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Eigene ITX-NAS aus dem 3D-Drucker – Teil 3: Homeserver Edition mit TrueNAS Core

Installation 

Auf der Webseite von TrueNAS entscheiden wir uns für die kostenlose „CORE“-Edition, zum aktuellen Zeitpunkt Version 13.0-U3.1, und laden das ISO-Abbild herunter. 

Vom Hersteller iXsystems wird zum Vorbereiten des Installations-Datenträgers das Verwenden von balenaEtcher empfohlen. Ich verwende zwar normalerweise das Tool Rufus, aber halte mich hier brav an die Vorgabe und lade das Tool auf der Webseite herunter 

Danach kann man den USB-Stick an unser kleines NAS-System anschließen und davon starten. Es begrüßt uns dann auch schon direkt ein Bildschirm mit nettem ASCII-Art des TrueNAS-Logos.  

Entweder gibt man hier selbst (1) ein oder wartet 10 Sekunden, damit der Installer startet. Im nächsten Fenster wird wieder die erste Option ausgewählt. 

Für die Installation habe ich erstmal nur die M.2 SSD angeschlossen gehabt, in diesem Fenster kann aber auch bei mehreren angeschlossenen Datenträgern einfach mit der Leertaste das gewünschte Ziel ausgewählt werden. Eine SSD ist hier klar zu bevorzugen, den Betrieb von zB. einem USB-Stick wie bei OpenMediaVault ist nicht ratsam, 

Falls die SSD nicht unbenutzt ist, kommt auch noch ein Fenster bezüglich der Formatierung. 

Diese dann nochmal bestätigen. 

Anschließend muss ein sicheres Kennwort für den „root“-Benutzer festgelegt werden. 

Je nach verwendeter Hardware folgt noch der Boot-Modus, generell empfiehlt sich bei neuerer Hardware immer UEFI. 

Auch wenn eigentlich genug Arbeitsspeicher zur Verfügung steht, schadet eine Partition für die Auslagerungsdateien nicht. 

Und dann ist TrueNAS CORE auch schon installiert! 

An dieser Stelle kann dann der USB-Stick abgezogen und das System neugestartet werden. Eventuell im BIOS noch die SSD als erste Startoption festgelegen. 

Je nach Mainboard, besonders bei den aktuellen „Gaming“-Mainboards mit wie hier 2.5G LAN-Port, kann es zu nachfolgendem Fehler kommen: 

Die Netzwerkschnittstelle wird nicht erkannt, auf das Web-UI kann daher nicht zugegriffen werden. Eine Lösung dafür habe ich in diesem Forum-Eintrag gefunden und werde Sie auch hier nochmal beschreiben. 

Zuerst wird Option 9 – Shell ausgewählt, damit die Kommandozeile geöffnet wird. 

Über cd .. , cd boot und dann nano loader.conf wird die Konfigurationsdatei aufgerufen. 

Dort dann nach ganz unten navigiert mit den Pfeiltasten, da folgende beiden Zeilen ergänzen: 

if_re_load=“YES“ 
[*]if_re_name=“/boot/modules/if_re.ko“ 

Nicht vergessen, hier ist ein amerikanisches Tastaturlayout aktiv! Als kleine Hilfe, rechts die Tasten auf der deutschen Tastatur, links zu was es im Editor wird: 
Shift + Ä –> “   |   Shift + ? –> _   |   Ü –> [   |   * –> ]   |  8 –> *  |  ´ –> =  |  – –> / 

Danach mit Strg + O, dann Enter die Änderungen speichern. Mit Strg + X kommt man aus dem Editor wieder heraus. In die Kommandozeile dann einfach reboot eingeben. 

Und wenn alles gut läuft, begrüßt uns nach einem Neustart anstatt des Fehlers die IP-Adresse für das Web-UI. Und damit geht es auf der nächsten Seite weiter! 

Verwendet ihr eine CPU ohne iGPU ist es jetzt hier an der Zeit, die entsprechende Option im BIOS zu suchen, damit das System auch ohne Grafikkarte „headless“ starten kann. Bei meinem MSI Board nennt sich die relevante Einstellung „GPU Detection“ und muss auf „Ignore / Skip“ gesetzt werden.  

Wichtig ist zudem noch, die Virtualisierung im BIOS zu aktivieren. Bei AMD heißt die entsprechende Option meistens „SVM Mode“, bei Intel heißt es meistens „Intel Virtualization Technology“ oder „VT-X“. 

 

Kommentar

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NBSH

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Hab ich das überlesen oder stand es nirgendwo? Was waren jetzt die Hardwarekosten insgesamt? Stromverbrauch idle/Volllast? Dann könnte ich mir überlegen meine 10+ Jahre alte NAS mal zu upgraden :)

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Die Kosten für das Gehäuse findest du im ersten Teil:

Und die Kosten für die hier verbaute Hardware kenne ich nicht, die Teile wurden hier und da mal gebraucht gekauft und kamen jetzt zusammen :D
Extra angeschafft habe ich die nicht für die NAS. Stromverbrauch habe ich tatsächlich vergessen zu messen :/
Lässt sich im Zweifelsfall aber auch ganz passable schätzen, was die Platten etc. verbrauchen steht ja beim Hersteller.

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nobbes

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Super, dass TrueNAS Core hier vorgestellt wird.

Ich benutze TrueNAS Core seit etwa zwei Jahren und kann nur sagen das ist top!
Nutze es aber nur als NAS, mit sechs 6TB SAS Platten im RaidZ2.
Es bietet Funktionalitäten, wie ich es auch beruflich von großen Storages gewohnt bin, Snapshots, Replication, Compression (lz4) etc.
Ja die Hardware stellt Ansprüche, z.B. sollte unbedingt ECC Speicher benutzt werden, wegen dem ZFS oder bestimmte HBAs, wenn man SAS HDDs verwendet, wie ich, aber das ist dann immer noch günstiger (ohne HDDs) und vor allem performanter als jede vergleichbare Fertigkauflösung und man ist flexibler.
Plugins gibts es auch haufenweise, da bleibt so gut wie kein Wunsch offen.

Ob man jetzt VMs darauf betreiben sollte?
Habe es noch nie ausprobiert, weil ich für sowas nen kleinen ESXi Host habe.

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C
ChaosKopp

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Nettes Projekt. Aber anstatt einem NAS wäre ein SAN auch ganz hübsch.

Aber was heute mit 3D Druck machbar ist, wäre vor 20 Jahren noch fiese Handarbeit gewesen.

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nobbes

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62 Kommentare 38 Likes

Was willst du denn zu Hause mit nem SAN?
Ich hätte keine Maschinen, die ein Block Protokoll wie FC oder iSCSI bräuchten.
Für nichts anderes braucht man ein SAN.

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C
ChaosKopp

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529 Kommentare 538 Likes

Virtualisierung auf iSCSI Targets. Produktivumgebungen nachbauen.

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nobbes

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iSCSI kann TrueNAS auch ;)

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ChaosKopp

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MeinBenutzername

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Danke für die Weiterführung!

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B
Besterino

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iSCSI ist super, wenn man ein schnelles Netz hat. Ich hab z.B. meine ganzen Games aller Rechner auf dem zentralen Storage im Keller auf iSCSI Targets, weil sich einfach einige Programme (u.a. diverse Spiele) nicht auf SMB-Freigaben installieren lassen. So kann man Speicherplatz deutlich effizienter nutzen, als wenn man in jeden PC Unmengen SSD-Storage einbauen muss (und dank Deduplication auf dem Storage-Server, nochmal mehr).

Funktioniert sogar auf der Kiste ganz gut, die nur per 1Gbit angebunden ist.

Zum Thema Raid5/RaidZ im Artikel: eine Chance von nur ~83% bei einem HDD-Ausfall das RAID wiederherstellen zu können, wäre mir wahrscheinlich schon zu knapp. Mein Ziel ist in der Regel so um die 95% Erfolgswahrscheinlichkeit. Ganz nett zum Spielen (und vor allem mal den Unterschied von URE E15 zu E14 anschauen: bei den immer noch sehr gängigen E14-Platten ist der Verlust des Pools überwiegend wahrscheinlich und die Erfolgschance nur noch bei 15%!):

Je größer der Pool und vor allem die einzelnen Platten, umso wichtiger wird also die URE: Selbst bei guten Platten (Fehlerrate von 1:10E15 wie bei den N300 - aber Achtung: nur die 4/8TB, die größeren haben nur E14!) steigt die theoretische Wahrscheinlichkeit, dass Du bei einem Plattenausfall einen nicht korrigierbaren Lesefehler auf den verbleibenden Platten hast und damit der Rebuild des gesamten Raids scheitert. Je nach System —> all data lost (und mal wieder eine Gelegenheit zu erinnern an „kein Backup, kein Mitleid“).

Darum: Augen auf, beim Plattenkauf, gerade bei den großen Dingern und großen Pools. Ein scharfer Blick in die Specs lohnt, und manche Hersteller tricksen da auch und geben zum Beispiel statt 1:10^15 (gut) auch mal 10:10^15 an (schlecht, weil de facto 1:10^14)… Wenn es um Zuverlässigkeit und Datensicherheit geht, werden halt auf einmal ganz andere Parameter interessant.

Bei ZFS hat man immerhin meist noch die Chance, dass nur einzelne Datei(en) betroffen sind und man den Rest ggf. auch noch nachträglich retten kann - wie das bei anderen Filesystemen aussieht, weiß ich grad gar nicht und besonders duster wird’s gerne bei Hardware-RAID.

Wen es interessiert, mehr zum Thema z.B.: https://www.zdnet.com/article/has-raid5-stopped-working/

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nobbes

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Aus dem Grund habe ich bie mir Enterprise Class Disks im NAS stecken ;)

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B
Besterino

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6,730 Kommentare 3,324 Likes

Hinschauen schadet nie. Mal WD als Beispiel... bei den beliebten WD RED Pro steht z.B. <10in10^14 - schöner Mist, heißt also "weniger als 10 aber mehr als 1"? und faktisch wohl eher 1in10^13 (kommt mir nicht mehr ins Haus). Bei den Gold (="Enterprise Class") schreiben sie's gleich mal gar nicht dazu - werden ihre Gründe haben - und erst bei den Ultrastar DC (data center) Laufwerken endlich mal 1in10^15.

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g
goch

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475 Kommentare 181 Likes

Naja, ganz so toll finde ich es persönlich jetzt nicht - aber im SoHo Bereich durchaus noch angebracht. Wichtig hierbei ist, dass man sich etwas mit der Netzwerkmaterie auskennt. Die Hardware sollte gewisse Mindeststandards erfüllen (Port-Buffer-Size, etc) und eine gewisse Optimierung des Netzwerkstacks hinsichtlich iSCSI ist auch sinnvoll.
Gerade mit Consumer-Netzwerk Hardware, a la 5 Port Switch aus dem Kaufhaus gibt es hier schnell mal unschöne Probleme.

Den ganzen Rest kann man so nur unterschreiben!

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nobbes

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62 Kommentare 38 Likes

Richtig, das sollte man schon machen.
Ich habe Seagate drin und die sind mit 1:10^15 angegeben.

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ChaosKopp

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@goch unmanaged switches sind die Pest.

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Besterino

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unmanaged gibt's für 10gbit ja fast gar nicht... ;)

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ChaosKopp

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Für vieles reicht Gigabit aber immer noch.

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Besterino

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Jo, für ziemlich alles.

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a
ar0815

Neuling

3 Kommentare 0 Likes

Also die Idee/Gedanken das Gehäuse per 3D Drucker selbst zu erstellen, finde ich sehr spannend. Mich würde mal interessieren, was der 3D Druck der Teile kostet, wenn das Auftrag an einen Dienstleister rausgeht? Unabhängig davon: Sind die Modelle der Teile frei verfügbar? Bzgl. des Anwendungsziel für den Heim / Small-Office Bereich als primär ein NAS mit Option auf mehr (Docker, VM etc.) finde ich die verwendete Hardware auch gerade hinsichtlich des Stromverbrauchs fragwürdig - das wurde jedoch auch schon im Artikel angemerkt. Ich habe vor mehreren Jahren ein J4105 ITX Board mit einem Hardware-Raid (gebraucht bei Ebay) und einem Debian als OS umgesetzt. Grundsätzlich sind für einen Dauerbetrieb die Festplatten und der Hardware-Raid-Controller (~12 Watt) suboptimal. So ein NAS mit 4 TB SSDs ist halt dann wiederum immer noch etwas teuer...

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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