Gaming Testberichte

DEATH STRANDING – optimierter Psychotrip mit (fast) perfektem DLSS

Death Stranding ist in gewisser Hinsicht ein Meinungsteiler. Entweder man mag es, oder man hasst es. Zumindest kann man diesem Spiel nicht vorwerfen „Einheitsbrei“ zu sein, denn es macht vieles anders, als man es erwarten würde. Ob es dennoch oder gerade deshalb ein gelungener Konsolen-Port ist, lest ihr im Kurztest.

 

Besonders erwähnenswert ist erneut die Implementierung von DLSS. Wie schon in meinem separaten DLSS 2.0 Review festgestellt, hat sich in Bezug auf diese Technologie in den letzten Monaten doch einiges getan und vor allem: einiges verbessert. Auch in Death Stranding macht Nvidias KI-Supersampling wieder eine recht gute Figur. Allerdings mit einem kleinen Makel, wie ich später noch zeigen werde.

Zunächst mal wieder ein Slider mit dem Direktvergleich DLSS off (links) und DLSS on (rechts). Wie man sehen kann, wird das Bild dank DLSS deutlich ruhiger – die Pixeltreppchen an den Rändern werden sehr gut geglättet und gleichzeitig nimmt das Bild merklich an Schärfe zu. Insbesondere fällt das ruhigere Bild natürlich in Bewegung auf, denn vor allem die ganzen Geländer, Masten und Kabel in den Städten sind ohne DLSS wirklich nicht schön anzusehen.

DLSS On
DLSS Off

Wie üblich auch noch mal beide Bilder in voller Auflösung:

DLSS off
DLSS on

Auch im Detail fällt hier auf, dass durch DLSS die Texturen deutlich schärfer wirken. Man sieht es in dieser Szene an Sams Overall (Schriftzüge auf Schulter und Oberschenkel) und auch an den Stoßdämpfern des Trucks.

DLSS On
DLSS Off

Und auch dieser Vergleich noch einmal in voller Auflösung:

DLSS off
DLSS on

Offensichtlich hat sich bei der Implementierung von DLSS aber ein kleiner Fehler eingeschlichen. Und zwar ziehen die eben noch als wunderbar geglättet gelobten Geländer etc. einen komischen schwarzen Schatten hinter sich her. Das fällt besonders bei Bewegung auf und hauptsächlich da, wo ein hoher Kontrast zwischen dem geglätteten Objekt und dem Hintergrund entsteht.

DLSS Ghosting: Die Masten über Sam ziehen bei Bewegung hässliche Artefakte nach.

Fazit

Abschließend noch ein paar Worte zum Spiel im Allgemeinen und seiner technischen Umsetzung. Obwohl ich wegen der weitläufigen Diskussionen ziemlich gehyped auf Death Stranding war und es kaum erwarten konnte endlich loszulegen, stellte sich beim Spielen des Prologs doch eine gewisse Ernüchterung ein. Während die ersten Schritte, das Begutachten der grafisch hübsch inszenierten Landschaft und auch die ersten Zwischensequenzen noch spannend und erfrischend erschienen, wandelte sich die Story innerhalb von wenigen Minuten zu einem komplett abgefahrenen Sci-Fi Psychotrip.

Den Schock musste ich erstmal auf mich wirken lassen und während einer längeren Pause habe ich darüber nachgedacht, ob ich das Spiel überhaupt weiterspielen möchte. Selbstredend habe ich das Spiel später wieder gestartet und obwohl es so ungewöhnlich ist, ist es doch irgendwie auch fesselnd. Ich bin mir aber nach einigen Spielstunden immer noch nicht sicher, ob es mich auch bis zum Ende der Story fesseln wird. Die Inszenierung gefällt mir sehr gut und die Missionen mit ihren kleinen Denkaufgaben und nötiger Voraussicht sind erfrischend anders als das, was man sonst so von Spielen gewohnt ist. Sollte ich im Laufe der kommenden Tage zu einer endgültigen Meinung kommen, werde ich diesen Artikel entsprechend aktualisieren.

Technisch ist das Spiel jedenfalls sehr ordentlich umgesetzt. Die Decima Engine hat bei mir einen soliden Eindruck hinterlassen und für einen Konsolen-Port ist die Performance auch auf schwächerer Hardware durchaus akzeptabel. Die Grafik ist zeitgemäß und die Charaktere samt ihrer Mimik sind durch das Motion Capturing realer Schauspieler über jeden Zweifel erhaben. Auch die weitläufigen Landschaften und Schauplätze sind nett anzusehen, obgleich man hier an der generellen Detailarmut doch erkennen kann, dass es sich im Kern um ein Konsolenspiel handelt. Die Bedienung ist anfangs etwas hakelig, nach einiger Zeit hat man das Spiel mit dem Gleichgewicht und die Menüführung dann aber doch verinnerlicht.

Skurril: Unser kleiner Helfer „BB“.

Ich würde mir wünschen, dass Nvidia bei der sehr gut umgesetzten DLSS Implementierung den kleinen Makel mit dem Geschmiere noch fixt (man hat das Problem wohl mittlerweile erkannt und bestätigt) und dass AMD vielleicht die unerklärlichen Spikes in Verbindung mit den Vega-Karten beheben kann.

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