Testberichte

Kampf der Klon-Krieger: Aorus AGC 300 Gaming Gear im Test

Jeder macht mittlerweile in Stühlen, egal ob nun Anbieter von Gaming-Peripherie oder reine Hardware-Hersteller. Man suche sich einen ODM, lasse Logo und Farben für die Corporate Identity anpassen und fertig ist das stylische Sitzmöbel, von denen wir n...Der Zusammenbau ist kein Hexenwerk, aber selbst die simpelste Anleitung kann in die Irre führen. Deshalb brechen wir erneut die angegebene Reihenfolge, was sich als nützlich herausstellte. Der Beginn mit dem Fußkreuz und den Rollen ist aber noch voll ...Ergonomie und Sitztest Wir haben den Sessel mit insgesamt drei Personen getestet. Während der männliche Jugendliche (16 Jahre, 1.75 m groß und 56 Kilo schwer) noch einigermaßen gut zurechtkam und die Frau (37 Jahre, 1,70 m groß, 67 kg schwer) zuminde...

Ergonomie und Sitztest

Wir haben den Sessel mit insgesamt drei Personen getestet. Während der männliche Jugendliche (16 Jahre, 1.75 m groß und 56 Kilo schwer) noch einigermaßen gut zurechtkam und die Frau (37 Jahre, 1,70 m groß, 67 kg schwer) zumindest ausreichend gut sitzen konnte, war der Test für den Autor (53 Jahre, 1,80 m groß, 105 Kilo schwer) dann doch etwas beschwerlich.

Wir werden nun im Detail darauf eingehen und haben die einzelnen Tests der besseren Übersicht halber in eine Tabelle zusammengefasst:

  Person 1
(16, 1.75 m, 56 kg)
Person 2
(37, 1.70 m, 67 kg)
Person 3
(53, 1.80 m, 105 kg)
Sitzhöhe (variabel)
sehr gut gut gut
Beinauflage und Kontur
gut gut genügend
Armstützen Längenverstellung
nicht möglich
Armstützen Höhenverstellung
gut befriedigend genügend
Armstützen Breitenverstellung
nicht möglich
Rückenlehne Minimalstellung
befriedigend befriedigend befriedigend
Rückenunterstützung
keine
Polsterung
gut gut befriedigend
Wippmechanismus (Straffheit)
nicht vorhanden
Sitzen über 2 Stunden
gut befriedigend genügend

Der/die Anwender(in) sollte somit nicht deutlich über 1.75 bis 1.80 m groß sein (das Nackenkissen sitzt etwas tief) und nach Möglichkeit im Oberschenkel- und Gesäßbereich eher schlank gebaut sein. Sonst steht man nach dem Sitzen zusammen mit dem Stuhl auf.

Die Rückenlehne kann nur in der gewünschten Position fest arretiert werden, eine aktive Rückenunterstützung für Vielschreiber und eine Wippmechanik sucht man hingegen vergebens. Das Lordose-Kissen ist etwas dick, aber brauchbar. Die Stopper tun, was sie sollen und sind unverzichtbar. Die Armlehnen sind hingegen viel zu unflexibel.

Material und Verarbeitung

Der Unterbau ist extrem kostensparend umgesetzt, da gibt es nichts zu beschönigen. Allerdings ist das Ganze noch ausreichend stabil und deutlich hochwertiger, als bei zwischenzeitlich zum Vergleich in Augenschein genommene Baumarkt-Stühlen in der Klasse bis 150 Euro.

Die würde man noch nicht einmal einer ungeliebten Schwiegermutter wünschen. Hier jedoch könnte man es schon guten Gewissens riskieren. Allerdings ist der 150-Euro-Markus von IKEA sogar besser verarbeitet, was zu denken geben sollte.

Das PU-Lederimitat macht, auch mit den Carbon-Effekten, keinen schlechten Eindruck, sorgt aber in den ersten Tagen für eine gewisse Veränderung des Raumgeruchs. Das dies nicht zwingend sein muss, zeigen andere Produkte. Die Nähte sind akzeptabel und die Stickereien für Logo und Firmenschriftzug sauber ausgeführt. Zur Gasdruckfeder und den Rollen schrieben wir ja schon etwas.

Zusammenfassung und Fazit

Für einen Verriss ist der Stuhl zu gut, für einen Kauftipp hingegen ob der fehlenden Skills etwas zu teuer. Man bekommt vergleichbare Produkte auf einschlägigen Chinesischen Shop-Seiten ab ca. 80 USD, bessere ab ca. 100 USD.

Zusammen mit Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Zollabgaben bliebe man aber immer noch locker weit unter 200 Euro. Ob einem dann das Aorus- bzw. Gigabyte-Logo den Aufpreis wert sind, das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Fakt ist, es gibt auch deutlich schlechtere Kopien, die zudem oft nicht weniger kosten. So gesehen sind 245 Euro noch irgendwie vertretbar. Was dem Stuhl jedoch fehlt, sind eine gescheite Wippmechanik und ggf. bessere Armstützen. Ob der Unterboden nur getackert oder sauber vernäht und bespannt wurde, sieht man hingegen eh nicht.

Für einen Kauftipp hat es leider trotzdem nicht gereicht, denn da bleiben zu viele Dinge als offene Frage im Raum stehen. Aber schick sieht er schon aus und würde ab 200 Euro abwärts sicher auch gewisse Begehrlichkeiten bei einer deutlich breiteren Masse wecken. So aber bleibt er einer von vielen.

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung