Arbeitsspeicher Praxis Redaktion Testberichte

Erschwingliche DDR5-Lotterie mit potentieller Spitzenleistung – Patriot Signature Line DDR5-4800 Module im Overclocking-Test

SPD-Informationen und Testsystem

Ein Blick in das SPD der Module darf natürlich nicht fehlen, auch wenn wir hier aufgrund des fehlenden XMP-Profils etwas weniger zu entdecken haben als üblich. Hierfür verwenden wir wieder die „Tool.exe“ Software mit der „DDR5 PMIC“ Funktion auf dem Asus Maximus Z690 Apex. Im Topology Tab finden wir die Bestätigung, dass tatsächlich x8 ICs verbaut sind, mit jeweils 8 Bankgroups, a 4 Bänken. Von den ICs werden dann jeweils 4 zu einem 32 bit Subchannel zusammen gefasst, womit sich das für DDR5 übliche Gesamtinterface von 64-bit ergibt.

Im Timings Tab finden wir Details zum vor-konfigurierten JEDEC Profil der Module. Hier werden leider im Tool die Einheiten noch durcheinander geworfen, sodass sich die minimale Frequenz auf die tatsächliche Frequenz von 2000 MHz und damit DDR5-4000 bezieht. Nominal sind die Module dann aber für DDR5-4800 mit tCL 40, tRCD 40, tRP 40, tRAS 77, tRC 117, tWR 72, tRFC1 708, tRFC 384 und tRFC3_SB 312 spezifiziert. Für die hier angegebenen, unterstützten tCL Werte lässt sich keine Relevanz beim tatsächlichen Betrieb feststellen. Obwohl die Betriebsspannung hier nicht angegeben ist, können wir anhand der JEDEC-Norm auf 1,1 V für jeweils VDD und VDDQ schließen.

Im Mfg Tab finden wir dann bekannte Hex IDs der Hardware Komponenten, die wir bereits auf der Platine betrachten konnten. Die Hersteller ID 80B3 von SPD und PMIC ist eine alte bekannte und steht für Renesas. Der Modul Hersteller hat die ID 8502 hinterlegt, was interessanterweise von den Teamgroup VULCAN Modulen abweicht, obwohl beide von Brain Power gefertigt werden. Der DRAM Hersteller mit ID 80AD passt aber wieder zu unseren bisherigen Reviews und steht für SK Hynix. Beim DRAM Stepping kann die Software die Revision nicht korrekt auslesen, wir wissen aber bereits von der Aufschrift der Speicherchips, dass es sich um „M“ für Hynix DDR5 16 Gbit M-Die handelt.

 

Als Testsystem wird ein Asus Maximus Z690 Apex und ein Intel Core i9-12900K verwendet, wobei beide für höchstmöglichen RAM-Takt selektiert sind, um kein Bottleneck für die getesteten RAM-Kits darzustellen. Die vollständige Liste der verwendeten Hardware folgt wie immer:

Testsysteme

Hardware:
  • CPU: Intel Core i9-12900K (5,1 GHz P-Core, E-Cores disabled, 4,9 GHz Cache, AVX-512 disabled)
  • Mainboard:
    • Asus Maximus Z690 Apex (90MB18I0-M0UAY1, 2022-01, BIOS 0070)
    • DDR4: MSI Pro Z690-A DDR4 (BIOS 115U6)
  • RAM-Kits:
    • DDR5:
      • Corsair Dominator Platinum DDR5-6200 CL36 2x 16 GB Kit
      • Teamgroup T-Force VULCAN DDR5-5200 CL40 2x 16 GB Kit
      • ADATA XPG LANCER TGB DDR5-6000 CL40 2x 16 GB Kit
      • Corsair Dominator Platinum DDR5-5600 CL36 2x 16 GB Kit
      • Kingston Fury Beast DDR5-5200 CL40 2x 16 GB Kit
    •  DDR4:
      • G.Skill Trident Z Royal DDR4-4000 CL16 2x 16 GB Kit
  • Netzteil: Superflower Leadex Gold 1600 W
  • SSD: Crucial MX500 2 TB (SATA 3, OS)
  • Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3090 Founders Edition (Game Ready Driver 512.59)
  • Betriebssystem: Windows 11 Pro 64-bit (up-to-date)
Kühlung:
  • CPU: Corsair iCUE H115i RGB PRO XT 360 mm AIO, Corsair XC7 RGB Pro, Supercool Computers Direct-Die Wasserblock
  • CPU-TIM: Arctic MX-4 Alphacool Subzero, Coollaboratory Liquid Ultra
  • Radiatoren: Alphacool NexXxoS ST30 480 mm + HardwareLabs Black Ice GTX 240 mm + Watercool MO-RA3 360 Pro
  • Lüfter: 4x Phobya NB-eLoop 120 mm 1600 rpm + 2x Noiseblocker NB eLoop B12-4 120 mm + 9x XPG Vento Pro 120 mm
  • Pumpe: 2x Alphacool D5 VPP655
Gehäuse:
  • Open Benchtable
Peripherie:
  • Monitor: EVGA XR1 Lite, Benq XL2720
  • Tastatur: KBC Poker 2 (Cherry MX Brown)
  • Maus: Zowie FK1
Messgeräte:
  • Thermometer: Elmorlabs KTH (kalibriert)
  • Leistungsmessgerät: Elmorlabs PMD 
  • USB-to-I2C Adapter: Elmorlabs EVC2
  • Durchfluss-Messgerät / Thermometer: Aqua Computer high flow NEXT

Zur besseren Übersichtlichkeit werden in den Diagrammen folgende Abkürzungen verwendet:

  • 12900K: Intel Core i9-12900K CPU
  • 51/0/49: Multiplikatoren für P-Cores x51, E-Cores 0 (deaktiviert), Cache x49 bei BCLK 100 MHz
  • XPGL: XPG LANCER RGB DDR5 Module von ADATA
  • DPR: Dominator Platinum RGB DDR5 Module von Corsair
  • FB: Fury Beast DDR5 Module von Kingston  
  • DR: Dual-Rank, falls nicht angegeben Single-Rank
  • 3600c14: Konfiguration mit 3600 Mbps und tCL Timing 14, siehe Screenshots für alle Timings
  • 1T, 2T: Befehlsrate 1T oder 2T
  • *: vollständig manuell eingestellte Subtimings, siehe Screenshots
  • G1, G2: Gear 1, Gear2 – Übersetzung zwischen IMC-Takt und RAM-Takt, Gear 1 = 1:1, Gear 2 = 1:2
  • H16M: SK Hynix 16 Gbit M-Die Speicherchips
  • S16B: Samsung 16 Gbit B-Die Speicherchips

Timings der DDR4 Vergleichs-Config:

Kommentar

Lade neue Kommentare

grimm

Urgestein

3,081 Kommentare 2,035 Likes

Wenn ich es richtig sehe, sind die Frametimes mit 3600er RAM ab QHD ganz vorne mit dabei? Dann bin ich mit meinen G.Skils ja ganz gut aufgestellt...

Antwort 2 Likes

m
meilodasreh

Urgestein

572 Kommentare 284 Likes

Interessanter Test, vor allem im Zusammenhang mit dem neulichen Artikel zum Thema RAM QVL.

Erst musste ich dazulernen, daß die Listen doch keine "geprüft und läuft garantiert" Aussage sind (war bisher definitiv meine Wahrnehmung und Verständnis).
Und jetzt auch noch "zusammengekaufte" Einzelriegel, die mit entsprechender Liebe und Zuwendung ganz oben mit performen...naja wenigstens waren es noch baugleiche bzw. TeileNr-identische, und nicht zwei völlig unterschiedliche :D

Trotzdem, mein momentanes Bauchgefühl ist:
Für mich ist das Thema RAM-QVL fürs kommende System obsolet.
Da schaue ich wohl lieber gezielt nach günstigen Teilen mit guten ICs und sonst nix.
Zumal auch grad beim gaming hintenraus so wenig Nutzen übrig bleibt, daß da ja auch echtes Sparpotential drin steckt, wenn man nicht zu den vorgetunten XMP-Kits mit Glitzerrand und Feenstaub greift.

Die grundsätzliche Idee, einen Lüfter dediziert auf die Riegel zu richten, hatte ich im Übrigen auch schon im Hinterkopf.
Daß die Temperatur dann so maßgeblich runter geht, ist schon eine erfreuliche Bestätigung.
...wobei der Spargedanke dann langfristig wohl eher hinfällig ist :unsure:
So ein ganz klein wenig nuckelt ein 120mm Lüfter ja auch am Stromzähler.

Antwort 1 Like

Klicke zum Ausklappem
S
ShowXTech

Neuling

4 Kommentare 1 Likes

Müsste das oben im Text nicht MT/s statt Mbps heißen?
6Gb/s wäre etwas langsam für RAM...

Antwort Gefällt mir

skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

Mbps, Mb/s, MT/s oder DDR5- ist alles korrekt für die effektive Geschwindigkeit. Ich nehme gerne ersteres, weil so auch die meisten DRAM Hersteller ihre Spezifikationen aufbauen.

In jedem Fall muss man natürlich noch die Channel-Breite multiplizieren, wenn man auf den tatsächliche theoretischen Durchsatz schließen möchte, wobei das auch wirklich nur Theorie ist ;)

Antwort 1 Like

RichieMc85

Mitglied

14 Kommentare 6 Likes

Danke für den Test. Ich habe mir mal ein 2 Kits bestellt. Mit A-Data hatte ich leider damals kein Glück. Bei 5 Kits nur Samsung verbaut. Die laufen zwar auch ganz gut aber will eh auf Wakü umbauen, da kommen mir so nackte Rams ganz gelegen :)

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Xaver Amberger (skullbringer)

Werbung

Werbung