Mit dem Scape betritt Fractal Neuland, zumindest, wenn man sich die bisherigen Produktkategorien des schwedischen Unternehmens anschaut. Bekannt wurde die Marke durch hochwertige, minimalistische PC-Gehäuse und Komponenten mit funktionalem Designanspruch. Doch nun folgt mit dem Scape der erste ernstzunehmende Versuch, auch im Audiosegment Fuß zu fassen. Und ja, es ist ein kabelloses Gaming-Headset, nicht etwa ein weiteres Gehäuse mit Fenster oder Mesh. Wer bei Fractal also weiterhin nur an Silent-Lösungen und Lüfter denkt, sollte diesen Testbericht besser bis zum Ende lesen.
Das Scape richtet sich mit seinem Funktionsumfang klar an Nutzer im Gaming- und Kreativbereich, die einen gewissen Anspruch an Design, Funktechnik und Alltagstauglichkeit stellen, aber auf Schnickschnack in Form von Softwarepflichten oder Account-Zwängen verzichten möchten. Der Lieferumfang fällt vollständig aus, das Design nordisch-zurückhaltend, die Zielgruppe dürfte irgendwo zwischen ambitionierten Gamern und technikaffinen Content-Produzenten liegen. Ob Fractal hier tatsächlich der Einstieg in den gesättigten Headset-Markt gelingt, wird sich zeigen. Ich habe mir das Scape für euch im Detail angeschaut: technisch, mechanisch und klanglich. Und dabei wie immer neutral, messtechnisch fundiert und mit dem kritischen Blick für Details, die andere gern unter den Schaumstoff legen.
Das Fractal Scape wird in zwei Farbvarianten angeboten, die sich nicht nur optisch, sondern auch in ihrer Anmutung klar voneinander unterscheiden. Das schwarze Modell wirkt zurückhaltend, technisch und nahezu monochrom, was ihm eine gewisse Schlichtheit verleiht, die sich besonders gut in dezente Setups einfügt. Die Kombination aus mattschwarzem Kunststoff, schwarzen Stoffbespannungen und unauffälliger RGB-Beleuchtung fügt sich nahtlos in ein Arbeitsumfeld oder ein reduziertes Gaming-Setup ein, ohne visuell aufzudrängen. Das hellgraue Modell hingegen betont stärker die Designlinie, die Fractal seit Jahren pflegt. Hier dominieren helle, fast skandinavisch anmutende Farbtöne mit einem feinen Kontrast zwischen den silbergrauen Kunststoffteilen und den ebenfalls grauen, aber textil strukturierten Polstern. Die optische Wirkung ist deutlich leichter und wohnlicher, wodurch sich dieses Modell besonders gut für helle Umgebungen oder Arbeitsplätze eignet, die bewusst auf technisches Understatement setzen.
Beide Varianten verzichten konsequent auf hochglänzende Elemente oder verspielte Akzente. Weder das Fractal-Logo noch die Bedienelemente sind farblich hervorgehoben. Das Designkonzept bleibt in beiden Fällen funktional und zurückgenommen. Materialwahl und Farbgebung unterstreichen, dass es sich beim Scape nicht um ein typisches Gaming-Headset mit grellen Farbflächen handelt, sondern um ein bewusst gestaltetes Audioprodukt für Erwachsene mit Designanspruch.
Das dunkle Exemplar habe ich mit freundlicher Genehmigung von Fractal für eine Verlosung erhalten und werde es im zugehörigen Forenthread unter allen Teilnehmern verlosen, die unter dem Beitrag klar erkennbar „Haben muss“ schreiben. So lässt sich später via SQL bequem eine gezielte Auswahl treffen und die Teilnehmer-ID später entsprechend auswürfeln. Der Gewinner steht mittlerweile fest, es ist vonXanten und er wurde bereits benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch! Das Graue bleibt bei mir im Archiv-Bestand als Belegexemplar, man weiß ja nie, was es noch einmal nachzutesten gibt. Womit auch klar wäre, dass ich die Samples direkt vorab von Fractal erhalten habe, jedoch bis auf den NDA-Zeitpunkt ohne jegliche Vorbedingungen.
Unboxing und Lieferumfang
Das Unboxing des Fractal Scape Headsets beginnt mit einer bewusst schlichten Verpackung, die bereits auf den ersten Blick den funktionalen Anspruch des Produkts unterstreicht. Die naturbraune Außenhülle aus stabilem Karton verzichtet auf auffällige Effekte oder verspielte Typografie, stattdessen dominiert eine klare, sachliche Gestaltung mit reduziertem Farbschema. Die Seitenflächen zeigen das jeweilige Modell farblich passend zum Inhalt, was der Orientierung dient, jedoch ebenfalls dezent bleibt.
Nach dem Öffnen des Schubers zeigt sich ein sauber strukturierter Innenaufbau. Der Karton ist innen mit einer weißen, exakt vorgeformten Kunststoffeinlage versehen, die das Headset samt Zubehör sicher fixiert. Jede Komponente liegt passgenau in einer eigenen Ausbuchtung. Selbst der Mikrofonarm ist separat eingefasst. Der USB-Dongle befindet sich bereits eingesetzt in der vorgesehenen Aussparung an der Ladeschale. Das Stoffkabel wurde aufgerollt und mit einem wiederverwendbaren Klettband gesichert, das mit einem gewebten Fractal-Logo versehen ist. Diese textile Ausführung ist für Zubehörteile dieser Art eher ungewöhnlich und zeugt von gestalterischer Konsequenz.
Im Deckelbereich befindet sich eine stabile Kartonhülle mit dem gedruckten Benutzerhandbuch, das sich beim Herausnehmen als solide gebundenes Heft in mehreren Sprachen erweist. Der Aufbau ist mehrsprachig, das Layout übersichtlich und grafisch zurückhaltend, ohne übertriebene Werbegestaltung oder irritierende Symbolik. Die Materialwahl wirkt wertig, das Layout durchdacht. Bereits an dieser Stelle zeigt sich, dass Fractal den Anspruch erhebt, sich vom Markt üblicher Gaming-Headsets abzuheben, die oft durch grelle Verpackungen und instabilen Inhalt auffallen.
Die Gesamtwirkung ist ruhig, strukturiert und durchgängig funktional. Das Headset wird nicht inszeniert, sondern präsentiert. Alle notwendigen Komponenten sind so integriert, dass der Nutzer sie ohne Umverpackung direkt entnehmen und verwenden kann. Diese zurückhaltende, aber sorgfältig durchkomponierte Herangehensweise erinnert in Teilen an Konzepte, wie man sie sonst eher aus dem hochwertigen Peripheriesegment oder aus dem audiophilen Zubehörbereich kennt. Das erste haptische und optische Erlebnis vermittelt damit bereits das Versprechen eines durchdachten Produkts, das sich nicht auf Gimmicks verlässt, sondern auf Substanz.
Technische Daten
Hier noch schnell tabellarisch die technischen Daten, das Handbuch habe ich zum Schluss des Artikels noch als PDF-Handbuch angehängt:
Kategorie | Spezifikation |
---|---|
Abmessungen (ohne Stand) | 160 × 195 × 84 mm |
Abmessungen (mit Stand) | 160 × 205 × 90 mm |
Gewicht | 338 g (314 g ohne Mikrofon) |
Treiber | 40 mm Polyetherimid-Membran mit Neodym-Magnet |
Frequenzgang | 20 Hz – 20 000 Hz |
Klirrfaktor (THD) | < 0,5 % bei 1 kHz |
Akku-Laufzeit (RGB aus) | > 40 Stunden |
Akku-Laufzeit (RGB an) | > 24 Stunden |
Schnellladung | 15 Minuten für 4 h Spielzeit (RGB an) |
Ladezeit (Dock/USB) | < 3 Stunden (beide Methoden) |
Reichweite (2,4 GHz) | Bis zu 40 Meter (unverstellt) |
Audioauflösung | 24 Bit / 96 kHz (nur über Dongle, LC3+-Codec) |
Audioverbindungen | 2,4 GHz über USB-A-Dongle, Bluetooth 5.3, USB-C (kabelgebunden) |
RGB-Beleuchtung | 6 adressierbare LEDs pro Ohrmuschel |
Mikrofon (abnehmbar) | Unidirektional, Super Wideband, 50–16 000 Hz |
Mikrofone (intern) | 2× omnidirektional (Sprache und NC) |
Bedienung | Kontrollkrone, EQ-Taste, Mute, Modusschalter, RGB-Taste |
Kompatibilität | PC, Mac, PS4, PS5, Nintendo Switch, iOS, Android |
Software | Webtool „Adjust Pro“ (kein Treiber, keine Installation nötig) |
Zusatzfunktionen | Flip-to-Mute, Press-to-Mute, Mute-LED, Mic-Noise-Cancelling |
Docking-Station | Magnetisch, kabellos ladend, USB-A & USB-C Ports |
Windows Dynamic Lighting | Unterstützt |
Garantie | 2 Jahre |
Lieferumfang | Headset, Ladeschale, USB-Dongle, USB-A-zu-C-Kabel (1,5 m), Mic, Handbuch |
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