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Edifier G2 II 7.1. Surround Gaming-Headset im Test – Echte 26-Euro-Preisbombe für den preisbewussten Einsteiger

Aufgeschraubt und zerlegt: Tear-Down

Dass sich die zwei Ohrwärmer durch ein vorsichtiges Abziehen der sechs Nasen eher einfach ent- und befestigen lassen, ist sehr gut. Dann klappt es auch mit der Hygiene für zwischendurch. Man sieht vor allem auf der Rückseite, wo hier Geld gespart wurde. Der PU-Bezug nutzt die Befestigung der Muscheln gleich als Spannvorrichtung. Das sieht nicht wirklich schön aus, aber man sieht es ja normalerweise auch nicht. Die Polsterung ist etwas zu weich und wie lange die Form gehalten werden kann, das wird wohl nur ein Langzeittest beantworten können. Teurer Kaltschaum ist das jedenfalls nicht.

   

Ohne Ohrpolster liegt der Blick auf die Membran des 50-mm-Treibers frei, die rein optisch so aussieht, wie man es erwarten kann. Man sieht jedoch am geringen Konus, dass der Hub nicht sonderlich groß ist. Naja, Kosten halt. Übrigens ist auch der Einbau etwas anders als gewohnt, weil Edifier selbst hier noch recht clever Kosten gespart hat, ohne Stabilität einzubüßen. Schrauben wir das Teil einfach mal auf.

Fünf Schrauben entfernen und dann kommt man sofort ins Innere? Dachte ich. Aber ganz so einfach ist das nicht. Der Kopfhörer besteht an dieser Stelle nicht aus einer Muschel mit eingeschraubter Abdeckung, sondern aus zwei Halbschalen, die dann am Kopfband-Aufnehmer noch zusätzlich zusammengesteckt sind. Genau dort (Bild unten, rechts oben) sehen wir auch die Nasen für den Rastereffekt des Kopfbandes. Auch hier ist die Ausführung eher günstig gelöst, so dass man nicht allzu oft wie wild daran rumziehen sollte. Das ist durchaus brauchbar, verträgt aber keine tägliche Mehrfachbelastung durch ein ständiges Verschieben.

Die 50-mm-Neodym-Treiber sitzen in einer abgeschlossenen Kammer ohne irgendwelchen akustischen Firlefanz wie Bassröhrchen oder Doppelkammer-Resonatoren. Das Bild zeigt die linke Muschel mit dem PCB samt der Buchse fürs Mikrofon und die LED Lichtleitfolie samt der Kabel. Die gesamte Elektronik steckt in der Kontrollbox im Kabel.

Die Platine macht zudem einen sauberen Eindruck, so, wie der Rest der Verarbeitung im Inneren eigentlich auch. Die Zugentlastung des Kabels zur rechten Seite ist mittels aufgesetzter Führung gelöst und absolut ausreichend. Das eher kleine Innenvolumen der Kammer (rechts) ist dem Bass nicht ganz so zuträglich. Wir werden auf den nächsten Seiten noch hören und sehen, was das für Folgen hat. 

Software die keine braucht

Die Software habe ich diesmal in den Teardown gepackt, weil sie wirklich nackt aussieht, wenn man das riesige Paket heruntergeladen hat. Zumal die Funktionalität quasi gegen null geht, denn außer den üblichen Lautstärkereglern kann man nichts anderes einstellen, nicht einmal RGB. Vom Sound ganz zu schweigen, der Surround ist immer aktiv. Damit ist das ganze Paket überflüssig wie ein Kropf, denn das Headset ist eigentlich eine simple Plug & Play Lösung mit einem sehr simplen C-Media-Chip und USB-DAC/ADC für Kopfhörer und Mikro.

 

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G
Guest

Schön zu sehen, dass es auch noch Hersteller gibt, die mit dem Zusatz "Gaming" nicht den großen Reibach machen wollen und trotzdem gute Komponenten verbauen.
Danke für den Test @Igor Wallossek

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ro///M3o

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Ich muss echt sagen, dass Edifier schon immer versucht das Maximum aus den Gegebenheiten heraus zu holen. Sprich sie machen sich auch im Niedrigpreissegment die Mühe, für den Kunden, trotz Abstiche, ein gutes Produkt abzuliefern.

Ich habe von Edifier die R1280DB seit mehreren Jahren im Dauereinsatz mit verschiedensten Quellen. Primär im Wohnzimmer am TV. Vor allem mit Bluetooth nicht ein Mal ein Abbruch erlebt. Das für 99€ (Angebot) wo schon eine reichlich überbewertete Bose Soundlink mini fast das doppelte kostet (klar ist Mobil, aber trotzdem!).

Ich vergleiche Edifier im Sound Business so bissle auch mit Alphacool im WaKü Business. Meist gilt "design follows funktion", oft für einen wirklich fairen Preis und die Gegebenheiten bestmöglich im Sinne des Kunden umgesetzt. Bedeutet aber absolut nicht, dass die Produkte nicht gut aussehen würden, im Gegenteil! Grund solide und dezent, mit oft einem "aha" Erlebnis.

@Igor Wallossek wie schlagen die sich gegen die Sharkoon Skiller SGH50?

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Igor Wallossek

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Die Sharkoon spielen akustisch mindestens zwei Preisklassen drüber, vor allem beim Tiefstbass und der Pegelfestigkeit. Aber hier hat man ja eine USB-Soundlösung inkludiert, mit allen Vor- und Nachteilen. Bereits wegen dieser Umsetzung sind die nicht vergleichbar.

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Q
QuerSiehsteMehr

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Hab mir erst heute die Edifier NeoBuds Pro geholt und muss sagen: Was die Leute bei Edifier für 100 Euro für ein Sound rausholen ist wirklich beachtlich. Wundert mich daher nicht, dass die auch im unteren Preisbereich gut mitmischen können - was ich auch sehr lobenswert finde. Wäre mal interessant zu vergleichen, wie die sich gegen die Kombo Superlux HD681 und ein Ansteck-Mic schlagen. Fand die Superlux für knapp 20 Euro vor 10 Jahren echt bombe. Klanglich haben die jegliche Headsets bis 50+ Euro in die Tasche gesteckt (Plantronics, Logitech, Corsair)

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Ghoster52

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Das sind Sie auch heute noch. (y)
Mit etwas Zuneigung (andere Pads, dezente Front-Bedämpfung oder EQ) sind die immer noch eine Hausnummer für sich.
Man muss aber den 5-6 kHz Peak mögen, wer da etwas empfindlich ist, wird mit Superlux nicht glücklich.

@Igor Wallossek
Ich weiß ich nerve... :ROFLMAO:
Könntest Du in Zukunft bitte mal ein Maßband oder Zollstock an die Ear-Pads halten?
Die Größe der (wechselbaren) Ear-Pads ist bei mir ein Kauf-Kriterium

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Igor Wallossek

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Gute Idee :)

BTW:
Ich mag genau deswegen die Superlux überhaupt nicht. Die Sibilanten zischen viel zu sehr und Vocals sowie gesprochener Text sind einfach nur grausam. Außerdem klingt das fast schon metallisch. Gaming ja, aber Musik und Stimmen nur mit Bauchschmerzen ;)

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D
Der Do

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Das sind die 681 Evo klanglich etwas weniger scharf, allerdings ist das Kabel sehr bruchanfällig.
Bin derzeit bei den Superlux HD-330 auf Sharkoon DAC, für mich bester Kompromiss aus P/L,Hifi- Film- und Gamingsound.
Werd wohl demnächst mal die HD 660 Pro testen als geschlossene Alternative, besonders für unterwegs.

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Ghoster52

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Kann man kaufen für den Preis... (y)
Ich habe den aber wegen dem 6kHz Peak komplett umgebaut. 🤪
Neue Treiber, Pads und abnehmbare Kabel, Aufbau ist ähnlich Beyer DT770

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trader22

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@Igor Wallossek

Die Einstellbarkeit der Sw bzw. des KH ist sehr umfangreich, wenn du auf das KH-Symbol einen Rechtsklick machst.

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Igor Wallossek

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Hast du weitere C-Media Produkte intalliert? Bei kam genau das aus dem Artikel

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trader22

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Ich habe die KH nicht, sondern YT-Videos geschaut.

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Igor Wallossek

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Tja, YT und die Realität 🤪

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trader22

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Evtl. hat sich in den letzten Monaten etwas an der Sw. geändert?
Wäre es übrigens möglich, reinen Stereo-Ton zu hören, wenn mittels USB-Klinke-Adapter der KH an die SK gesteckt würde?

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Igor Wallossek

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Den 7.1 bekommst du so auch nicht weg und die Software ist aktuell. Über die haben sich schon viele beschwert, nicht nur ich

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trader22

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Dass die Sw. aktuell ist, könnte evtl. der Grund des Problems sein, denn die Videos sind bereits ca. 1J. alt.

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Ghoster52

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Hier mal ein paar "richtige" Stereo (Retro) KH ohne Software - Schnickschnack... :ROFLMAO:

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Igor Wallossek

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Ich muss auch mal wieder mein altes T90 Sofakissen reaktivieren. Das ist akustisches Cruisen für Gestresste 🤓

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Ghoster52

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???
T90 im Orchinal mit diesem "Beyer-Peak" würde ich wahrscheinlich wie im Video da sitzen... 😂🤣🤪

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Igor Wallossek

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Beyer Peak.... Man kann das mögen oder nicht, mit den Sofakissen am Ohr fällt das kaum ins Gewicht, solange einem nicht Sibilanten lispelnder Vocals das Gehirn wegspülen. Ich finde die T90 diesbezüglich gar nicht so extrem, ist halt nichts für Bass Heads :)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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