Netzteile System Testberichte

Corsair HX1500i Netzteil Test – Auch ohne ATX 3.0 eine saftige Stromquelle für Enthusiasten

Topologie und Teardown

Das Corsair HX1500i nutzt eine stark modifizierte CST-Plattform von CWT. Corsair hat ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam, das nicht einfach nur eine fertige OEM-Plattform nimmt und sie umetikettiert. Eine Gruppe von Leuten arbeitet hart daran, die bestmögliche Leistung von Plattformen zu liefern, die die OEMs anderen Marken nicht zur Verfügung stellen dürfen. Das ist natürlich teurer, aber es ist einer der Hauptgründe für die aktuelle Dominanz von Corsair auf dem PSU-Markt.

Die Verarbeitungsqualität ist hoch, und es wurden hochwertige Teile verwendet, darunter FETs von Infineon und Vishay sowie Controller von Texas Instruments. Zusätzlich gibt es eine Microchip-MCU. Außerdem ist die Plattform modern und halbdigital, was bedeutet, dass die digitalen Controller die gesamte Primärseite und einen Teil der Sekundärseite steuern. Die einzigen Schaltungen, die analoge Controller verwenden, sind die VRMs für die Nebenschienen und die 5VSB-Schaltung

Werfen wir nun noch einen Blick auf das Innere des Netzteils, die Komponenten und Platinen:

Komponenten-Übersicht

Abschließend habe ich noch einmal alle verwendeten Komponenten für die interessierten Leser aufgelistet:

Allgemeine Daten
Manufacturer (OEM) CWT
PCB Type Double Sided
Primary Side
Transient Filter 6x Y caps, 3x X caps, 2x CM chokes, 1x MOV, 1x MPS HF81 (Discharge IC)
Inrush Protection 2x NTC Thermistor SCK-075 (7 Ohm) & Relay
Bridge Rectifier(s)
2x VISHAY LVB2560 (600V, 25A @ 105°C)
APFC MOSFETs
2x Infineon IPW60R099P6 (600V, 24A @ 100°C, Rds(on): 0.099Ohm)
APFC Boost Diode
2x CREE C3D10060A (600V, 10A @ 153°C)
Bulk Cap(s)
2x Nippon Chemi-Con (450V, 680uF each or 1,360uF combined, 2,000h @ 105°C, KMZ) &
1x Nippon Chemi-Con (420V, 470uF, 2,000h @ 105°C, KMZ)
Main Switchers
4x Vishay SiHA105N60EF (600V, 8A @ 100°C, Rds(on): 0.102Ohm)
Digital Controllers 2x Texas Instruments UCD3138A
MCU Microchip PIC32MM0064GPM036
Topology
Primary side: Semi-Digital, Interleaved PFC, Full-Bridge & LLC converter
Secondary side: Synchronous Rectification & DC-DC converters
Secondary Side
+12V MOSFETs 12x Vishay SiR626DP (60V, 100A @ 70°C, Rds(on): 1.7mOhm)
5V & 3.3V DC-DC Converter FETs: 8x
PWM Controller(s): 1x
Filtering Capacitors Electrolytic: 2x Nippon Chemi-Con (105°C, W), 7x Nippon Chemi-Con (4-10,000h @ 105°C, KY), 3x Rubycon (4-10,000h @ 105°C, YXF), 1x Rubycon (4-10,000h @ 105°C, YXJ)
Polymer: 19x United Chemi-Con, 28x FPCAP
Supervisor IC Weltrend WT7502R (OVP, UVP, SCP, PG)
Fan Controller Microchip PIC32MM0064GPM036
Fan Model Corsair NR140P (140mm, 12V, 0.22A, Fluid Dynamic Bearing Fan)
5VSB Circuit
Rectifier
1x IPS ISD04N65A FET & 1x D10S45L SBR (45V, 10A)
Standby PWM Controller On Bright OB5282CP

Kommentar

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Steffdeff

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724 Kommentare 674 Likes

Danke für den Artikel!
Bei dem ganzen Hype um GPU‘s und CPU‘s wird der PSU zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Deshalb gern mehr davon!
Sollte man ein Netzteil eigentlich ein wenig
überdimensionieren? Und wenn wieviel?
Ich nutze ein Seasonic Prime 850W für einen 5800x und eine 6700xt.

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ianann

Veteran

334 Kommentare 231 Likes

Klasse Review, vielen vielen Dank!
Habe vor ein paar Wochen noch das Schwestermodell HX1000i bei einer Aktion direkt bei Corsair für einen sehr guten Kurs bekommen und betreibe ein qualitativ hochwertiges Corsair 12VHPWR Kabel damit. Funktioniert wie erwartet einwandfrei.

Wer btw. das Monitoring spannend findet, nicht jedoch die iCue Software:
Das Netzteil wird von HWinfo erkannt und die Daten werden ausgelesen. (Sofern natürlich am USB angeschlossen) ;)

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Bandyto

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49 Kommentare 57 Likes

@Steffdeff Zu sehr "Überdimensionieren" sollte man m.E. nicht, da der Wirkungsgrad bei zu geringer Auslastung leidet. Am Besten vorher die ungefähre durchschnittliche Last ermitteln und danach entsprechend das Netzteil aussuchen. Nach oben kann, wie Du geschrieben hast, durchaus Luft sein, um hohe Dauerlast in bestimmten Anwendungsszenarien problemlos versorgen zu können. Allerdings sollte/muss es Overkill nicht zwingend sein. Sprich, kommt man mit allen Komponenten im Mittel auf bspw. 550 W, ist das getestete Netzteil zu viel des Guten. Seite 6 des Tests betrachtet die durchschnittliche Effizienz in verschiedenen Lastszenarien. Ansonsten wie immer: erstklassiger Test! ;)

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P
Pokerclock

Veteran

424 Kommentare 362 Likes

Ja, Corsair hat damit gutes Geld verdient als die Miner noch die besten Kunden waren. Immer wieder wollten sie mir die Teile gleich mit den Grafikkarten dazugeben (also gegen Aufpreis versteht sich) als ich dann die Mining-Bestände aufgekauft habe. Das Gejammere, dass die Netzteile ja so teuer teuer waren und sie nun keiner haben wolle...

Aktuell suche ich jedoch noch ein massentaugliches Anwendungsgebiet für diese Art 1500W-Netzteile.

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Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,758 Likes

Ich hatte zwei RTX 4090 zum Rendern dran, da war schon ordentlich Ballett im Gange :D

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ianann

Veteran

334 Kommentare 231 Likes

Sind HX1000i und HX1500i eigentlich sehr unterschiedlich aufgebaut, oder hat letzteres "nur" mehr Wumms?

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T
Tombal

Veteran

106 Kommentare 24 Likes

Corsair kommt mir erst einmal nicht mehr ins Haus, denn gerade habe ich ein RM750 Retoure geschickt, da es bestialisch nach verkokelter Elektronik gestunken hat. Das Be Quiet, das ich anschliessend bestellt hatte, hatte nur einen leichten Geruch, der dann auch nach 1-2 Tagen verflogen war.

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Lagavulin

Veteran

226 Kommentare 181 Likes

Schau doch einfach mal auf Aris' Website:

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ianann

Veteran

334 Kommentare 231 Likes
Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,758 Likes

Komisch. Ich hatte privat ein RM650 und habe wegen der stärkeren Grafikkarte durch ein RM850 ersetzt. Gerochen hat da, trotz des offenen Seiten-Panels (12VHPWR Kackadapter) bei beiden nichts. Schnupfen hatte ich da auch grade keinen ;)

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P
Pokerclock

Veteran

424 Kommentare 362 Likes

Der Factory-Geruch bei Netzteilen ist mal mehr mal weniger stark ausgeprägt. Man muss sich nur mal eine Nase voll be quiet System Power Netzteile gönnen. Hmm... toll...
🥴

Wenn der Geruch erst nach Monaten oder Jahren passiert, ist da wohl was hochgegangen. Kann aber auch mal passieren, wenn sich eine dicke Staubwolke löst und sich an heißen Oberflächen/Komponenten wieder festsetzt.

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E
Eribaeri

Veteran

124 Kommentare 48 Likes

Wahnsinn. Corsair zeigt hier, dass high power Netzteile nicht unverhältnismäßig teuer sein müssen.
Damit setzt der Hersteller wirklich einen Trend. Ob der Trend gut ist, sei mal dahin gestellt.
Ich finde es völlig verständlich, dass das Netzteil nicht so effizient, leise und stabil, wie ein ax1600 ist. Jeder muss selbst wissen, was er will und vor allem braucht.

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R
Replica

Mitglied

17 Kommentare 14 Likes

Ich hatte auch das RM650 im Einsatz und habe mit einem HX850i aufgerüstet und keines hat gerochen.
Aber glücklicher Weise haben die besseren Corsair Netzteile ja eine ausgedehnte Garantiezeit bis zu 10 Jahren.
Das HXi hat bei Leistungen um 400W nicht einmal den Lüfter an.

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Steffdeff

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724 Kommentare 674 Likes

Danke für die Antwort!👍
Seit mein altes be quiet abgeraucht ist und
meine heißgeliebte 6800 non xt gegrillt hat, bin ich sozusagen ein gebranntes Kind.

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s
seha

Mitglied

23 Kommentare 7 Likes

Danke für den Test. Ich bin in den meisten Tests zwar recht oberflächlich beim Lesen aber daher habe ich auch ein kleines Feedback zum Artikel selber.
Aus meiner Sicht (ansässig im deutsprachigen Raum was m.E. auch die primäre Zielgruppe der Seite ist), hätte die erste Grafik zu jeglichen Messungen gerne die 230V sein können. :P

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T
Thakor

Mitglied

52 Kommentare 35 Likes

Ich lese die Artikel von Aris immer gerne, auch wenn das heute getestete Netzteil meinen Bedarf bei weitem übertrifft. Die Entscheidung für mein aktuelles Corsair TX750M habe ich unter anderem wegen einer Empfehlung durch Hardware Busters getroffen.

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Megaone

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1,742 Kommentare 1,643 Likes

Ich benutze seit Jahren nur Corsair Netzteile. Bis vor kurzem die 1000 Watt HX Dinger und seit neuestem das 1600i.

Teuer, aber für die Ewigkeit.

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Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,758 Likes

Naja, die Messungen sind bei 115 Volt eigentlich Standard. Effizienz bei 230 ist meist einfacher zu erreichen. Nur Anlaufstrom ist bei 230 kritischer. Deshalb sollten in erster Linie die Werte bei 115 Volt stimmen.

Antwort 1 Like

s
seha

Mitglied

23 Kommentare 7 Likes

Glaub ich einfach mal so. :)
Ging mir auch mehr um die Relevanz für die angesprochene Lesergruppe. Und da hätte ich angenommen, dass die 230V-Performance interessanter ist.
Ich habe noch nicht geschaut aber ich vermute stark, dass andere deutschsprachige Seiten (falls es welche gibt, die PSU-Tests veröffentlichen) eher die 230V daher nehmen und somit seitenübergreifend ggf. ein falscher Eindruck entsteht wenn man nicht sehr aufmerksam ist. (y)

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About the author

Dr. Aristeidis Mpitziopoulos

Chief Test Engineer at Cybenetics LTD

Ph.D. in Wireless Sensor Networks
Bachelor in Computer Science and Electronics
Telecommunications Engineer Degree

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