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Cyberpunk 2077 – Gefährliches Suchtmittel auf Raytracing-Steroiden oder massentauglicher Freizeitkiller? Viele Benchmarks inklusive

 

Raytracing und DLSS

Sagen wir es mal so, oberhalb der Full-HD-Auflösung kann man Raytracing ohne DLSS aktuell eigentlich auf allen Karten komplett vergessen, denn spielbar ist das alles dann nicht mehr. Es sei denn, man nutzt eben DLSS.  Dann werden aus den 22 FPS der GeForce RTX 3090 plötzlich mal über Nacht 40 FPS auf der höchsten Stufe „Quality“ und immerhin sogar satte 80 FPS++ bei „Ultra Performance“. Wobei selbst das Ganze mit ca. 55 FPS und „Performance“ noch knackiger aussieht und viel schneller läuft als WQHD ohne DLSS. Solange man sich nicht hastig um die eigene Achse dreht, denn dann kommt es ab und zu schon mal zu Krümeleffekten und Artefakten. Nur ist dies die Ausnahme.

Ich selbst habe mit einer MSI GeForce RTX 3090 Suprim X,  Raytracing auf  „Psycho“ in Ultra-HD und DLSS auf „Balanced“ fast immer meine 50 FPS, wobei man mit „Performance“ auch auf fast schon 60 FPS kommt. Optisch gesehen macht das fast keinen Unterschied und ist am Ende subjektives Empfinden. Nur spiele ich lieber nativ auf Ultra-HD und nehme leichte Krümel beim Move in Kauf, als dass ich den Monitor in WQHD ansteuere und dieser ein Upscaling macht, das deutlich matschiger ist, als Ultra-HD mit DLSS-Doping. Als Testsystem dient das normale VGA-Testsystem aus den letzten Launches mit dem übertakteten Ryzen 9 5950X, die AMD Karten der neuesten Generation laufen mit SAM on.

Fakt ist, DLSS sieht stellenweise sogar besser aus, als natives Ultra-HD und man kann/muss neidlos konstatieren, dass AMD wirklich etwas Ähnliches braucht, um auch nur ansatzweise bei dieser Spielart der Strahlenverbesserung mithalten zu können. Pure Rasterization auf „Ultra“ sieht schon gut aus, keine Frage, aber mit Raytracing auf mindestens „Ultra“ und DLSS ab „Performance“ und besser, ist alles noch einmal deutlich peppiger und realer. Eine RTX 3070 ist hier allerdings die Mindestvoraussetzung, auch wenn die 8 GB VRAM schon proppenvoll werden können. Die GeForce RTX 3060 Ti ist hier mit etwas über 30 FPS und DLSS Performance“ ein Ausfall, das geht nur noch mit „Ultra-Performance“, aber sowohl sie als auch die RTX 3070 sind ja eh keine Ultra-HD-Karten. Deshalb auch eine kürzere Benchmark-Liste, die auch auf die älteren Karten bewusst verzichtet. Das wird nichts Halbes und nichts Ganzes.

Rasterization-Benchmarks von Full-HD bis Ultra-HD

Lassen wir nun Raytracing samt DLSS weg und auch mal die AMD-Karten mit an den Grafik-Tresen. Also Rasterization im Oldschool-Style. In „Ultra“ ist das optisch durchaus noch ein fetter Leckerbissen (allerdings ohne den appetitanregen Klecks bestrahlte Sahne obendrauf), weshalb ich auch dieses Setting gewählt habe. Bei Full-HD lässt sich das für die meisten der aktuellen und etwas älteren Karten noch recht gut umsetzen und auch spielen, denn es ist ja kein Ego-Shooter. Für satte 60 FPS sollte es dann aber schon mindestens eine GeForce RTX 2070 Super sein, mit der Radeon RX 5700 XT kommt man dem dann bei den AMD-Karten noch am nächsten.

Schaltet man die Auflösung höher, dann fallen natürlich einige Karten durchs Raster. Nur gibt es ja auch unterhalb des „Ultra-Settings“ auch noch gute Überlebenschancen. Es setzt sich aber fort, was mir auch schon bei Full-HD aufgefallen ist: die deutlich schlechteren Frame Times der neuen RX 6000 Serie gegenüber den vergleichbaren GeForce-Karten und auch der älteren Radeon-Generation. Treiber? Warten wir es mal ab.

Und Ultra-HD? Jetzt wird es für die meisten Karten wirklich knapp, richtig knapp. Interessanterweise helfen der Radeon RX 6900 XT noch nicht einmal die 16 GB VRAM, um die GeForce RTX 3080 in Schach zu halten, im Gegenteil. Man fällt hier plötzlich sogar deutlicher zurück. Da scheint die Cache-Vorhersage noch nicht optimal zu harmonieren.

Die Umsetzung durch Studio und Engine sind auch bei der Grafik also extrem vorbildlich abgeliefert worden, Chapeau! Als CPU sollte man mindestens einen 6-Kerner einplanen, für die Karten der neuesten Generation darf es dann gern Intel ab der 9. Generation oder ein Ryzen 3000 sein, alles andere wird bei den schnellen Karten zumindest in Full-HD schon zur Spaßbremse. Außerdem muss das Spiel wirklich auf einer schnellen SSD installiert werden, sonst wird das Laden und Nachladen zur Qual.

Und zum Schluss, weil es wirklich so schön war, noch ein paar eindrucksvolle Bilder:

Angefixt? Das könnte ich durchaus verstehen. Kaufbefehl? Wohl eher ein innerer Zwang… Macht mal! Mit oder ohne DLSS.

Die Testmuster werden selbst gekauft oder von den Herstellern unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgt nur in Ausnahmefällen, wird aber dann explizit als solche ausgewiesen und hat ebenfalls keinen Einfluss auf die Testergebnisse.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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