Webcam-Test
So, falls wer fragt, ich schaue immer so in Webcams und Fotoapparate. Und danke fürs verspätete “Insert Coin” eines netten und spendablen Foristen – beim nächsten Mal schaue ich dann gequält freundlicher. Garantiert. Aber vergleichen wir nun die Aufnahmen beider Kameras, wobei ich mich absichtlich auf ein Standbild beschränke und die EMEET SmartCam S800 sogar bewusst nur im 1080p-Modus laufen lasse, weil es sonst erst recht ungerecht wäre, sie mit der Logitech C930e zu vergleichen. Standbild deshalb, um die Bilddetails besser begutachten zu können, die bei Bewegungen eher zerfließen.
Und was sehen wir auf der Logitech C930e? Ein relativ verzerrtes und partiell komplett überbelichtetes, farbloses Bild. Dazu die ganzen Unschärfen… nein, das ist nichts und ich fühle mich mit so einer Darstellung auch nicht sonderlich wohl, wie man am Gesichtsausdruck sehen kann. Das Hemd sieht aus, als wäre es schon 100 Mal gewaschen worden und Perwoll noch Quark im Schaufenster. Der gesamte Hintergrund ist unscharf, das bekommt man auch nicht mehr besser eingestellt.
Der Vergleich mit der EMEET SmartCam S800 könnte aus einer Waschmittelwerbung stammen und auch mein Hautton sieht deutlich gesünder und nicht mehr wie ein Fall für den Internisten aus. Das Bild ist knackig scharf, aber ich werde wohl in Zukunft auch im Hintergrund aufräumen müssen, denn man sieht so ziemlich alles. Und ja, es ist nur der 1080p-Modus, dafür aber in scharf und gut eingestellt. Die 4k-Auflösung ließe hier noch einen digitalen 4x-Zoom zu, aber ich will mich ja nicht rasieren.
Bereits hier bietet die Kamera insgesamt eine starke Leistung, insbesondere im Hinblick auf ihr relativ günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis, und stellt daher eine gute Wahl für diejenigen dar, die eine hochwertige Streaming-Lösung zu einem erschwinglichen Preis suchen. Oder aber mal wieder etwas knackiger rüberkommen wollen. Da ich allerdings auf Bewegbilder verzichtet habe, muss ich den Ton separat nachliefern. Der Raum ist übrigens eine akustische Vollkatastrophe, aber das hört ihr gleich.
Audio-Test
Ich bin jetzt mal neugierig und teste die Kameras einmal im Nahfeld und einmal weiter aus den Tiefen des recht halligen Büros heraus. Denn mit Teppichen kann ich im Wärmeleitpasten-Klecker-Paradies eher wenig anfangen. Hier gibt es wischfestes Laminat und kaum absorbierende Flächen, was man leider hört. Die Logitech C930e hat ein Mikrofonarray, aber ob das hilft? Hören wir einfach mal ein
Aufnahme im Nahfeld
Ich beginne zunächst im Nahfeld und setze mich dicht vor die Kameras. Das Ergebnis unterscheidet sich hier bereits deutlich, denn man merkt der C930e die geringere Audioauflösung deutlich an. Dazu gibt es ein leichtes Postprocessing frei ab Werk und interessanterweise auch noch einen Resthall, trotz identischem Abstand. Es sind allerdings auch keine System-seitigen Softwarefeatures aktiv, das ist alles so, wie es eingespielt wird:
Die EMEET SmartCam S800 ist zwar noch weit von einem guten Podcast-Mikrofon entfernt, aber das kann sich durchaus hören lassen:
Aufnahme in größerer Entfernung
Ich rolle mit meinem Drehstuhl mal in eine etwas entferntere und sehr relaxte Sitzposition mit ca. 1.5m Abstand zum Mikrofon. Auch diesmal beginne ich mit der Logitech C930e. Nun ja, das muss man sich nicht mehr geben, das klingt wie Büchse in einer Kathedrale:
Die andere Kamera schafft das deutlich besser, auch wenn der Hall natürlich stört. Aber es klingt weniger dumpf und muffig. Außerdem ist die Sprachverständlichkeit deutlich höher.
Erstes Zwischenfazit: Bei der EMEET SmartCam S800 sind Bild UND Ton deutlich besser und ich würde definitiv nicht mehr zurücktauschen wollen. Da relativiert sich auch der Preis für etwas über 100 Euro wieder. Das einzige Manko ist die Limitierung auf 30 Hz in Ultra-HD, aber ich will damit ja weder YouTube-Videos aufzeichnen, noch Hochgeschwindigkeits-Technik überwachen. Was ich wirklich vorhabe, sehr Ihr nach dem Umblättern.
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