Software
Wie sollte es anders sein, kommt bei Corsair natürlich iCUE zum Einsatz für die Steuerung aller Funktionen der Tastatur. Verwendet habe ich die Version iCUE 4.9.350 in einem vor Launch bereitgestelltem Presserelease. Dieser macht sich mit 1,13 Gbyte wie gewohnt ziemlich breit und schluckt ordentlich RAM, obwohl nur statische Beleuchtung ohne Effekte eingestellt wurde:
Scheinbar gibt es aber ein Problem mit dem Memory-Management, denn lässt man das Programm minimiert im Hintergrund starten, nimmt es sich bei mir “nur” 260 Mbyte Arbeitsspeicher. Öffnet man es dann im Vordergrund und nimmt ein paar Einstellungen vor, steigt die Auslastung schnell an, wird nach dem Minimieren aber nicht wieder freigegeben. Eventuell behebt man diese Problematik zeitnah mit einem Update.
Zumindest bekommt man wie gewohnt ein umfassendes Angebot an Funktionen und Feineinstellungen zum Schrauben. Hier mal die Übersicht der Möglichkeiten:
In den Einstellungen der Tastatur war ein falsches Layout hinterlegt, das QWERTZ-Layout funktionierte dennoch tadellos. Das Umstellen auf das deutsche Layout hat keinen Unterschied gemacht, zumindest ist mir keiner aufgefallen. Was genau diese Option in den Geräteeinstellungen bewirkt, konnte ich nicht herausfinden.
In den 8 Mbyte Onboard-Speicher der Tastatur können, abhängig von der Komplexität, bis zu 50 Profile gespeichert werden. Eigene Makros und Beleuchtung mit bis zu 20 Layern lassen sich so auch ohne iCUE im Hintergrund nutzen, was natürlich besonders für professionelle Spieler auf Turnieren essentiell ist, aber auch dem normalen Spieler zugutekommt. Wer ganz sicher gehen möchte, dass kein Anticheat Probleme mit iCUE macht, kann den “PRO Switch” umlegen. Der verbessert zwar nicht das Aim, deaktiviert aber alle Software-Features und schaltet auf einfarbige Beleuchtung um.
Ein besonders wichtiger Punkt – zumindest im Marketing – ist die AXON-Technologie, welche eine 8000Hz USB-Pollingrate aus dem eingebautem SoC quetscht. Mit bis zu 4x schnellerem Input wirbt man, in der Realität ist das dann eben der Unterschied zwischen 2ms und 0,25ms.
Ich persönlich konnte keinen Unterschied feststellen, ob das bei nur 1,25ms Differenz überhaupt menschenmöglich ist bleibt fraglich.
Der Weg zu den 8000Hz ist etwas versteckt, denn Standard sind aus Kompatibilitätsgründen erstmal nur 1000Hz. Manuell muss in den Device Settings selbst der schnelle Modus aktiviert werden. Und da haben die ersten Probleme bei mir begonnen, denn sobald die Tastatur am empfohlenen USB 3.0+ Anschluss direkt am Board hing, verabschiedeten sich andere USB-Geräte alle paar Minuten für einige Sekunden. Obwohl mein Board bisher nicht von den bekannten Ryzen USB-Dropout Problemen betroffen war, hat am Ende nur ein Update von BIOS und AMD Chipset-Treiber Abhilfe schaffen können. Auf der Tastatur war die zu dem Zeitpunkt neuste Firmware 1.3.19 installiert.
Zusammenfassung und Fazit
Rein für sich ist die K70 RGB TKL eine fast tadellose Tastatur, die mir gut gefallen hat. Die gebotenen Funktionen durch Hard- und Software sind sinnvoll bis Nice-To-Have und auch die Verarbeitung kann überzeugen. Einzige Auffälligkeit bei meinem Exemplar war die kaum sichtbare Beleuchtung des “E” in ENTER.
Aber hatte ich Corsair im letzten Review der Katar Pro XT noch dafür gelobt, dass man sich traut, sehr spezifisch auf eine Zielgruppe angepasste Produkt auf den Markt zu bringen, so anders hat man sich hier wieder entschieden. Beworben wird eine eSport-Tastatur, diverse Features wie 8000Hz Pollingrate oder PRO-Switch zielen genau auf diese Nische ab. Aber dann möchte man sich doch nicht zu weit vom normalen Nutzer entfernen und versteckt die “extremen” Optionen in Menüs und baut Medientasten ein.
Am Ende setzt man sich damit etwas zwischen zwei Stühle und steigert den Preis durch Sonderfunktionen, die vermutlich eher ein kleiner Teil der Käufer wirklich gebraucht hätte. Mit einer UVP von 149,99 Euro für die bisher zweite TKL Tastatur im eigenen Sortiment liegt Corsair stolze 300% über dem Preis der ebenfalls guten SPCGear GK630K Tournament (ohne Medientasten) und gefährlich nahe an sehr vielen Fullsize-Angeboten der Konkurrenz (ohne 8000Hz).
Die Testmuster werden selbst gekauft oder von den Herstellern unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgt nur in Ausnahmefällen, wird aber ausgewiesen und hat ebenfalls keinen Einfluss auf die Testergebnisse.
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