Schreibgefühl
Der Cherry MX Brown ist für mich weder Fisch noch Fleisch und scheint nicht ganz zu Unrecht eher ein Nischendasein zu fristen. Sicher wird auch dieser Switch seine Fanbase haben, mich konnte er aber nicht so richtig überzeugen. Der „tactile bump“ ist im Gegensatz zum MX Blue kaum zu spüren und die Betätigung fühlt sich für mich eher wie ein leicht klemmender MX Red an. In welchem Szenario ein solches Verhalten von Vorteil sein könnte, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Aus dem Verhalten ergibt sich weder ein präzises Schreibgefühl, noch ein schnelles Auslösen bei hektischen Situationen in schnellen Shootern. Dann doch lieber einen richtigen „clicky“ Switch zum Schreiben bzw. einen gut geschmierten linearen Switch zum Zocken. Natürlich richtet sich diese Kritik an die verbauten Switches und hat daher keinen Einfluss auf die Bewertung der Tastatur selbst.
Soundcheck
Ich lasse im Folgenden wieder zunächst die aufgezeichneten Soundfiles für sich selbst sprechen, bevor ich meine persönlichen Eindrücke dazu niederschreibe.
Normales Tippen
5x Space, 5x Backspace, 5x Enter
Rabiat ESC hämmern
Insgesamt ist die Tastatur recht laut, was aber in erster Linie auch wieder auf den Sound der verbauten Switches zurückzuführen ist. Cherry-typisch ist dieser nämlich sehr „springy“ und man hört deutlich, wenn die Federn nach dem Loslassen der Tasten zurückschnappen. Mit Silikonringen unter den Keycaps wird der Anschlag zwar schon deutlich leiser, das Federgeräusch hört man aber weiterhin gut heraus. Auch wenn die Cherrys natürlich ihren Job tadellos erfüllen und eben auch gut verarbeitet sind, sollte Ducky sich vielleicht doch noch mal Gedanken darüber machen, die tollen Tastaturen mit Switches anderer Hersteller anzubieten, oder zumindest die Boards auch ohne Bestückung auszuliefern. Ich hatte ja bei meinen letzten Reviews schon betont, dass die Cherry MX Switches meiner Meinung nach längst nicht mehr die Spitze der Schalter-Nahrungskette bilden. Fairerweise muss ich mir aber bei Gelegenheit auch mal die „neueren“ Versionen MX Silent und MX Special genauer ansehen, statt immer nur auf den uralten Standartversionen herumzuhacken.
„Problem“ Beleuchtung
Die RGB-Muffel können sich diesen Abschnitt komplett sparen, denn er spielt im Grunde nur für die Beleuchtungsfetischisten eine Rolle. Es ist mir aber negativ aufgefallen und deshalb muss ich das auch im Test erwähnen. Und zwar haben die tollen „frosted“ Keycaps, die im Vergleich zur Vorgängermodell nun auch an den Kanten deutlich besser entgratet sind und nochmal deutlich resistenter gegen das Abnutzen der Oberfläche sein sollen, ein kleines „Problem“. Die Ziffern sind nämlich nicht transluzent. Einfach gesagt: Das Licht scheint nicht durch und man kann im Dunkeln trotz Beleuchtung die Symbole nicht erkennen:
Selbst während einer hellen Spielszene auf dem Monitor:
Wer das Tastaturlayout also nicht blind kennt, der kommt um den Einsatz einer Schreibtischlampe nicht drum herum, was meiner Meinung nach den Sinn der Tastenbeleuchtung ja schon irgendwie etwas in Frage stellt:
Mit anderen Keycaps kommt das Licht dann natürlich auch wieder durch die Symbole durch. Insgesamt ist das wirklich schade, denn die neuen frosted PBT Keycaps von Ducky fühlen sich durch die etwas rauere Oberfläche richtig wertig an und sind den meisten billigen Zubehör-Keycaps qualitativ deutlich überlegen. Und wo wir schon am Meckern sind: Die Indikator-LEDs (Numpad, Caps, etc). sind so übertrieben hell, dass sie einen aus einigen Betrachtungswinkeln sogar schon blenden. Das hatte mich beim Vorgängermodell schon gestört, da waren die LEDs allerdings nicht weiß und gefühlt etwas tiefer eingelassen. Positiv bleibt jedoch zu erwähnen, dass die Baseplate der Tastatur in Weiß gehalten ist, wodurch die Beleuchtung sehr kräftig und intensiv zur Geltung kommt.
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