Grundlagenartikel WLAN Probleme beseitigen und das Netzwerk optimieren: was man über MIMO, 4x4, dicke Mauern und die richtige Technik wissen muss | Praxistest

Igor Wallossek

Format©
Mitarbeiter
Mitglied seit
Jun 1, 2018
Beiträge
10.105
Bewertungspunkte
18.594
Punkte
114
Alter
59
Standort
Labor
Weniger ist mehr? Zumindest beim WLAN gilt das alles nicht und wer zudem noch wie ich seine Räume in einem alten, denkmalgeschützten Haus hat, der kann nie genug haben. Auch bei der Technik. Natürlich kann man gerade bei dieser enorm viel Geld versenken und es ist deshalb umso wichtiger, zielgerichtet vorzugehen. Deshalb möchte ich Euch eine kleine, stark vereinfachte Einführung in das geben, was man an Voraussetzungen wirklich braucht, damit es später im Heimnetz nicht hakelt und dahintröpfelt.

Wer mal von außen einen Blick auf meine WLAN-Höhle wirft, der sieht bereits auf den ersten Blick das Problem. Ein Gründerzeithaus mit 6 Etagen bedeutet auch Mauern wie im Bunker (bis zu 72 cm Dicke im EG). Zudem nach dem Krieg um das Treppenhaus eine Art Korsett mit 500er Beton gebaut wurde und die Treppen eine massive Beton-Stahlkonstruktion darstellen. Bohren ist hier überall nahezu unmöglich, dafür brennt aber wenigstens nichts. Die Decke ist eine ähnlich gestaltete Bunker-Imitation, also der Tod für jedes WLAN. Naja, fast. Wenn man weiß, wie man sich helfen kann. Und trotz aller Umbauten nach dem Krieg lauert dann ja auch noch hinter jeder Ecke der (weniger) nette Onkel vom Denkmalschutz. Mal eben mit der Hilti durch den Steinfußboden oder Türen ändern? Geht nicht. Ganzheitliches Kabel fällt also aus, leider.

Intro-3.jpg



>>> Hier geht es zum Original-Artikel <<<
 
Jo, „wer WLAN kennt, nimmt Kabel“. ;) Bitter wenn das aus baulichen Gründen nicht geht. :(

Aber gut zu wissen, wie man da ggf. noch eine Schippe drauflegen kann!

Dumme Neugier-Frage: PowerLan wäre keine Option gewesen, um die Brücke in die anderen Etagen zu schlagen? Oder wäre das performancemäßig schlechter (hab mich da länger nicht mit beschäftigt, „damals“ war das u.U. durchaus besser als WLAN)?
 
Da sind leider Zähler dazwischen. :(

Aber fast 300 MBit/s netto sind doch brauchbar.
 
Klar, reicht für den normalen Gebrauch ja locker! Beim Kontakt mit der Außenwelt limitiert ja normalerweise sowieso die Internetverbindung, wobei Du wahrscheinlich eine „etwas“ dickere Anbindung hast. ;)

Nur wenn Du große Datenmengen verschiebst oder halt auf einem zentralen Storage arbeiten willst, macht das dann ggf. weniger Spaß. Da bremst dann 1gbit schon spürbar.
 
PowerLan hab ich auch mal versucht,da aber alles und jeder ne extra Sicherung hat war das Signal ein auf und ab.
Dann hab ich auch mal vor ein paar Jahren den (Maginon WLAN Verstärker WLR-755 AC) aus dem Aldi versucht.Signal von der FritzBox Rauf zu 2 Verstärkern wo es dann übers Kabel weiter zu den Rechnern ging,bzw bei dem einen noch über nen Splitter.Funktinierte endlich mal relativ gut,aber irgend wann machte die FritzBox Probleme, der erste Verstärker ging auch recht schnell kaputt.......jetzt hab ich 20m Kabel gezogen zum Splitter und endlich haben alle 4 Desktop Rechner Ruhe.
Aber Mesh mit Repeater muss ich mir auch noch mal an sehen,das W-LAN oben ist nicht das beste.
 
Moinsen Igor! Danke für den MI in Sachen aktuelle WLan Standards!

Aber mal rein von den basics her: hast du deine Etagen Bridge Repeater Mal anders ausgerichtet? Ich denke fast, dass da mit Face2Face noch mehr geht. Die interne Antennenausrichtung dürfte eher nicht auf vertikal getrimmt sein.

LG
 
Ja. Bringt im Rahmen der Messungenauigkeiten nichts, zumal der untere 2400 mit der Basisstation kommunizieren muss.
 
Hast Du den Artikel überhaupt gelesen? ;)
 
Also ohne Klugscheissen zu wollen und doch zu tun: Für solche Fälle gibt es Spezialfirmen die auch Kernbohrungen in denkmalgeschützten Gebäuden durchführen. Somit kann von jeder Etage ein 10GBit Kabel zu/von dem Hauptswitch gelegt werden. Somit müßte jede Etage das volle GBit bei Bedarf zur Verfügung haben. Ist nicht billig, weiß ich aus Erfahrung aber erledigt jegliches Bandbreitenproblem. Ich habe das damals auch aus eigener Tasche bezahlt aber es hat sich bezahlt gemacht. Du nutzt es doch auch gewerblich, dann kannst du es sogar von der Steuer absetzen.
 
Solche Probleme kennen wir bei uns kaum. Auf dem Land in einer Siedlung findet mein Rechner kaum mehr als 3 WLan-Netze. Allerdings benötigen wir auch nicht diese Bandbreite. Wobei ich meine Zweifel habe, dass hier eine GBit-Verbindung möglich wäre ohne einen 5-6stelligen Betrag für bauliche Maßnahmen zu investieren. Bin eh über den DSL-Ausbau vor ein paar Jahren froh. Wenn ich mich recht erinnere dümpelten wir davor mit 0,8Mbit rum.

PS: In der Zusammenfassung hast du Fitz! geschrieben ;)
 
Solche Probleme kennen wir bei uns kaum. Auf dem Land in einer Siedlung findet mein Rechner kaum mehr als 3 WLan-Netze. Allerdings benötigen wir auch nicht diese Bandbreite. Wobei ich meine Zweifel habe, dass hier eine GBit-Verbindung möglich wäre ohne einen 5-6stelligen Betrag für bauliche Maßnahmen zu investieren. Bin eh über den DSL-Ausbau vor ein paar Jahren froh. Wenn ich mich recht erinnere dümpelten wir davor mit 0,8Mbit rum.

PS: In der Zusammenfassung hast du Fitz! geschrieben ;)

Ja, kommt drauf an wo man wohnt. Bei mir gibt's auch noch keine Glasfaser im Moment, aber trotzdem geht's jetzt und kann nicht klagen. Klar, schneller immer besser. Ich mag mich auch noch an die Modem per Tel errinern, musstest durchwählen, und ging echt lange.
 
Also ohne Klugscheissen zu wollen und doch zu tun: Für solche Fälle gibt es Spezialfirmen die auch Kernbohrungen in denkmalgeschützten Gebäuden durchführen. Somit kann von jeder Etage ein 10GBit Kabel zu/von dem Hauptswitch gelegt werden. Somit müßte jede Etage das volle GBit bei Bedarf zur Verfügung haben. Ist nicht billig, weiß ich aus Erfahrung aber erledigt jegliches Bandbreitenproblem. Ich habe das damals auch aus eigener Tasche bezahlt aber es hat sich bezahlt gemacht. Du nutzt es doch auch gewerblich, dann kannst du es sogar von der Steuer absetzen.

Wie du sagst, kostet dies aber meist happig. Dazu gibt's noch solche (wie mich) die nur mieten, und da kannst auch nicht nach Herzenslust bohren, und meist ist es denn andern total egal ob und wie du nun WLAN hast. Ich denk ist eine tolle Alternative für viele.
Zudem hab ich gesehen, bei mir sind nun diese Dinger im Spezialangebot, muss ich mir mal genau unter die Lupe nehmen noch. Ich kenn auch so einige bei denen happert's beim WLAN, werde mal paar Links verschicken. ;)
 
Bei mir im EFH limitiert anders als beim Igor das VVDSL50 DSL und nicht das Netzwerk.

Am Anfang war ISDN + Telefonkabel --> keine Probleme, denn WLAN Geräte gab es nicht.
Dann kam DSL mit RAM 2000 und einem Netgear-Router mit Broadcom-Chip + WLAN-Karten im PC--> Zum Surfen hat es gereicht.
Dann kam VDSL25 + Inhouse-Streaming, Netzwerk-Backup, NAS von Synology --> WLAN für alles zu langsam.
Netgear Powerline gekauft, erst 2, dann 4 --> Wenn es lief dann war zumindest Inhouse-Streaming mit nicht so hoher Bitrate möglich. Öfters mal tot... Stecker 2-3x im Monat raus und wieder rein, dann ging es wieder. Sehr nervig!

Istzustand: VVDSL50 wird im Treppenhaus über FRITZ!Box 7490 per WLAN nur an mobile Geräte verteilt. Alle wichtigen Räume und damit Geräte sind mit CAT7 Kabeln und CAT6A Doppeldosen verbunden; es sind 2 Smart-Switch im Einsatz. Überall GBit und mit neuem Switch + Karten auch 10Gbit möglich --> Null Probleme mehr und Glücklich (Inhouse-Streaming, Netzwerk-Backup, Zugriff auf NAS) (y) :D

Daher ist mein Fazit: WLAN nur mobile Geräte, Repeater, Powerline, WLAN-Bridge alles Rotz! Nur Kabel zählt!
 
Ich bin auch sehr froh Herr über meine eigenen vier Wände zu sein, beim Renovieren werden jetzt sukzessive Kabel verlegt. Das wichtigste ist aber bereits verkabelt (Desktop, NAS, AP). Da die Fritzbox recht ungünstig positioniert ist habe ich mich für einen Unifi AP entschieden, der gut platziert an der Wand hängt. Somit ist erstmal alles ausreichend schnell angebunden.
Ich habe auch schon eine Odyssee hinter mir: WLAN+ Repeater, WLAN +Powerline+Powerline AP zu guter letzt wurde es dann auch in der letzten Mietwohnung ein Flachkabel hinter der Fußleiste und ein Kabelkanal in einer Ecke durch die Decke um wenigstens NAS und Desktop und DSL vernünftig zueinander zu bringen (also nichts was sich mit Fertigspachtel und Farbe nicht innerhalb weniger Minuten beheben ließ).
 
Ich kann im Mesh-Bild leider keinen Vorteil von MU-MIMO erkennen (mal abgesehen von weiteren MU-MIMO fähigen Geräten die noch per WLAN direkt an die FritzBox 7590 andocken würden).
So weit ersichtlich, kann kein AVM-Repeater MU-MIMO, d.h. der erste 2400er Repeater und der 3000er Repeater können nur wechselseitig funken, oder?

Ich habe da noch was witziges entdeckt, man kann die Router nämlich auch per LAN verketten (@Igor, vielleicht kannst den 2. 2400er Router per LAN an den 1. ranhängen, dann hast die Halbierung ab dem 2400er nicht mehr).
Im EG steht mein AVM-Router und im OG direkt darüber ein 3000er Repeater.
An dem habe ich meinen Switch und einen weiter entfernten 1750 Repeater per LAN dran.

Der Router funkt 5GHz auf Kanal100 mit dem 3000er Repeater und der funkt dann weiter ab Kanal 52 (aber nur 2x2).
Der 1750er Repeater funkt 5GHz ab Kanal 36 (3x3), d.h. der funkt mir schon mal nicht in die Kommunikation von Router und 3000er Repeater rein.
Damit sind 3x80MHz Blöcke im 5GHz Band belegt
1750: 36-48 (3x3)
3000: 52-64 (2x2) + 100-112 (4x4)
Router: 100-112 (4x4)

Das blöde ist, die meisten WLAN-Geräte hängen an den Repeatern.
Damit ist doch das ganze MU-MIMO für die Katz. Ich bräuchte doch MU-MIMO fähige Repeater, oder hab ich was übersehen?
 
Hmm es gibt mitlerweile lan Kabel die durch Fenster und Türen problemlos geführt werden können...
Z.b. CSL - 25m Cat 6 Netzwerkkabel Flach - Gigabit Ethernet LAN oder InLine Patchkabel flach, UTP, Cat.6, 15m weiß
[solche nutzen wir bei freifunk desöfteren, meistens mit Poe um Outdoor aps wie nen cpe 210/510, Loco m2/m5 oder nen ac mesh anzubringen]
Ansonsten decken sich die gemachten Angaben mit dem was mir auch bekannt ist, je nach baulichen Gegenseiten eben :)
 
Danke für die Informationen über deinen Netzwerkaufbau, der mir sicher auch weiterhelfen wird, da ich ebenfalls in einem alten Gemäuer mit dicken Wänden und Böden wohne und momentan nichts modifizieren darf. Ich bin allerdings gerade am Untersuchen, ob es die Möglichkeit gibt, ein Netzwerkkabel über einen alten Kabelkanal ins obere Stockwerk zu bugsieren. Wenn das klappt, wäre ich meine W-Lan-Probleme auch los.
 
Ich hab das mal so geloest, dass ich ein Kabel flach zum Treppenhaus gelegt hab, das dort am gelaender lang hochgezogen (mit Zugentlastung) und oben dann wieder ins passende Zimmer gelegt. Der WAF ist sicher gering, aber damals ging es.
 
Bin als Reaktion auf den Artikel vorgestern mal in mich gegangen, da ich eine ähnliche Konstellation wie Igor habe. Altes (Reihen)haus, 60 er Jahre, nicht denkmalgeschützt, aber ewig dicke (und krumme) Wände, Fritz 7590 im Kelleraufgang, Schneide PC im 2. OG unter dem Dach. Wie schön. Nach einer Archer T6P mit 2 Antennen und läppischen 3 Mbyte/sec im Durchsatz auf eine Asus AC 88 dual gewechselt. Je nachdem, wo ich den Ant(a)nnenbaum hingestellt habe, teilweise bis 16 Mbyte/sec, aber immer noch indoor und beim 200 er Glasfaser ein Flaschenhals. Also gestern Fritz 3000 Repeater gekauft (war nicht viel teurer als der 2400er), heute angekommen, per WPS verknüpft und an den PC gestöpselt. Datenrate beim Download 26,5 Mbyte/sec, also volle Glasfaser Bandbreite (für mich zumindest), von und zur Qnap geht es mit ca. 40 Mbyte/sec (im Lan allerdings mit 80-120, zugegebenermaßen). Meine ZweitNAS (Logi) hängt jetzt im 2. Stock am 2. Lanport des Fritzrepeaters, der PC hängt am 1. Lanport. Ich könnte mich in den Hintern zwicken, dass ich das nicht von vorneherein so gemacht habe. Die Asus AC 88 dual war nämlich auch gut über 100 Euro.
Danke an Igor ! Durch den Artikel habe ich den Arsch endlich für die Umstellung hochbekommen.
 
Oben Unten