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Corsair MP700 Elite 2 TB PCIe 5.0 NVMe M.2 SSD im Test: Neuer Controller, weniger Hitze, solider Kühler und immer noch richtig schnell

Mit der Corsair MP700 Elite stellt Corsair der bereits getesteten MP700 PRO SE eine sparsamere Alternative gegenüber und nutzt die neue Ausbaustufe des SSD Designs mit dem Phison E31T und schnellem Kioxia NAND für immer noch überdurchschnittlichen Speed.  Ich teste heute die 2-TB-Variante MIT Kühler, die leider erst jetzt eingetroffen ist. Man muss also keinen 3rd-Party-Kühler oder den Mainboard-Shield nutzen, sondern ist an die Herstellerlösung gebunden. Sehen wir es als Alternative, denn ein klein wenig Mehrwert soll das Review ja liefern. Deshalb wird es auch die übliche Materialanalyse mit geben. Diese NVMe SSD mit PCIe 5.0 Standard ist zwar nicht das Schnellste unter PCIe 5.0, was man bekommen kann, aber endlich schein auf wieder etwas Vernunft eingezogen zu sein.

Doch bringt so ein PCIe 5.0 Bolide überhaupt noch einen echten Performance-Mehrwert gegenüber den 4.0 SSDs und was ist eigentlich im Detail dann so alles verbaut?  Und so mache ich heute den Test (auch gegen die MP700 Pro SE),  zerlege danach die SSD und beschäftige mich zudem mit der Kühlung. Wobei das mit dem Vergleich etwas hinkt, denn als MP700 hatte mir Corsair ja die 4 TB Version geschickt, die auf dem Papier ein kleines Stück “langsamer” sein soll als die mit 2 TB. Aber egal, man wird gleich sehen, wo man landet.

Die 2-TB-Variante mit Kühler wird für rund 289 Euro UVP erwartet (284 Euro ohne Kühler), da friert einem durchaus schon das Gesicht ein. Nun ja, zumindest eine Hälfte davon. Gut, ich lasse mich auch gern positiv überraschen, was dann die Straßenpreise betrifft, denn die SSDs gibts aktuell nur direkt bei Corsair. Und so suche heute einfach mal zuerst nach dem Gegenwert.

Eine wichtige Vorbemerkung zu PCIe 5.0 und der Kompatibilität

Der neue Standard PCI-Express 5.0 (Gen5) bringt einige Änderungen mit sich, die neue technische Anforderungen an Hardware-Komponenten stellen. Um von PCI-Express 5.0 vollständig zu profitieren, benötigt man nämlich ein Mainboard, das PCI-Express 5.0 überhaupt unterstützt, sowie eine entsprechende I/O-Unterstützung durch den CPU oder einen I/O-Controller. Aktuelle Prozessoren wie Intels 12. und 13. Generation Core sowie AMDs Ryzen 7000 Serie unterstützen PCI-Express 5.0, allerdings mit einer unterschiedlichen Anzahl an Lanes.

Bei Mainboards bieten die meisten M.2 Slots vier Lanes PCI-Express-Bandbreite über ihre PCI-Express Slots, aber man wird prüfen müssen, welcher Slot überhaupt geeignet ist. Diese Information kann man auf dem Datenblatt des Mainboard-Herstellers unter dem Abschnitt STORAGE nachprüfen. Einige Mainboards bieten auch Erweiterungsmöglichkeiten durch Riser-Karten, wie sie beispielsweise von ASUS und MSI für Gen5-Geräte angeboten werden. Beim Einsatz einer PCI-Express 5.0 SSD in einem PCI-Express 5.0 Slot wird die SSD mit ihrer vollen Geschwindigkeit betrieben, sonst nicht.

PCI-Express Slots sind grundsätzlich kompatibel zueinander, allerdings sollte man die Leistungsgrenzen beachten. Eine PCI-Express 3.0 SSD, die für 3.000 MB/s ausgelegt ist, wird in einem PCI-Express 5.0 Slot nicht plötzlich 14.000 MB/s erreichen, ebenso wenig wie eine Gen4 SSD mit einer Bewertung von 7400 MB/s. Umgekehrt wird eine PCI-Express 5.0 SSD in einem PCI-Express 3.0 Slot nur mit der maximalen theoretischen Geschwindigkeit des Slots betrieben.

Unboxing, Zubehör und technische Daten

Die 54 Gramm schwere SSD kommt mit einem massiven Kühlkörper aus Aluminium-Guss zum Kunden, aber darauf werde ich noch gesondert eingehen. Fakt ist, dass man hier einen optisch und technisch etwas anderen Weg eingeschlagen hat als noch bei den älteren SSDs. Und wer möchte, kann den Kühler ja auch entfernen. Problemlos übrigens, denn es ist so, dass Corsair auch auf ein Siegel verzichtet hat. Das Label auf der SSD ist dann aber wieder eine andere Geschichte, denn das stört (mal wieder), wenn auch nur etwas, bei der Kühlung der Rückseite…

Damit wären Lieferumfang und Kühler samt Stromanschluss auch erst einmal grob geklärt und wir widmen uns schnell noch den technischen Daten, bevor wir tiefer in die Materie einsteigen. Denn das lohnt sich durchaus und bietet interessante Einblicke, die es in dieser Form exklusiv sicher nur hier gibt.

Technische Daten

Die Größe und Einbaumaße findet Ihr in der untenstehenden Tabelle, genauso wie die elektrischen Eckdaten;

MP700 ELITE Tech Specs

  MP700 ELITE MP700 ELITE with Heatsink
Cooling None Passive Cooler
Capacities 1TB, 2TB 1TB, 2TB
Interface PCIe 5.0 x4 PCIe 5.0 x4
PCIe Protocol NVMe 2.0 NVMe 2.0
Form Factor M.2 2280 M.2 2280
NAND Flash 3D TLC 3D TLC
Sequential Read Up to 10,000MB/s Up to 10,000MB/s
Sequential Write Up to 8,500MB/s Up to 8,500MB/s
Random Read Up to 1,300K IOPS Up to 1,300K IOPS
Random Write Up to 1,400K IOPS Up to 1,400K IOPS
Endurance (TBW) 600, 1200 600, 1200
MTBF 1,600,000 hours 1,600,000 hours
Power Consumption
< 6.2 Watts < 6.2 Watts
SMART Yes Yes
TRIM Yes Yes
Garbage Collection Yes Yes

Das soll aber zur Einführung erst einmal genügen, widmen wir uns nun der Technik! Bitte weiterblättern…

Corsair Force Series MP700 ELITE 2TB, M.2 2280 / M-Key / PCIe 5.0 x4, Kühlkörper (CSSD-F2000GBMP700EHS)

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Kommentar

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eastcoast_pete

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2,042 Kommentare 1,292 Likes

@Igor Wallossek : danke, interessanter Test. Das neue Design und der bessere Knoten für den Controller scheint ja einiges zu verbessern, auch beim Stromverbrauch.
Allerdings bin ich bei den Preisen hier doch eher altmodisch, und hätte gerne 2 GB LPDDR4 oder -5 on-drive Cache gesehen. Host Memory Buffer ist zwar auch nicht so schlecht, aber das hin-und-her zwischen System RAM und SSD benutzt eben auch Bandbreite von der Anbindung der SSD.
Letztlich, Frage zu den Überschriften bzw Labels der Grafiken: irgendwie steht da immer " NVMe vs SATA comparison" dabei, obwohl da kein SATA Drive aufgelistet ist. Hat sich da ein Echo vergangener Tests in die Jetztzeit gerettet 😀?

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Denniss

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1,660 Kommentare 627 Likes

Die Version mit Kühler hätte ich noch einen halben Punkt abgewertet wegen der siffigen Wärmeleitpads.
Der halbwegs sparsame Controller ist schön aber persönlich würde ich auf den DRAM-Cache nicht verzichten wollen.

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echolot

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1,256 Kommentare 986 Likes

Aktueller GH-Preis spricht auf alle Fälle für die Elite anstatt der Pro SE Variante bei geringer Minderleistung. Der Kühlkörper erscheint mir etwas zu grob. Da gibt es sicherlich besseres zu erschwinglichem Preis mit dem man die Temperatur noch etwas drücken könnte. Deine Materialanalysen komplettieren das Review. (y)

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Midnight Angel

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175 Kommentare 134 Likes

Hmm...

- kein DRAM-Cache
- maximal 2TB
- sportlicher Preis

Irgendwie schafft Corsair es hervorragend, wieder einmal eine SSD herauszubringen, die akut uninteressant aussieht...

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eastcoast_pete

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2,042 Kommentare 1,292 Likes

V.a. bei dem aufgerufenen Preis stört mich die Abwesenheit eines DRAM Caches in der Corsair SSD. Wenn das manchmal erwähnte Argument, daß so ein Cache wenig oder nichts bringt, so stimmen würde, wären die ganzen Hersteller, die trotzdem DRAM Cache in ihren besseren Drives einsetzen, ja irgendwie blöd. Das sind sie aber nicht.
Hier ist ein Artikel von Phison zu dem Thema; er ist, wohl auch weil Phison Controller an Hersteller von
SSDs mit und ohne DRAM Cache verkauft, "fair and balanced"😀:

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Onkel.Tom

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Der Sprung von SATA nach M.2 war ja noch merkbar. Aber alle M.2 die 1 GByte/s schaffen, reichen für alles aus. Klar, wenn man ISO Files erstellen will, oder MKVs verändern, dann macht das noch Sinn, die schnellste M.2 zu haben. Aber da lohnt es sich schon wieder ein RAID 0 mit zwei billigen M.2 aufzubauen als Datengrab.

Allerdings schaffen die Chipsets, an die ja die zusätzlichen M.2 angebunden sind, gar keine hohen Datenraten.
Alle AMD Chipsets laufen über einen Pcie 4.0 zur CPU. Das reicht gerade mal um eine M.2 zu 100% auszulasten.
Schnelle Datenraten bleiben also weiterhin ein Wunschgedanke.

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c
carrera

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180 Kommentare 107 Likes

@Igor Wallossek zwei Auffälligkeiten im tollen Test: Bei Crystal Diskmark ist eine Grafik (16GiB) doppelt … was auch immer da fehlt … und in der AJA Grafik steht bei Read Test der Write Speed … soll das so?

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eastcoast_pete

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2,042 Kommentare 1,292 Likes

Gerade nochmal bei Geizhals geschaut. Fürs gleiche Geld (€ 4 weniger, um genau zu sein) könnte man sich eine Samsung 990 Pro mit 4 TB holen. Die ist zwar "nur" PCIE-4, schafft aber auch über 7000 MB/s, und ja, 4 GB DRAM Cache hat sie auch. Und Dank der doppelten Kapazität potentiell auch sehr viel mehr Platz für pSLC Cache als die Corsair, v.a. wenn man dann doch schon einiges auf der Disk gespeichert hat.

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OldMan

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213 Kommentare 85 Likes

Hier vergleichst Du aber schon Apfel mit Birnen. PCIE-4 ist nicht PCIE-5. Vor allem die Performance ist schon um Welten besser bei PCIE-5. Ob man die braucht muss jeder für sich entscheiden, ist wie bei einer CPU. Aber wer bei seiner Tätigkeit von eine schnelle NVMe profitiert bzw. diese benötigt, der investiert hier gerne. Ich selbst habe für ein 4TB Crucial im Frühjahr knapp 600€ bezahlt und es hat sich mehr als gelohnt, für MEINEN Anwendungsfall.

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Igor Wallossek

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11,315 Kommentare 21,484 Likes

Aja stimmt, bei mir steht der Text immer ÜBER der Grafik. Den 32 GB des Kristel-Dingsbums habe ich auf dem NAS falsch abgespeichert, mea culpa. Da die SSD aber schon wieder weg ist, kann ich das nicht mehr nachtesten. :(

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hansmuff

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75 Kommentare 54 Likes

"Was ist das?"
"Birne Helene."
"Das ist aber ein Apfel."

RIP Loriot.

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_roman_

Veteran

138 Kommentare 35 Likes

Die tests die ich zum Schluss immer gesehen habe.
Die Laufwerke schreiben nur 600MB/s weg.
Ein einzelner Ausreißer konnte knapp 1GB/s.

Von Benchmarks mit leeren Laufwerken halte ich nicht viel.

-- Dass fast nur DRAM lose Laufwerke an Testseiten geschickt werden sehe ich auch. Zum Glück brauche ich derzeit keine M2 NVME. Ich hoffe, dass die intelligenten Kunden und auch die dummen Kunden DRAMLOSE NVME nicht kaufen. Aber realistisch gesehen passiert das Gegenteil.

Von Schwachsinnigkeiten mit .... bis zu XY Schreibrate halte ich nicht viel.
Ich schaue im Grunde nur auf die Balken auf einer anderen Seite, wo man die dauerhafte Schreibrate sieht.
Den Ausreißer am Anfang mit der angegebenen hohen Schreibrate ignoriere ich - dass ist nicht Praxis.

Wer schreibt in der Praxis nur 60GB an Daten? Ein Computerspiel hat schon um die ~200GB heute. (Nein ich rede nicht von Subnautica mit nur 9GB)

-- Die Details kannte ich nicht so -> Der pSLC-Cache im Detail

Im Grunde beziehe ich mich auf die niedrige höhe von der Schreibrate. Wer verwendet eine frisch ausgepackte M2 NVME die komplett leer ist?

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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