Usability und sonstige Anmerkungen
Ebenso wichtig wie die Testergebnisse und die Performance ist natürlich die Benutzbarkeit. Das BIOS ist Asus-typisch und wer ein Mainboard des Herstellers der letzten 5 Generationen benutzt hat, wird sich sofort wieder wie zu Hause fühlen. Besonders hilfreich ist hier auch die Suchfunktion via F9, mit dem sich Einstellungen und dessen Untermenü sehr schnell und einfach finden lassen. Aber in Sachen Usability ist auch das Z790 Hero nicht ganz perfekt:
Kein Dual-Bios
Ganz perfekt ist das Z790 Hero aber nicht, denn zwei für OC kritische Funktionen wurden dem Board gestrichen, vermutlich um sich Verkaufsargumente für die Apex und Extreme SKUs zu bewahren. So hat das Z790 Hero zum einen kein Dual-BIOS. Für das Testen verschiedener BIOS-Versionen ist dieses Feature extrem nützlich, mit dem sich durch einen Schalter zwischen zwei BIOS Eeprom Chips umschalten lässt. So könnte man beispielsweise auf einem Chip immer einen „stabilen“ Stand aufbewahren, während man auf dem zweiten experimentelle BIOS-Versionen ausprobiert.
Das Speichern und Exportieren von BIOS-Profilen auf einen USB-Stick ist hierfür zwar ein Workaround, aber mühselig und fehleranfällig. Vor allem die Tatsache, dass beim Exportieren die „Runtime“-Einstellungen gespeichert werden und nicht die gerade konfigurierten bzw. geladenen, hat mich schon einmal unsanft überrascht.
Das Mainboard hat aber auch mit einem BIOS-Chip die Möglichkeit des „Flashback“. Über einen dedizierten USB Typ-A Port an der Rückseite kann ein speziell benanntes BIOS-File von einem USB-Stick geflasht werden, auch wenn das System gar nicht mehr lauffähig ist, z.B. aufgrund eines zuvor fehlgeschlagenen Flash-Vorgangs oder sogar einer (bisher) nicht unterstützten CPU. Dieses Argument für eine Dual-BIOS Implementierung greift also hier nicht. Trotzdem wäre ein zweiter BIOS-Chip auf einem Mainboard dieser Preisklasse eine willkommene Verbesserung der Usability.
Kein Safeboot-Knopf
Auch besitzt das Z790 Hero Mainboard keinen „Safeboot“-Knopf, wie z.B. auf Apex-Boards. Hiermit lässt sich das Mainboard in einer Art „abgesicherten Modus“ starten, mit Einstellungen die immer funktionieren sollten, ohne dass die zuletzt gespeicherten BIOS-Einstellungen verloren gehen. Hat man sich beispielsweise bei einem RAM-Timing vertippt und das ganze System bootet nicht mehr, kann man somit seinen Fehler schnell und einfach korrigieren, ohne das ganze BIOS mit einem CMOS Clear zurücksetzen zu müssen.
Es gibt allerdings die Möglichkeit, den „Flexkey“, der Standardmäßig mit Reset belegt ist, mit „Safeboot“ zu belegen, was auch gut funktioniert. Nun hat man zwar keinen Reset-Knopf mehr, aber stattdessen kann man auch den Retry-Knopf oder die Front-Panel Header für Reset verwenden. Natürlich ist das Zwischenspeichern von BIOS-Profilen als quasi Checkpoints auch eine Möglichkeit, da diese auch einen normalen ClearCMOS überleben. Trotzdem finde ich es schade, dass hier dieser eine dedizierte Knopf eingespart wurde, der einfach immer funktioniert und keine Workarounds benötigt. Auch hier ist das Stichwort „Usability“.
Grund für das Streichen dieser Features dürfte wohl die Segmentierung des Produkt-Portfolios sein, um sich sozusagen noch Kaufargumente für die höherpreisigen Apex und Extreme Mainboards zu bewahren. Die Logik dahinter würde ich aber anzweifeln, da Extrem-Übertakter ohnehin zum Apex greifen werden wegen seiner 2 RAM-Slots und potentielle „Extreme“-Kunden wohl schon aus Prinzip zur teuersten SKU greifen werden, ohne die Datenblätter miteinander zu vergleichen. Natürlich ist das hier gerade Meckern auf hohem Niveau, aber bei einem 600+ Euro Mainboard hätten es diese paar Features auch noch mit ins Design schaffen können.
25 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Urgestein
Veteran
Neuling
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Veteran
Veteran
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →