal | igorsLAB

Zusammenbau und Komponenten

Herzstück sind ein Intel Core i5-8400 und ein MSI B360 Gaming Arctic. Beide Teile sind aktuell einigermaßen günstig zu bekommen, wobei sich beim Mainboard natürlich der Kauf fast zur Beschaffungskriminalität mausert. Der Grund liegt nicht in der Farbe Weiß, wohl aber im Namenszusatz Arctic. Auch wenn Mainboards kaum zum Markenportfolio gehören, ist die Nutzung des Begriffs in Deutschland von der gleichen Firma untersagt worden, die auch schon AMD zur Umbenennung von Fusion gezwungen hat. Allerdings stört sich Amazon nicht daran und so konnte ich es für 116 Euro mit Prime und Langstrecke dann auch hier erwerben. Ätsch!

Doch ohne Kühler ist auch die netteste CPU nichts wert. Und so fand am Ende ein Alpenföhn Matterhorn den Weg in unser Tetris-Gehäuse. Natürlich in standesgemäßem Weiß. Die Kühlleistung überzeigte, denn auch bei 25 Grad im voll aufgeheizten Raum war der Kühler samt Originallüfter kaum hörbar und würde von der Grafikkarte im Vollkörpereinsatz galant weggebügelt. Gethrottelt hat auch nichts, so dass diese Lösung passt.

Was Probleme machte, ist hingegen die veraltete, symmetrische Konstruktion des Matterhorn, da der montierte Lüfter fast zwei der insgesamt vier RAM-Slots blockiert. Modernere Kühler besitzen gebogene Heatpipes und einen nach hinten in Richtung Rückwand versetzten Kühlblock. Das gibt es beim Matterhorn leider nicht und so muss man den Lüfter etwas nach oben versetzten. Aber auch so reicht die Kühlleistung noch locker aus, um den Core i5-8400 locker zu bändigen.

Womit wir nahtlos beim RAM angekommen wären. Auch hier muss man bei weißen Exemplaren etwas suchen. Am Ende habe ich mich dann für vier Module mit jeweils 4 GB DDR4 3200 von Patriot entschieden. Die Patriot Viper lasse ich sogar mit 3600 MHz laufen, mehr machte das Mainboard allerdings nicht mehr stabil mit. Da rächt sich am Ende auch ein klein wenig der Preis, vor allem bei der Vollbestückung aller vier Speicherbänke. Aber da wir uns hier eh im Mittelklasse-Bereich bewegen und der Core i5-8400 kein Supersportwagen ist, passt das schon.

Als Grafikkarte nutze ich, passend zur Leistungsklasse eine weiße Asus GTX 1060 Dual, denn auch hier ist in Weiß nur schwer etwas zu bekommen. Und mal im Ernst, die RTX 2080 Ti Hall of Fame wäre schon arg drüber gewesen. Die aktuelle Kombination passt da schon eher und das Bild fügt sich schön zusammen. Allerdings fehlt noch das Netzteil und auch da muss unbedingt was Weißes her. Da kam mir das Seasonic Prime Snow Silent Titanium natürlich gerade gelegen!

Mal abgesehen davon, dass es in dieser Leistungsklasse nahezu unhörbar agiert und der Lüfter fast immer aus bleibt, ist es als vollmodulares Netzteil sehr einfach zu verbauen. Was nicht gebraucht wird, bleibt einfach ab. Und über die Effizienz muss man auch nicht diskutieren, das passt alles. Womit einem sicheren und leisen Betrieb also nichts mehr im Wege stünde. Nun ja, fast nichts, denn bei der Montage gibt es zwei kleinere Hürden zu meistern.

 

Montagetipps

Der Anschluss an den unteren Buchsen des Mainboards ist etwas kniffelig und man sollte schon alles anstecken, bevor man die Lüfter anschraubt. Da das Mainboard fast am Boden anstößt, gibt es auch keine Kabeldurchführungen zur Rückseite, so dass man alles von vorn verlegen muss. Das kann, vor allem beim Nachrüsten, dann schon etwas frickelig werden und zudem noch filigrane Finger erfordern, will man nicht alle Luftikusse wieder ausbauen.

Man sieht es sehr schön, dass sogar der Anschluss fürs HD-Audio nur mit Ach und Krach gelungen ist. Hier hätte das Anschlusskabel des Gehäuses gern ein, zwei Zentimeter länger sein dürfen. Das ist schon recht knapp, hat aber gerade noch so gereicht. Trotzdem sollte der Hersteller hier unbedingt nachbessern, wenn man nicht mit Adaptern im Zukauf arbeiten möchte. Alle anderen Einbauten waren recht einfach zu erledigen und das Ganze in weniger als einer Stunde auch abgefeiert.

 

Zusammenfassung und Fazit

Naja, also 300 bis 400 Euro tun schon etwas weh. Aber wenn Leute schmerzfrei auch schon mal 2000 Euro für Grafikkarten oder 1000 Euro für CPUs ausgeben, dann darf auch ein ausgefallenes Gehäuse eben etwas mehr kosten. Zumindest dann, wenn man darauf steht. Wem das alles zu viel ist, der muss sich über den Preis eh keinen Kopfmachen, weil er nicht zur Zielgruppe der Spielmätze gehört. Wer sich dort zugehörig fühlt, darf noch eine Runde weiter grübeln, ob das 307 was für ihn wäre.

Die Verarbeitungsqualität ist ohne Makel und die etwas zu kurzen Kabel wird eine ruhige und filigrane Hand gerade noch so bändigen können. Der Rest läuft beim Zusammenbau wie am Schnürchen. Die Kühlleistung ist gut, auch wenn man die Kiste nicht auf Hochflorteppich parken sollte, weil die Kiemen unten sind. Das ist dann aus meiner Sicht auch die einzige technische Einschränkung für den Aufstellort. Der Rest ist ja wie gehabt. So gesehen ist es natürlich ein Exot, den sich InWin fürstlich bezahlen lässt. Aber wer auf so eine LED-Matrix steht, bitte. Warum eigentlich nicht?

Und wer noch nicht genug hat, hier gibt es das angedrohte Video auf meinen YouTube-kanal auch für die Lesefaulen. oder als Kompott zum Auffrischen des gerade Gelesenen.

 

 

 

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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