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Eine Klasse für sich: AMD Ryzen 3950X – Leistungsaufnahme und Effizienz im Detail analysiert und dokumentiert

Detailanalyse mit unterschiedlicher Kernanzahl

Ich habe die nachfolgenden 32 Testreihen erstellt, indem ich alle 16 Varianten der möglichen Kernanzahl einmal mit und einmal ohne SMT absolviert habe. Die Anzahl der verwendeten Kerne habe ich bewusst über Windows 10 erledigt, so dass ich bei der Variante ohne SMT die „Anzahl der Prozessoren“ jeweils um einen verringert habe. Das klappt wirklich gut und erspart mir zudem die mühsame BIOS-Frickelei. Bei den Varianten mit SMT habe ich es in Zweierschritten verringert. Windows ist nämlich clever genug, bei z.B. zwei „Prozessoren“ mit SMT am Ende einen einzigen Kern, jedoch mit beiden möglichen Threads zu bedienen. Hier spielt der Scheduler auch perfekt mit. Wäre dem nicht so, würden auch die nachfolgenden Werte arge Anomalien aufweisen. genau das tun sie aber nicht!

Bei einem Kern (egal ob mit SMT oder nicht) taktet der Ryzen 9 brav auf etwas über 4.7 GHz, bei zweien bricht das schon weg und am Ende blieben bei allen Kernen noch 4.2 GHz übrig, immerhin. Das erklärt dann auch den Vorsprung gegenüber dem Intel Core i9-9960X, der mit maximal 3,9 GHz auf allen Kernen deutlich langsamer lief, aber dafür unterhaltsamer an der Steckdose. Betrachten wir als Erstes einmal die reine Renderzeit für die Varianten mit unterschiedlicher Kernanzahl, denn es gibt bereits hier die erste interessante Erkenntnis zu vermelden:

Wenn man sich die Renderzeiten anschaut, gibt es zwei Knicke in den Kurven, die bei beiden Kurven sogar recht ähnlich positioniert sind. Bei 10 und unterhalb von 5 Kernen ändert sich der Anstieg der Renderzeit im Verhältnis zu den Kernen sehr deutlich. Man kann damit also sehr schön sehen, dass Blender den größten Leistungssprung pro hinzugekommenen Kern bei bis zu 5 Kernen vollziehen kann und es bei bis zu 10 Kernen noch recht gut skaliert. Alles darüber hinaus führt zwar zu weiteren Verbesserungen, aber die Skalierbarkeit der Aufgabe ist nun einmal endlich.

Auch wenn z.B. ein Zwölfkerner wie der Ryzen 9 3900X in der Gesamtzweit etwas zurückliegt, ist er am Ende doch die cleverere CPU. Und die 8-Kerner, die manche sabbernd in Hinblick auf die beiden Ryzen 9 am liebsten noch heute als morgen ersetzen würden, sind bei Blender noch einmal eine Klasse smarter, wenn es um das pure Preis-/Leistungsverhältnis geht. Das mal als Trost an alle, die keinen abbekommen haben. Was das für die Leistungsaufnahme pro eingesetzten Kern betrifft, habe ich auch noch einmal in der nächsten Kurve festgehalten, die damit auch zeigen kann, dass die 8-Kerner noch einmal deutlich effizienter sind, wenn die Parallelisierbarkeit an ihre Grenzen stößt. Und für alle, die jetzt mit Cinebench kommen: es sieht dort nicht wirklich anders aus.

Doch was entfällt auf so einen Prozessorkern im Schnitt, wenn man die CPU einzeln betrachtet und die gemessenen Leistungsaufnahmewerte jeweils durch die Kernanzahl teilt? Interessanterweise liegen meine Werte nur knapp über dem, was HWInfo mit diesem Motherboard pro Kern als Wert ausgibt, wobei auch dies natürlich ein reiner Rechenwert ist, der jedoch granulärer ermittelt wird. Man erkennt an beiden Kurven den Taktabfall bei mehr als einem bzw. zwei Kern(en) und den Knick ab 8 bis 10 Kernen. Bei 11 Kernen ist, zumindest in Blender, der niedrigste Wert pro Kern ermittelbar. Auch das lässt den Ryzen 9 3900X durchaus positiver erscheinen, wenn es um die reine Vernunft geht.

Betrachtet man die Gesamtleistungsaufnahme der CPU, dann sieht man auch wieder den Knick ab ca. 10 Kernen, wo die Leistungsaufnahme im Verhältnis zur Performance höher ansteigt. Der „Blender-Sweetspot“ liegt als bei 10 Kernen und weniger, was die Effizienz betrifft.

Das soll es aber jetzt auch gewesen sein, denn ich habe ja auch noch die Leistungsaufnahme in weiteren Situationen gemessen. Das gibt es aber auf den nächsten Seite. Also bitte weiterblättern!

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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