Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Dell Alienware AW3225QF Gaming Monitor als Retail im Test – Schon wieder ein 240 Hz UHD QD-OLED? Ja, aber dieses Mal curved!

Messaufbau allgemein

Viel gibt es im Grunde nicht zu sagen. Um die Response Times zu messen, nutze ich NVIDIA LDAT. Dieses wird mittig auf dem Display platziert. So, wie ich mit dem SpyderX z.B. die Farbtreue messe.

Vorher lasse ich den Monitor für eine Stunde bei 200 Nits aufwärmen. Das Panel sollte, wie schon beim Kalibrieren, erstmal warm werden. Dann vermeidet man unterschiedliche Messwerte. Dazu sieht mein aktueller Testaufbau wie folgt aus:

CPU Intel Core i9-12900K
Mainboard MSI MPG Z690 Carbon WiFi
RAM 2x 16 GB Corsair Dominator 6000 MHz CL 30-36-36-76
SSD 1 Samsung 980 Pro 500 GB (System)
SSD 2 MSI M480 2 TB (Spiele)
SSD 3 HP EX950 2 TB (Spiele)
SSD 4 HP SDD S750 1 TB S-ATA (Backup)
CPU Kühler Alphacool Eisbaer Aurora 360
Netzteil Seasonic Prime Platinum 1300 Watt
GPUs

NVIDIA GeForce RTX 4090 FE   (Driver 555.99)
MSI AMD Radeon RX 6700 XT Gaming X   (Driver 24.6.1)

Sound SoundblasterX AE-5 Plus
Tastatur Sharkoon Purewriter RGB (Red Taster) via USB @1000 Hz Polling Rate
Maus Sharkoon Light² 200 @1000 Hz Polling Rate
Monitor
Dell Alienware AW3225QF (QD-OLED 3840 x 2160p @ 240 Hz)
Test-Tools / Software

Tools
Colorimeter: Calibrite ColorChecker Display Plus
Spectrophotometer: Calibrite ColorChecker Studio
Spectroradiometer: UPRtek MK550T
NVIDA LDAT V3: Response Times and Latency Sensor

Software
Portrait Displays Calman Ultimate 2023
UPRtek uSpectrum
UPRtek uFlicker
NVIDIA LDAT Displaytest
UFO Test (online)

Sollte sich hier was ändern, dann werde ich das natürlich aktualisieren. Fakt ist, dass die PC-Hardware im Grunde keine Rolle spielt. Ich habe drei verschiedene Rechner an den Monitor angeschlossen, die Ergebnisse waren immer die gleichen. Der Monitor selbst sollte NVIDIA G-Sync kompatibel sein. Ist aber für die GtG Messungen kein muss! Die Response Times messe ich grundsätzlich nach dem Kalibrieren. Das schafft gleiche Bedingungen für alle Monitore.

Messmethode (GtG)

Bei der Grau zu Grau (GtG) Messung werden unterschiedliche Graustufen gemessen. Aber auch von Schwarz = 0 bis 255 = Weiß. Das ergibt dann 36 Response Times im Rise-Up (Schwarz nach Weiß) und 36 im Rise-Down (Weiß nach Schwarz) – macht in Summe 72 Messungen. Hierbei misst LDAT die Zeit in ms, die von der Startfarbe bis zur Zielfarbe benötigt wird.

Der aktuell international gültige Standard für die Response Time, ist die 80 % Transition. Bedeutet: Um Messungenauigkeiten in Bezug auf Signalrauschen zu vermeiden, misst auch LDAT erst nach 10 % der Start-Transition-Kurve und 10 % vor dem eigentlichen Ende, wird die Response-Time ausgegeben. Der Overshoot wird dabei gesondert betrachtet. Siehe auch Bild oben.

Des Weiteren ist es mir aktuell technisch nicht möglich, UFO-Aufnahmen zu machen. Dazu fehlt mir einfach das nötige Equipment. Eine einstellbare Highspeed-Kamera (0 bis 1000 FPS) habe ich leider nicht.

Dennoch schau ich mir die Motion-Clarity zum einen mit UFO (klick hier) und zum anderen mit der NVIDIA LDAT Software an. (siehe Bild oben)

Display Lag, Monitor Input-Lag und E2E Latenz

Der Display-Lag ist die Summe aus Processing-Lag und dem halben Scan-Out (der Bildaufbau bis Mitte Bildschirm = Refesh-Lag). Gemessen via LDAT, hierfür und ich betone – nur für den Display-Lag – ist eine G-Sync Kompatibilität zwingend erforderlich. Das bedeutet quasi FreeSync via DisplayPort. Im NVIDIA-Treiber muss G-Sync aktiviert werden.

Für den eigentlichen Input-Lag addiere ich die durchschnittliche Pixel-Reaktionszeit (spielbares Overdrive) hinzu. Beispiel: 3.6 ms Display-Lag + 2.6 ms Response Time = 6.2 ms Input-Lag

Abschließend messe ich noch die E2E Latenz. Mit anderen Worten: Vom Mausklick bis zur halben Pixel-Response-Time. Ja, hier wird nur die halbe Transition gemessen.

Achtung:

Alle Latenz-Messungen werden bei der maximalen Bildwiederholrate und gleicher FPS durchgeführt. Bsp.: 240 Hz mit 240 FPS

Messen der Color-Performance

Wie ich die Color-Performance messe, habe ich euch bereits im Grundlagenartikel bzgl. Calman Ultimate von Portrait Displays vorgestellt.

Um euch das bestmögliche in Bezug auf die Farbgenauigkeitsmessungen bieten zu können, nutze ich grundsätzlich das UPRtek MK550T Spectralradiometer.

MK550T_Handheld_Spectroradiometer_10_Specification_EN

 

Damit wird zum einen der jeweilige Monitor in Verbindung mit Calman Ultimate “profiliert”, sodass ich auch mit dem Calibrite ColorChecker Display Plus Colorimeter genau messen kann. Zum anderen wird jede Kalibrierung mit dem UPRtek MK550T validiert. Des Weiteren führe ich diverse Messungen auch mit der UPRtek uSpectrum Software durch – so z.B. die Spektralanalyse eines jeden Displays in Bezug auf den Balu-Licht-Anteil – Thema Eye-Safe.

Hier nochmal zum Nachlesen:

Für alle Messungen sowie Kalibrierungen habe ich die Farbkalibrierungssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays verwendet. Mit meinen Messungen kann ich euch die Gewissheit bieten, ob ein Monitor die Angaben des Herstellers einhält – oder auch nicht.

Hinweis

Wenn ihr euch andere Tests zu Monitoren bei anderen Testern anschaut, dann kann es hier zu Differenzen – insbesondre – bei den Response-Times kommen. Ihr müsst also immer prüfen, wie andere Kollegen sowas messen. Das bedeutet nicht, dass meine oder andere Messungen falsch sind. Die Unterschiede entstehen, aufgrund verschiedener Test-Methodiken bzw. auch unterschiedlicher Hardware. Entscheidend ist, dass man alle Monitore mit der gleichen Messsystematik / Methodik testet. Dann sind die Werte auch gegeneinander vergleichbar. Bitte vergleicht nicht meine Messsystematik eins zu eins mit anderen.

Alle Messungen (Latenzen, Response Times, Color-Performance usw.) werden 3-Mal wiederholt und müssen meiner definierten Genauigkeit unterliegen.

Messwiederholgenauigkeiten:

Average Response Time +/- 0,5 ms
Average Latency +/- 1 ms
Average delta E 2000 +/- 0,5
Brightness +/- 10 Nits

Das beste Ergebnis wird veröffentlicht. Somit ist die Plausibilität und Fairness am Ende auch gewährleistet! Weiter geht es auf der nächsten Seite.

 

Kommentar

Lade neue Kommentare

Ocastiâ

Veteran

115 Kommentare 52 Likes

Wie immer erst mal vielen Dank für den super test.

Die Kalibrierung, bzw das fehlen selbiger ist ja spannend. Gut da zeigt sich wieder das man den Herstellern keinen cm weit trauen sollte, die nutzen jede Gelegenheit um zu bescheissen egal wie unnötig das ist.

Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten zum Acer Predator X34V3/X34 Mini-Led (ich glaube Acer ist sich selbst nicht sicher wie das Teil heißt)?
Angeblich kann man den schon seit ein paar Wochen kaufen, ich habe aber noch keinen einzigen Test dazu gefunden. Nur so einen Blödsinn der sich test schimpft und dann die Marketing Folien schlecht abtippt.

Antwort Gefällt mir

F
Falcon

Veteran

139 Kommentare 134 Likes

Mit den OSD Settings ist der Monitor für den Alltagsbetrieb prima Nutzbar.
Wer kalibrierte Bildschirme wirklich braucht der hat normalerweise auch das passende Equipment dafür.

Antwort 1 Like

FritzHunter01

Moderator

1,273 Kommentare 1,718 Likes

Es geht um die Tatsache, dass nicht das geliefert wird, was versprochen wird.

Alltagstauglich ist das dennoch…

Antwort 3 Likes

FritzHunter01

Moderator

1,273 Kommentare 1,718 Likes

Ich habe kein Sample von Acer

Antwort Gefällt mir

Ocastiâ

Veteran

115 Kommentare 52 Likes

Hm möchte Acer nicht? In dem Fall wäre das natürlich kein gutes Zeichen, wenn der Monitor was taugt sollte Acer ja keinen test fürchten.

Antwort Gefällt mir

XXL

Veteran

103 Kommentare 33 Likes

ich denke so funktioniert Marketing, du kannst soviel behaupten wie du willst und solange keiner das Gegenteil beweisen oder messen kann ist alles Super. Und selbst wenn, wie in diesem Fall die nicht statt gefundene Kalibrierung, wird sich die Behauptung nicht ändern.

Antwort Gefällt mir

D
Daniel#

Veteran

192 Kommentare 71 Likes

Ich sehe solche Ergebnisse bezüglich der bescheidenen Werkskalibrierung nicht zum ersten Mal bei einem Monitor.

Diese Praktik gibt es offensichtlich schon viele Jahre.
Die Testsamples sehen immer toll aus und der Kalibrierungsbericht auch, aber wenn man nachmisst stimmt es hinten und vorne nicht.
War bei meinem letzten LCD monitor von 2019 auch schon so, selbst nachgemessen gab es deutliche Abweichungen beim Weißpunkt bzw. RGB Balance zum Kalibrierungsbericht.

Entweder läuft da etwas grundsätzlich falsch bei Monitor vs TV Kalibrierung im Werk oder man spart einfach Zeit indem man eine ungenauere "kurz-Kalibrierung" macht.
Aber wie man dann auf die Fantasiewerte im Bericht kommt?

Antwort 1 Like

d
dman

Veteran

177 Kommentare 107 Likes

Thx für den Test.

Antwort 1 Like

FritzHunter01

Moderator

1,273 Kommentare 1,718 Likes

Ich vermute, dass die Hersteller ein paar Geräte Kalibrieren und daraus ein allgemeines OSD zusammenstellen. Das wird dann copy paste verteilt.

Wie es dann zu solchen Protokollen kommt? Drucken! 😂

Antwort 3 Likes

RedF

Urgestein

5,161 Kommentare 2,962 Likes

Danke für den Test, zeigt mal wieder das einen alle übern Tisch ziehen wollen.

Trotzdem wäre das genau der richtige Monitor für mich, also vom Format und Biegung .

Sollte der Eye Saver nicht eher Melatonin oder Sleep Saver heißen?

AFAIK verbrennt das blaue Licht über die Augen das Melatonin (Schlafhormon).
Nicht mehr, nicht weniger.

Antwort 1 Like

v
veitograf

Mitglied

32 Kommentare 12 Likes

ich habe den monitor seit guten zwei monaten hier und bei mir war er im srgb modus fast perfekt eingestellt.
ich habe mit einem i1 display pro kalibriert und die unterschiede vorher/nacher waren extrem gering.

@RedF die aktuelle studienlage sieht da gar nicht so eindeutig aus. verbrannt wird da auch nix, nur die melatonin produktion wird unterdrückt ;)

Antwort 1 Like

DigitalBlizzard

Urgestein

3,272 Kommentare 2,282 Likes

Danke Dir @FritzHunter01 , Dell zeigt doch mal wieder wie mans gut machen kann, ein toller Monitor der auch mir gefällt. Auch optisch
Toller Test, ich werd mal direkt auf Preissuche gehen und bestellen.

Bei Dell selbst gerade für 916€ das geht dann, immerhin fast nen 100er gespart und obendrein direct-Support

Sparen Sie 9% zusätzlich mit Gutscheincode "DELLMONITOR9", Aktion gültig von 26.8.2024 0:01 Uhr bis 30.09.2024 23:59 Uhr, Gutschein mehrmals für alle KundInnen einlösbar

View image at the forums

Antwort 1 Like

Lagavulin

Veteran

269 Kommentare 237 Likes

Vielen Dank für den Test!
Eine Frage hätte ich noch: Ist ein Lüfter eingebaut? Auf der Herstellerseite konnte ich dazu nichts finden aber ich nehme an, Du hättest es gehört, wenn einer drin ist.

Dell macht auch keine Angaben dazu, ob eine Graphen-Folie zur besseren Wärmeableitung eingesetzt wird – ich vermute deshalb, dass keine verbaut ist. Andere Hersteller werben ja damit. Mich würde überhaupt mal interessieren, ob das für die Haltbarkeit etwas bringt oder ob das nur ein neuer Marketing-Gag ist.

Antwort Gefällt mir

FritzHunter01

Moderator

1,273 Kommentare 1,718 Likes

Ich mach jetzt erstmal Urlaub… etwaige Fragen beantworte ich ab dem 09.09. wieder…

Bitte um Verständnis

Grüße

Antwort 4 Likes

Lagavulin

Veteran

269 Kommentare 237 Likes

Einen schönen und erholsamen Urlaub wünsche ich Dir!

Antwort Gefällt mir

DigitalBlizzard

Urgestein

3,272 Kommentare 2,282 Likes

Schööööönen, wohlverdienten Urlaub wünsche ich Dir.

Antwort Gefällt mir

_
_roman_

Veteran

125 Kommentare 33 Likes

Kurzfassung: DEAD on Arrival = DOA

Für mich ist das Teil defekt - wenn es das Kalibrierungszertifikat und Mindestspezifikation wie beworben nicht erfüllt.

Nur 1x veralteter Displayport Anschluss.

Schlussendlich passt die gelieferte Qualität zu den restlichen DELL Produkte mit denen ich mich leider unter Zwang mich beschäftigen durfte.

Antwort Gefällt mir

R
RX Vega_1975

Urgestein

601 Kommentare 82 Likes

Habe das Teil selbst und Ja, ist ein Lüfter verbaut.
Nicht hörbar, und KEIN Surren, Schleifen.
Dafür aber wird der PC bei Youtube Videos um ein Vielfaches lauter, aber dies liegt an der Hz Zahl und höheren Lüfterdrehzahlen bei Graka und CPU Lüfter.
Der Monitor bleibt stets Leise bis Unhörbar.

Antwort 1 Like

RedF

Urgestein

5,161 Kommentare 2,962 Likes

Das waren die Worte einer Neurologin.

Sie sagte das Melatonin würde regelrecht verbrannt.

Wie auch immer, Effekt ist der selbe.

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Fritz Hunter

Werbung

Werbung