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Eigene ITX-NAS aus dem 3D-Drucker – Einrichtung, Software und Ergebnisse | Teil 2

Einrichtungen des Web-UI, Software RAID und Speicher

Anstatt der IP-Adresse, welche uns nach dem Neustart in OMV angezeigt wurde, kann von einem anderen Computer im Netzwerk üblicherweise auch über den während der Installation vergebenen Namen auf das Web-UI zugegriffen werden. Ich habe beispielsweise „printnas“ als Namen und „.local“ als Domain vergeben, via http://printnas.local geht es also auch. Wichtig: Es kann nur http:// darauf zugegriffen werden, https:// funktioniert nicht ohne extra vergebenes Zertifikat!

Der Benutzername und Kennwort lauten standardmäßig bei dieser Version von OMV „admin“ und „openmediavault“.

Aus Sicherheitsgründen sollte das Passwort natürlich sofort nach dem ersten Login geändert werden. Dazu einfach oben rechts auf das kleine Benutzer-Symbol klicken und Kennwort ändern auswählen.

Der nächste Schritt sollte dann sein, erstmal alle ausstehenden Updates durchzuführen. Dazu nach System > Aktualisierungsverwaltung > Aktualisierungen navigieren und dort die Lupe anklicken. Anschließend alle Updates mit einem Klick auf das Download-Symbol installieren. Dieser Vorgang kann eine ganze Weile dauern, eventuell ist anschließend noch der Banner am oberen Bildschirmrand mit der Durchführung aller Änderungen zu bestätigen!

Hat man OpenMediaVault auf einen USB-Stick installiert, empfiehlt es sich noch das flashmemory Plugin zu installieren. Damit werden nur die nötigsten Änderungen auf den Speicher geschrieben, alles andere läuft direkt auf dem Arbeitsspeicher heraus und schont so dem USB-Stick.

Dazu am besten der offiziellen Anleitung aus dem OMV-Forum folgen, ob Version 6 muss dazu eine SSH-Verbindung beispielsweise über PuTTY hergestellt werden. Der Benutzername dort ist „root“ und das Kennwort würde selbst während der Installation vergeben.

Nach Eingabe des Befehls und einem Neustart kann unter Services > Flashmemory im Status kontrolliert werden, ob alles richtig installiert wurde.

Die beste NAS bringt nichts, wenn die dort verbauten Platten klammheimlich wegsterben und die gesicherten Daten gleich mitnehmen. Also aktivieren wir erstmal unter Storage > S.M.A.R.T. > Settings die Überwachung. Der Interval wird in Sekunden angegeben, 3600 entspricht einer vollen Stunde. Wer möchte, kann den Wert noch anpassen.

 

Damit ist es aber noch nicht getan, in  Storage > S.M.A.R.T. > Devices muss noch jede HDD erst einzeln ausgewählt und über das Stift-Symbol dem Monitoring hinzugefügt werden.

Steht der Haken ganz vorne bei allen Laufwerken, sollte nach einer Weile auf die Spalte mit der Temperatur und dem Status gefüllt werden. Auch um Dashboard zeigt eine grüne Hinterlegung des Namens den aktuelles Status an.

Im Menü Storage > Software RAID kann über das Plus-Symbol ein neuer RAID-Verbund angelegt werden. An dieser Stelle dann nochmal der Hinweis auf den RAID Calculator, welcher bei der Level Entscheidung hilfreich sein kann. Da ich bisher nur zwei HDDs verbaut habe, wird es bei mir ein Raid1 Mirror. 

Dann heißt es erstmal warten, denn bis der Resyncing-Prozess abgeschlossen ist kann es eine ganze Weile dauern.

Je nach Größe der Festplatten ist das RAID dann noch einigen Stunden erstellt und im Status wird einfach nur noch „clean“ angezeigt.

Jetzt kann das Dateisystem erstellt werden, dies ist unter Storage > Filesystem über das Plus Symbol möglich.

Dort als Zielgerät das erstellte RAID und einen Typ auswählen, EXT4 wird vorgeschlagen und eignet sich meistens auch am besten. Das Anlegen des Dateisystems kann nochmal etwas dauern, sobald es einsatzbereit ist wird auch die finale Größe angezeigt.

Unter Storage > Shared Folders jetzt noch eine Freigabe einrichten, damit ein übergeordneter Ordner via Netzwerk angezeigt werden kann.

Und „schon“ sind wir fertig, was jetzt noch folgt ist vom eigenen Verwendungszweck anhängig. Ich zeige hier exemplarisch den Weg, die NAS als Netzlaufwerk für Windows vorzubereiten. Man kann sie aber auch als FTP-Server oder Zielgerät für die Sicherung von MacOS-Geräten konfigurieren.

Dazu unter Services > SMB/CIFS > Settings den Dienst aktivieren und im Reiter Shares über das Plus Symbol den eben erstellten Shared Folder auswählen.

Abschließend nicht vergessen, dass für den Zugriff noch in Users > Users mindestens ein Benutzer in der Gruppe „adm“ angelegt werden muss, der in Storage > Shared Folders nach Anklicken des Ordners über „Privileges“ mit der Read/Write Permission ausgestattet werden muss.

 

Kommentar

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big-maec

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828 Kommentare 476 Likes

Hallo,
hatte mal angefangen mit Ubuntu Server einen ITX Nas aufzusetzen, hatte da aber später zu viele Probleme beim einrichten. Ich werde deinen Artikel mal zum Anlass nehmen, um mir OpenMediaVault bei Gelegenheit mal anzuschauen.

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HerrRossi

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TrueNAS kannst du dir auch mal ansehen, davon gibt es zwei Varianten, eine basiert auf BSD, die andere auf Linux.

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Tim Kutzner

Moderator

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Ist aber auch deutlich mehr "aufgeblasen", lässt sich nicht vom USB-Stick laufen und hat höhere Anforderungen.
TrueNAS Core würde ich eher für einen Homeserver nehmen als ne NAS

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HerrRossi

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6,778 Kommentare 2,243 Likes

Ich bin jetzt kein TrueNAS Profi, finde das aber nicht wirklich aufgeblasen, der Fokus liegt aber doch sehr auf Storage und weniger auf Docker und VM. Der große Vorteil von Core ist imho die native Verwendung von ZFS, ich weiß jedoch nicht, wie das mittlerweile bei OMV aussieht.
Ich will hier OMV nicht schlechtreden, ich habe das selber lange und gerne benutzt, aber es war immer auch ein bisschen Bastelei dabei und das doppelte Bestätigen hat genervt.

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mer

Veteran

228 Kommentare 127 Likes

Also wer im Jahre 2022 ein Raid1 System aufbaut, sollte wirklich schon die Vorteile von ZFS oder BTRFS nutzen.
Sprichwort Checksum, und durch Vermeiden von md-basiertem SW Raid1 ist man so auch gegen Bitrot geruestet!

OMV unterstuetzt das aber garnicht einmal. Wer dort 2 Platten mit BTRFS im Raid1 betreibt, kann ueber die GUI nur zuerst ein SW Raid1 machen, und dann ein BTRFS drueber legen. Ergo wieder in den Fuss geschossen, und nicht Bitrot sicher.
Da muss man schon selbst ueber die Command Line ein natives BTRFS Raid1 anlegen, und es dann mit der GUI mounten.

In diesem Video wirds super Erklaert:

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Ist ja auch immer ein wenig geschmackssache. Mein Eindruck war, was auch auf der Startseite direkt genannt wird: "Go Beyond NAS”
Spiegelt sich auch in den jeweiligen Systemanforderungen und -empfehlungen wieder.

TrueNAS Core:
64-Bit CPU | 16 GB of RAM Memory | 16 GB Boot Drive (SSD Encouraged)

OMV:
CPU: Any x86-64 or ARM compatible processor
RAM: 1 GiB capacity

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Passende Antwort, mit der ich auch übereinstimme von Teil 1:

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mer

Veteran

228 Kommentare 127 Likes

Wo ist da eine Antwort? Ich sehe nur abfaellige Bemerkungen aka "Hipsterraid".
Und absolut kein Wort von Bitrot.

Guck Dir das Video an, da lernst noch was. ;)

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HerrRossi

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6,778 Kommentare 2,243 Likes

Snapraid habe ich damals mit OMV auch benutzt, das war dann im Grunde das Unraid-System nach gebaut, ich weiß aber nicht mehr, welches Filesystem ich genutzt habe, btrfs war es glaube ich nicht, das war zu der Zeit noch ziemlich instabil.
Man ist damit halt super flexibel und kann jede Festplatte ins Array einbinden, solange sie nicht größer als das parity drive ist. Das geht bei ZFS nicht so einfach.

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kampfgurke

Mitglied

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Bei mir läuft die TrueNAS Core (BSD) wunderbar vom Stick (SLC).

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K
Kobichief

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671 Kommentare 202 Likes

Tolle Geschichte, aber .local domain würde ich nicht mehr als domainname zu Hause empfehlen, dafür gibts inzwischen .home.arpa dem Std. entsprechend.

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Tim Kutzner

Moderator

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wird vom Installer sogar so vorgeschlagen, scheint noch nirgends angekommen zu sein

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T
Thakor

Mitglied

52 Kommentare 35 Likes

Sehr cooles Teil, ich wünschte ich hätte mehr Zeit. Vielleicht kommt der eigene 3D-Drucker zum Renteneintritt, dann haben durchtüftelte Nächte nicht mehr so dramatische Auswirkungen auf die Tagesform. :D

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G
Guest

Danke für die beiden Artikel @Tim Kutzner
Das hat mich jetzt dazu bewegt, mir selbst ein NAS zu basteln und habe mir Hardware-technisch etwas an Beispielen aus diesen Artikeln genommen.
Die Hardware ist bereits bestellt bzw vorhanden und ich habe vor, so ein kleines User-Review im "Eigene Builds"-Sektor zu erstellen. Aber da muss natürlich auch noch die Funktion geprüft werden und auch da werde ich mich an deiner Anleitung orientieren. Ein Debian-System mit dem erwähnten OpenMediaVault ist da ebenfalls angedacht.
Drückt mir die Daumen, das alles klappt.

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes
t
tomtom38

Mitglied

47 Kommentare 0 Likes

Frage ist das Gehäuse aus Plastik, ist in dem fall EMV ein Problem, also Störsignale durch das NAS?

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Nicht mehr als bei jedem anderen Gehäuse mit Seitenteilen aus Glas

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B
Besterino

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6,730 Kommentare 3,326 Likes

Hast du mal gecheckt, wie OMV mit der Swap-Partition auf nem USB-Stick umgeht? In der Regel empfiehlt es sich, sowas abzuschalten oder auf „belastbarere“ Datenträger zu legen, sonst ist gerade so ein USB-Stick gerne schnell mal kaputt geschrieben. SD-Karten eignen sich dafür in der Regel besser.

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Steht doch im Artikel, dass das Flashmemory Plugin installiert wurde :)
Swap gibts daher nicht und fast alles läuft direkt ausm RAM

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Danke für die Spende



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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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