Gaming Testberichte

DEATH STRANDING – optimierter Psychotrip mit (fast) perfektem DLSS

Death Stranding ist in gewisser Hinsicht ein Meinungsteiler. Entweder man mag es, oder man hasst es. Zumindest kann man diesem Spiel nicht vorwerfen „Einheitsbrei“ zu sein, denn es macht vieles anders, als man es erwarten würde. Ob es dennoch oder gerade deshalb ein gelungener Konsolen-Port ist, lest ihr im Kurztest.

Man kann von Hideo Kojima ja halten was man möchte, aber ich persönlich fand seine Werke immer recht spannend und detailverliebt. Besonders die frühen Metal Gear Spiele haben es mir angetan. Tatsächlich konnte ich seine Spiele aber in der Regel besser genießen, wenn ich jemand anderem beim Spielen zugesehen habe. Als Zuschauer kann man sich einfach besser auf die Story und die vielen kleinen Details konzentrieren, ohne nebenbei von der häufig etwas sperrigen Spielmechanik abgelenkt zu werden. Auch Death Stranding ist ein lineares Story-Spiel, was durch unzählige Zwischensequenzen eher an einen interaktiven Film als an ein Spiel erinnert. Der Einsatz realer, per CGI und Motion Capturing ins Spiel geholter Schauspieler verleiht den Spielfiguren eine gewisse Tiefe, die ein komplett künstlich erzeugter Charakter in dieser Form meist nicht aufweisen kann.

In den Zwischensequenzen sind die Charaktere besonders detailgetreu dargestellt. Hier zu sehen: Protagonist Sam

Story

Doch worum geht es in Death Stranding überhaupt? Ich versuche das so Spoiler-frei wie möglich zu beschreiben und gehe deshalb bewusst nicht so tief in die Story hinein. Durch eine Vielzahl mysteriöser Explosionen wurde nahezu die gesamt Menschheit ausgerottet. Die Überbleibenden müssen seitdem extremen Wetterbedingungen wie dem sogenannten „Zeitregen“ – welcher Lebewesen bei Berührung schlagartig rapide altern lässt – und unangenehmen „Besuchen aus dem Totenreich“ trotzen. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Lieferanten Sam Porter Bridges (Norman Reedus), der die verbliebenen „Städte“ mit wichtigen Hilfsmitteln versorgt. Weil Sam einige spezielle Fähigkeiten besitzt, wird er damit beauftragt, „Verbindungen“ zwischen den einzelnen Städten herzustellen und somit das Überleben der Menschheit zu sichern.

Unsere Auftraggeberin Amelie

Gameplay

Dabei klingt das Spielprinzip zunächst erst mal ziemlich langweilig: Man läuft von Stadt zu Stadt, schleppt dabei irgendwelche Sachen durch die Gegend, stellt am Ziel ominöse Verbindungen her und guckt sich dann eine längere Zwischensequenz an, bevor man zum nächsten Ziel weiterläuft. Wenn man das Prinzip jetzt wirklich auch genau so auffasst, ohne sich auf das Spiel einzulassen, dann kann man Death Stranding wohl wirklich als „Walking Simulator“ abschreiben und es negativ bewerten.

Die idyllischen Landschaften sind sehr hübsch anzusehen. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf: Es mangelt etwas an Details.

Tatsächlich hat das Spiel aber doch noch etwas mehr zu bieten als stupides von A nach B Laufen. Zwar muss man schon hauptsächlich die erwähnten „Botengänge“ erledigen, allerdings ist dabei das gesamte open-world-artige Gelände weitläufig frei begeh- bzw. befahrbar. Es gibt also keine vorgeschriebene Route zum Ziel und da Sam eine begrenzte Tragfähigkeit hat, kann man auch nur eine begrenzte Anzahl von Hilfsmitteln wie Kletterseile oder Leitern tragen. Man muss seine Route also mit Bedacht wählen und obendrein kann einen die schwere Fracht beim Laufen auch schnell mal aus dem Geleichgewicht bringen.

Mit Hilfswerkzeugen wie Ausziehleitern und Kletterseilen behelfen wir uns auf dem Weg zum Ziel.

Weiterhin sind auch die Begegnungen mit „Banditen“ und insbesondere die mit den „GDs“ ziemlich spannend und abwechslungsreich, da man diese stets auf verschiedene Arten bewältigen kann. Das Spiel ist nämlich weder ein reinrassiger Shooter, noch ein reinrassiges Stealth-Spiel und lässt dem Spieler somit selbst die Wahl, wie man mit so einer Situation umgehen möchte.

Technische Umsetzung

Obwohl das Spiel hauptsächlich wegen seiner Story und dem Spielprinzip so kontrovers diskutiert wird, hat mich persönlich mal wieder eher die technische Umsetzung interessiert. Leider bin ich mit meinem Test ziemlich spät dran und das Wichtigste haben die Kollegen anderer Redaktionen nun schon berichtet. Dennoch möchte ich meine Ergebnisse und Erkenntnisse mit euch teilen.

Wie immer versuche ich einen möglichst großen Informationsgehalt aus meiner begrenzten Ausstattung herauszuholen. Ich teste das Spiel deshalb sowohl auf dem 400€ Budget PC, der sich sehr nahe an den „Recommended Specs“ für 1080p befindet, als auch in höheren Auflösungen mit einem Mittelklasse-System, welches sich etwas oberhalb der 1080p Empfehlung einordnet. Beide Systeme wurden zum Testen jeweils mit Grafikkarten von AMD und Nvidia ausgestattet.

Testsystem 1

CPU     Ryzen 5 1400 @ 3.8GHz
RAM    16GB 3000 CL16 Ballistix Sport
Board    MSI X370 Gaming Pro Carbon
GPU1   EVGA GTX 970 SC
GPU2   Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8GB
PSU      Seasonic S12III 500W
OS        Windows 10 2004
Driver   Nvidia 451.67, AMD 20.7.2

Testsystem 2

CPU     Ryzen 7 1700X @ 4.0GHz
RAM    16GB 3400 CL14 G.Skill Trident Z
Board    ASUS Prime X470 Pro
GPU1   KFA2 GeForce RTX 2060 Super EX 1-Klick OC
GPU2   Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+
PSU      Seasonic Focus+ Gold 850W
OS        Windows 10 2004
Driver   Nvidia 451.67, AMD 20.7.2

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