Funktionalität und Tippgefühl
Dedizierte Sonder- oder Makrotasten gibt es bei solch einem kompakten Layout natürlich nicht, mal abgesehen von der FN-Taste für Layerwechsel und Kombinationen. Viele Anpassungen können auch über direkt über die Tastatur erledigt werden, inklusive Beleuchtung. Bis man sich die ganzen Shortcuts aber eingeprägt hat, sollte man sich die folgende Übersicht griffbereit halten.
Und das sind ja nur die Tastenkombinationen für Sonderfunktionen, aus Platzgründen sind auch alle anderen Tasten abseits der Buchstaben nur über Umwege zu erreichen. Ich muss zugeben, dass es besonders am Anfang nicht leicht für mich war, produktiv mit der Tastatur zu Arbeiten.
Die bereits erwähnte mehrfache Belegung und -beschriftung jeder Taste kann ganz schön verwirren. Und als wäre das noch nicht genug, hat man ja auch noch das Layout für Mac / iOS mit draufgequetscht! Das führt dann dazu, dass Keycaps teilweise 5 (!) Zeichen auf sich tragen und es zu Doppelungen kommt. Ist jetzt das Lauter/Leiser Symbol bei Punkt und Komma das Richtige oder doch das bei F11 und F12?
Auch nach etwas Einarbeitung beschleicht mit das Gefühl, dass man einfach zu viele Funktionen und Möglichkeiten in eine kleine Tastatur gepresst hat. Ich bin mir aber durchaus bewusst, dass begeisterte Nutzer von 60% Tastaturen keine Angst vor vielen Eingabe-Layern haben und man sich sicherlich dran gewöhnen kann. Diese Bemerkung soll also eher ein Hinweis sein, keine Kritik an der Tastatur selbst. Für mich persönlich war aber besonders die Arbeit in Excel so anstrengend, dass ich mir zwischenzeitlich wieder eine andere Tastatur genommen habe. Texte schreiben oder Spielen ist hingegen größtenteils problemlos möglich.
Je nach Anwendungsbereich ist es ein nettes Zusatzfeature, per Tastendruck zwischen bis zu drei Bluetooth-Geräten zu wechseln. Und auch zwischen dem Mac und Windows-Layout lässt sich schnell wechseln, eine LED zeigt dann kurz den jeweiligen Status an. Das Pairen geht wie bei jedem anderen Gerät, einfach auf Verbinden klicken und Code abtippen. Unter Windows meldet die Tastatur auch gleich ihren Akkustand zurück.
Verbaut sind mechanische Low-Profile Red Switche von TTC mit linearer Charakteristik. Dieser Hersteller war mir bisher unbekannt, scheint aber auch der OEM hinter den Switchen der bereits getesteten Roccat Vulcan Pro zu sein. Da es auf der Seite von Cooler Master keine weiteren Informationen zu den Switchen gab, habe ich mich mal etwas durch die chinesische Herstellerseite gegraben und bin irgendwann über die richtige Produktseite gestolpert. 3,2mm Gesamtweg, Auslösen schon nach 1,2mm. Mit den 45 cN Betätigungskraft hat man dann genau die gleichen Spezifikationen wie bei MX Cherry LP Red Switchen, falls jemand einen Vergleich ziehen kann.
Es schreibt sich angenehm auf der SK622, auch wenn die Tasten sehr nahe beieinander liegen. Key-Wobble ist minimal und mir beim Schreiben nicht negativ aufgefallen. Durch den flachen Aufbau habe ich eine Handballenauflage auch nicht vermisst, da reicht tatsächlich der Tisch oder Deskpad. Zu beachten ist aber, dass das N-Key Rollover nur im Bluetooth-Modus aktiv ist, laut einem PM bei Cooler Master sei es technisch auch nicht anders möglich. Das äußert sich beim Spielen im Kabel-Modus dann darin, dass man W + D nicht gleichzeitig drücken kann, W + A funktioniert aber.
Der kabellose Betrieb hat dann allerdings mit 125 Hz eine deutlich niedrigere Polling-Rate als der kabelgebundene Modus mit 1000 Hz.
Der Unterschied auf dem Papier lässt sich auch in der Realität spüren, wenn auch weniger drastisch. Ist die Verbindung stabil, merkt man anfangs zwar noch einen gewissen Delay, gewöhnt sich aber schnell daran. Problematisch wird erst, wenn die Distanz zum Rechner etwas größer oder die Verbindung teilweise blockiert wird.
Deutliche Verzögerungen zwischen Tastendruck und Reaktion, komplett fehlende oder mehrfache Eingaben hatte ich aber nur, als zwischen meinem System und der Tastatur die Testbench gestört hat. Ein Update der Firmware von V0120 auf V0410 und ein Umstellen des anderen Systems hat das Problem dann behoben. Das lässt darauf schließen, dass das low-power Bluetooth 4.0 Signal einen möglichst direkten Weg ohne Hindernisse zum Computer braucht, um richtig zu funktionieren.
Nach einer einstellbaren Zeitspanne geht die Tastatur in einen Sleep-Modus, schaltet also Beleuchtung und Bluetooth aus. Drückt man dann eine Taste, wacht sie wieder auf und verbindet sich erneut. Das geht schnell, aber natürlich nicht ohne kleine Verzögerung. Ab 30% verbleibender Akku-Kapazität werden die RGB-LEDs ebenfalls ausgeschaltet, und die kleine Indikator-LED für den Akku auf der Caps-Taste blinkt Rot auf.
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