Audio/Peripherie Tastatur Testberichte

Ducky One X Wireless im Test – Induktiv, intuitiv und irgendwie einfach Ducky

Es ist die Tastatur, auf die man lange gewartet hat – nicht etwa, weil es ja sonst keine kabellosen mechanischen Tastaturen gäbe, sondern weil Ducky sich einfach die Zeit gelassen hat, mal eine zu bauen, die auch dem eigenen Anspruch gerecht wird. Die One X Wireless ist somit kein Schnellschuss und auch kein halbgares Experiment, sondern eine konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Modelle. Veröffentlicht am 22. Februar 2024, bringt sie genau das, was man erwartet: ein solides Tippgefühl, mechanische Schalter ohne Schnickschnack und eine kabellose Verbindung, die sich tatsächlich nutzen lässt, ohne Kompromisse bei Latenz oder Stabilität einzugehen.

Nach vier Wochen intensiver Nutzung ist klar, dass Ducky hier nicht einfach irgendeine Funk-Tastatur gebaut hat, sondern eine, die sich anfühlt, als wäre sie immer schon so gedacht gewesen. Die gewohnte Verarbeitung, das vertraute Layout, die bekannte Qualität der Tastenkappen – alles ist da, nur eben ohne (und meinetwegen auch mal mit) Kabel. Und das ist keine Kleinigkeit, denn wer einmal mit einer Ducky geschrieben hat, weiß, dass es nicht nur um die technischen Daten geht, sondern um das Gesamtgefühl. Die One X Wireless ist in vielerlei Hinsicht genau das, was sie sein muss: eine mechanische Tastatur, die sich kabellos genauso präzise anfühlt wie die kabelgebundenen Modelle. Die Frage ist nicht, ob es funktioniert – das tut sie. Die Frage ist, ob sie sich nach Ducky anfühlt. Und die Antwort ist eindeutig: ja. Die paar kleinen Fehler, die mich ab und zu mal aufgeregt haben, will ich natürlich später auch nicht verschweigen, aber dramatisch geht anders.

Lieferumfang und Unboxing

Beim Unboxing der Ducky One X Wireless fällt zuerst die kompakte, funktionale Verpackung auf. Ducky verzichtet auf überflüssiges Design und konzentriert sich auf eine schlichte, schützende Box. Nach dem Öffnen liegt die Tastatur direkt obenauf, abgedeckt mit einer stabilen Kunststoff-Schutzkappe. Diese schützt die Tasten während des Transports und kann auch später genutzt werden, um die Tastatur vor Staub zu bewahren. Darunter befinden sich die Zubehörteile, sauber in Plastiktüten oder Kartonfächern verstaut. Zum Lieferumfang gehören ein USB-C-Kabel mit einem stoffummantelten Design für Stabilität und eine möglichst lange Lebensdauer sowie der 2,4-GHz-Dongle für die kabellose Verbindung.

Zusätzlich sind einige Ersatz-Keycaps dabei, die in verschiedenen Farben gehalten sind und es ermöglichen, bestimmte Tasten optisch hervorzuheben. Ein Keycap-Puller erleichtert den Wechsel der Tastenkappen. Besonders praktisch ist der beigelegte Pinsel zur Reinigung – ein einfaches, aber sinnvolles Zubehör, um Staub und Krümel aus den Zwischenräumen der Schalter zu entfernen. Alles ist ordentlich verpackt, ohne unnötigen Verpackungsmüll, und auf das Wesentliche konzentriert. Es gibt keine übermäßigen Extras, aber das Zubehör ist durchdacht und funktional. Wer schon einmal ein Ducky-Keyboard ausgepackt hat, wird sich schnell zurechtfinden – das Prinzip bleibt das gleiche, nur eben jetzt mit kabelloser Technik.

Look and Feel

Die Ducky One X Wireless bleibt optisch ihrer Linie treu: schlicht, funktional und ohne unnötige Designelemente. Das Gehäuse besteht aus hochwertigem Kunststoff, was für eine kabellose Tastatur sinnvoll ist, um das Gewicht nicht unnötig zu erhöhen. Dennoch fühlt sich die Konstruktion robust an, was nicht zuletzt an der verbauten Aluminiumplatte liegt, die für zusätzliche Stabilität sorgt. Das Tippgefühl wird durch mehrere Dämpfungsschichten im Inneren verbessert, wodurch das akustische Feedback klarer und weniger hohl wirkt. Gerade beim schnellen Tippen fällt auf, dass Ducky hier auf eine angenehme Balance zwischen Klang und Haptik geachtet hat.

In puncto Ergonomie bietet die Tastatur zwei einstellbare Höhenstufen durch ausklappbare Füße. Diese sind mit einer Gummierung versehen, sodass die Tastatur sicher auf dem Tisch steht, ohne zu verrutschen. Der Anstellwinkel ist gut gewählt: nicht zu steil, sodass die Handgelenke nicht unnatürlich geknickt werden, aber auch nicht zu flach, um eine bequeme Handhaltung zu ermöglichen. Besonders im Vergleich zu vielen flachen Low-Profile-Tastaturen bietet die One X Wireless ein klassisches Tippgefühl mit einer angenehmen Neigung.

Die Schrauben für die Gehäusebefestigung sind an der Unterseite platziert und interessant angeordnet, fügen sich aber unauffällig ins Gesamtbild ein. Insgesamt bleibt die Ducky One X Wireless ihrer Designphilosophie treu: funktional, stabil und mit einer klaren Ausrichtung auf das Tippgefühl und die Ergonomie. Wir werden dann auf den nächsten Seiten noch sehen, ob ich mich damit im Detail anfreunden konnte.

Technische Daten

Hier ist ein Datenblatt der Ducky One X Wireless Tastatur im Fullsize-Format:


Technische Spezifikationen

  • Modell: Ducky One X Wireless
  • Layout: 100% Full Size, ISO-DE (Deutsch)
  • Abmessungen: 452 x 41 x 150 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 1584 g
  • Tastenanzahl: 109
  • Switches: Ducky Inductive (linear, induktiv)
    • Auslösekraft: 40 gf
    • Vorlaufweg: 0,1-3,5 mm (einstellbar)
    • Hot-Swap-fähig
  • Keycaps: Ducky Doubleshot PBT, schwarz
  • Gehäuse: ABS-Kunststoff mit Metallplatte, 7 Dämpfungsschichten

Konnektivität

  • Tri-Mode: USB-C (kabelgebunden), 2,4 GHz Wireless, Bluetooth
  • Multi-Device-Support: Bis zu 4 Geräte koppelbar
  • Akku: 2500 mAh (fest verbaut)
  • Polling Rate: 1000 Hz

Features

  • RGB-Beleuchtung: Individuell anpassbar
  • Programmierbarkeit: 2 Ebenen
  • Rapid Trigger & Multi-Point Trigger
  • Anti-Ghosting: N-Key-Rollover (USB), 6-Key-Rollover (Wireless)
  • Dedizierte Multimediatasten
  • FN-Taste für Zusatzfunktionen

Software

  • Konfiguration über Web-App (nur im kabelgebundenen Modus)

Handbuch

Ducky_One_X_wireless_usermanual_V8_20241216

 

Kommentar

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holansensei

Mitglied

77 Kommentare 28 Likes

Guten Morgen 🌄,

Kapitel 5 / 1. Absatz: 1090€ 🤔

Wünsche allen einen schönen Wochenstart 🥳

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Smartengine

Veteran

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Wenn der Preis echt ist, kauf ich mir lieber eine RX 9070 XT von den Scalpern :ROFLMAO:

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ipat66

Urgestein

1,593 Kommentare 1,720 Likes

"Beim Preis von rund 1090 Euro muss man dann aber doch etwas schlucken."

Da könnte ich nicht mehr schlucken ; da bliebe mir die Spucke weg :D
Das war aber wohl ein Vertipper ...
Laut Preisvergleich sind es 190 Euro :)

Eine Aufnahme des Tipp-Sounds wäre hilfreich gewesen ...
Danke Igor

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big-maec

Urgestein

1,001 Kommentare 596 Likes

Wer weiß, vielleicht kommt man auf den Preis von 1090 € mit allen MODs oder exklusiven Tastenkappen aus Gold.

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B
Besterino

Urgestein

7,351 Kommentare 3,890 Likes

Das muss ein Typo sein. Wobei ich auch knapp 200 Euro für ein Plastikgehäuse zu viel finde, da gibts m.E. bei Keychron grundsätzlich bessere Angebote, allerdings zugegebenermaßen derzeit noch nicht 100% ISO mit Hall Effekt.

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grimm

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3,497 Kommentare 2,518 Likes

Für 1.090,- Euro sollte auf jeden Fall 1 PC beiliegen.

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e
eastcoast_pete

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2,331 Kommentare 1,512 Likes

Zum "fest verbaut(en) Akku" noch die Fragen: wie proprietär ist er und wie fest ist der verbaut? Ein paar hundert Ladezyklen wird er hoffentlich überleben, aber wär schon gut, wenn der Akku
1. eine Standardgröße ist, die man sich auch leicht besorgen kann, und dann
2. verschraubt, und nicht verlötet und verklebt ist.
Ansonsten liest sich das schon interessant.

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Igor Wallossek

1

11,881 Kommentare 23,302 Likes

Erstens: Es sind 190 Euro, es war ein Vertipper
Zweitens: Das mit dem Akku war zeitlich nicht drin, ich schwitze gerade über dem Ryzen und zig CPUs zum Nachtesten für Morgen. Aber die Tests wird in Zukunft der Kollege machen, der hat meistens etwas mehr Zeit.

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grimm

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3,497 Kommentare 2,518 Likes

190,- klingt wie "ist nen Versuch wert"

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Azrael

Mitglied

35 Kommentare 10 Likes

Ich habe zwei Fragen:

Ist der - ich will es mal so ausdrücken - innere Kunststoff der Doubleshot-Tastenkappen lichtdurchlässig? Ich habe dazu nichts im Text gefunden und konnte es auf den Bildern auch nicht richtig erkennen.

Und eine Frage zum Funktionsprinzip: wenn ich mich an meinen Physikunterricht richtig erinnere, dann wird ja bei der Induktion nur dann eine Spannung generiert, wenn sich ein Magnetfeld und ein Leiter relativ zueinander bewegen. Wie funktioniert dann die Bestimmung der absoluten Position des Magneten im Stempel des Tasters relativ zur Sensorspule, wenn ja z.B. nur halb eingedrückt und dann gehalten genau so keine Spannung generiert wird, wie auch, wenn die Taste überhaupt nicht gedrückt wird?

Die generierte Spannung hängt ja auch davon ab, wie schnell sich Magnet und Leiter zueinander bewegen, wie schnell so eine Taste also eingedrückt wird, was ich mir bei der Bestimmung der absoluten Position so eines Tasters auch schwierig vorstelle.

Viele Grüße,
Azrael, der hofft, nichts durcheinandergeworfen zu haben. 🫣

*edit*:
So 'ne Ahnung, wie es gehen könnte, dämmert mir, aber wenn's nichts ausmacht, würde ich erstmal ein paar Antworten abwarten.

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K
K.Rabeneck-Ketme

Mitglied

21 Kommentare 10 Likes

Hi,

Ja, Double Shot PBT Keycaps können lichtdurchlässig sein. Bei vielen Double Shot PBT Keycaps sind es die Legends z. B. ABS ist da aber besser weil es transparenter ist.

Und bzgl. der Induktion.

  1. In den Switches befinden sich stabförmige Magnete, die in Spulen auf der Platine (PCB) eingesenkt werden.
  2. Beim Ein- und Auslassen der Taste wird durch das Prinzip der elektromagnetischen Induktion eine Spannung in den Spulen erzeugt.
  3. Anhand dieser induzierten Spannung kann berechnet werden, wie tief die Taste eingedrückt wurde.

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Azrael

Mitglied

35 Kommentare 10 Likes

Dass es sie gibt, weiß ich ja. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es bei der hier getesteten Tastatur auch welche sind.

1. und 2. sind mir klar, 3. halt nicht so, weil die Spannung ja nicht direkt von der Position des Magneten abhängt, sondern von der Geschwindigkeit, mit der sich Magnet und Spule zueinander bewegen.

Vielleicht habe ich die Frage unklar formuliert....?

Viele Grüße,
Azrael

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P
Phelan

Veteran

221 Kommentare 200 Likes

Als Nutzer einer Ducky One freue ich mich das eine Tastatur von Ducky getestet wird :)
Preis ist "okay" , meine rein mechanische hat vor 10 Jahren schon 125€ gekostet. Würde mich nicht abschrecken. Das sie nicht Out of the Box läuft schon eher.

Über die Sinnhaftigkeit der induktiven Tasten bin ich mir unsicher. Ich mein, die mechanischen Cherry MX Schalter werden mit >100Mio Betätigungen angegeben. Das erreicht man selbst als Vielschreiber in seiner ganzen Lebenszeit nicht.

Meine Ducky One ist jetzt 10 Jahre alt , bei täglicher 8 bis 16h Nutzungszeit und zeig keinerlei Abnutzungserscheinungen an Tasten oder der Mechanik. Alle 3-5 Jahre pobel ich alle Tastenkappen runter und tuhe sie einer Runde mit in Geschirrspühler. Danach sieht die wieder wie neu aus.

PS: Nur die Farbe ist nicht mein Ding, aber bei Ducky kann man ja die Tasten in allen möglichen Farben kaufen. 😁
Foto ist nach 10 Jahren, ca. 30000h Nutzungszeit , frisch nach einer Geschirrspühlerwäsche (nur die Kappen!)

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c
carrera

Veteran

218 Kommentare 137 Likes

... das finde ich mega. Die Kappen sind wohl von außergewöhnlich gutem Druck beglückt, denn dass in der Spülmaschine die Buchstaben nicht verwaschen, verblassen oder sich teilweise einfach auflösen ist schon bemerkenswert.

(schon die angeblich spülmaschinengeeigneten Trinkflaschen meiner Kinder (BPA-frei) schwächeln da merklich und sichtbar mit ihren Aufdrucken)

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FfFCMAD

Urgestein

876 Kommentare 316 Likes

Was mich massiv an diesen Tastaturen stört ist, das sie nicht ergonomisch sind. Es sollte zumindest vertikal konkav verlaufen. Z.B. wie bei der IBM Model F oder IBM Model M. Flache Tastaturen sind unergonomisch hoch zehn.

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holansensei

Mitglied

77 Kommentare 28 Likes

190€ klingt doch viel besser. Ja, wir wissen es war ein Vertipper. Dies ist halt das patentierte Anti-KI-Artikel-Igor-Prüfsiegel, abkz. AKAIP.

Tastaturen sind nicht so mein Thema, besitzte selber nur eine einfache Cherry Stream. Beindruckt bin ich trotzdem von den drei Anschlußmöglichkeiten, webbasierten Software und Spülmaschinentauglichkeit (@Phelan ).

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Azrael

Mitglied

35 Kommentare 10 Likes

Die sind nicht bedruckt, sondern es werden zwei verschiedenfarbige Kunststoffe verwendet: einer für die Kappe selbst mit Ausschnitt für das Zeichen/den Buchstaben und einer, der beim Einspritzen diese Ausschnitte füllt -> Doubleshot.

Viele Grüße,
Azrael

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L
LiS

Neuling

1 Kommentare 0 Likes

Klingt interessant um sie mit den gleichen Einstellungen sowohl am privaten Heim-/Home-Office-PC als auch am rechtekastrierten Dienst-PC zu nutzen.

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c
carrera

Veteran

218 Kommentare 137 Likes

@Azrael : vielen lieben Dank - wieder etwas gelernt.

(Kann ich ja mal dem Hersteller der Trinkflaschen vorschlagen)

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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