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Extrem tricky und Spannung pur: Wir erweitern AMDs Curve Editor mit dem neuen MorePowerTool!

Mit dem aktuellen Wattman aus AMDs Treiber funktioniert Vieles (wenn auch mit einigen Fehlern im GUI) wieder wie gewollt und gehabt.  Man kann das Ganze sogar noch erweitern, auch wenn AMDs Editor für die Spannungs-/Frequenzkurve als „fused curve“ etwas undurchsichtig daherkommt. Genau da setzt die RTG an und der ganz besondere Dank geht diesbezüglich an datspike für das Auffinden und hellm für das Umsetzen im Programm. Jetzt will ich natürlich niemanden mit öder Mathematik quälen, auch wenn die Versuchung (das gebe ich ja zu) doch schon recht groß war.

Oder könntet Ihr auf Anhieb mit dem Zusammenhang zwischen den Koeffizienten einer quadratischen Funktion in der allgemeinen Form und der zugehörigen Parabel etwas anfangen? Selbst wenn, AMD hat da noch ein paar Limitierungen gleich mit eingebaut, so dass man mit der eigentlichen Formel (siehe Wattman-Grafik unten) ebenfalls erst einmal scheitern würde. Doch dazu komme ich gleich noch, denn wir wollen es ja anwendersicher hinbekommen. Deshalb verzichte ich an dieser Stell auf jegliche Formelspielereien und zeige ich lieber anhand der Einstellungen, was überhaupt einen Einfluss hat und wo AMD der Mathematik die Zügel ansetzt.

Die (abgesicherte) Spannungs-Frequenzkurve im Wattman

Beginnen wir erst einmal mit der Bestandsaufnahme im Original-Setup. Zum Einsatz kommt (wie auch im Rest dieses Artikels) eine eher unverdächtige MSI RX 5700. Öffnet man den Wattman (20.4.2, April 2020), dann sieht man bereits einen vermeintlichen Fehler. Die Parabel wird hier nach dem Öffnen erst einmal „falsch“ dargestellt, denn die Begrenzung auf 800 mV Mindestspannung lässt sowohl den Scheitelpunkt (Vertex) b, als auch den Offset c unterhalb der Begrenzung zurück. Das nicht nur sinnlos aus, sondern ist auch nicht manuell reproduzierbar.

Verschiebt man jetzt nämlich den Scheitelpunkt manuell kurz mit der Maus (b), dann korrigiert sich die Kurve wieder, allerdings wird man im Endresultat mit den Spannungen im Frequenzverlauf (und beim Scheitelpunkt) deutlich höher liegen! Der Einstieg liegt nun bei den (auch messbaren) 800 mV im Einstieg bei der niedrigsten Frequenz und die Parabel funktioniert wieder als solche. ich habe versucht, mal die tatsächlichen Spannungen zu Protokollieren und sehe es eher so, dass die Ausgangsgrafik im Wattman falsch dargestellt wurde, denn 800 mV bei 1275 MHz sind nie messbar gewesen und man lag immer darüber. Deshalb halte ich mich an diese Grafik, die das Minimalresultat mit (einmalig) bewegtem Slider dann richtig abbildet:

Wir haben aber jetzt immerhin begriffen, dass man zwar die Werte der Parabel modifizieren kann, AMD im Treiber jedoch diverse Restriktionen eingebaut hat. So kann z.B. der Scheitelpunkt nicht auf der X-Achse verschoben werden, sondern ergibt sich als „Mittelstellung“ stets automatisch fest vorgegeben aus der Differenz von Maximal- und Minimalfrequenz. Deshalb kann man den Scheitelpunkt lediglich nach oben und unten hin verschieben und die Anstiege im Rahmen der hinterlegten Minimal- und Maximalwerte anpassen. Im Maximalfall sieht das dann beispielsweise so aus:

Das alles ist in der Beschränkung auf einen fest vorgegeben Wert auf der X-Achse sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern, auch wenn der Curve Editor von Nvidia eigentlich vormacht, wie so etwas sinnvoller umzusetzen ist. Zusätzlich haben wir ja auch noch (wie bei Nvidia auch) die Limitierung bei der Minimal- und Maximalspannung, auf die ich gleich noch zu sprechen komme. Nur ist es so, dass all diese weiteren Faktoren einen simplen Nachbau des Curve Editors von AMD komplett unmöglich machen und wir uns manuell mit reinen Zahlenwerte herumärgern müssen, weil nicht alle Details bekannt sind.

Wenn wir nun das BIOS der Karte in das MorePowerTool (MPT) laden, dann sehen die Werte für die Kurve unserer Karte (das kann abweichen) so aus:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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