Grundlagenartikel Wenn das Netzteil plötzlich abschaltet: Lastspitzen von Grafikkarte und CPU gemeinsam gemessen und mit Netzteilen gegengetestet | Grundlagen & Praxis

Igor Wallossek

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Dass Grafikkarten ordentliche Lastspitzen verursachen, konnte ich ja bereits vor 6 Jahren erstmals eindrucksvoll nachweisen - einschließlich aller daraus folgenden Probleme und Maßgaben für die Stromversorger. Da hat sich mittlerweile sogar ordentlich was getan, natürlich auch im Interesse der Endkunden. Und doch kommt es immer wieder zu Situationen, wo so ein nominell eigentlich ausreichend bemessenes Netzteil unerwartet abschaltet. Doch dies allein nur auf die Grafikkarten zu schieben, schien mit dann doch etwas zu kurz gesprungen. Im Übrigen konzentriere ich mich heute bewusst auf die 12-Volt-Schienen, denn nur hier wird das Problem auch auftreten...

>>> Hier den ganzen Testbericht lesen <<<
 
Vega 56 hat es trotz undervolt geschafft, die Schaltung meine Seasonic 660W Platinum (SS-660XP²) recht zuverlässig zu triggern.

Das interessante war: Mal krachte das Netzteil regelmäßig, inklusive beim vermeintlichen boot up mal war es absolut stabil und das in den gleichen Workloads.

Mal krachte es im Idle, mal in Spielen und mal lief Furmark problemlos.

In 2020 war das gute Stück natürlich schon ein wenig älter, gerechnet hätte ich damit aber nicht und die Teile sind bzw. waren auch alles andere als schlecht - zumindest seiner Zeit ;)
 
Ich wundere mich echt, warum das noch keiner gemssen und auf dem Plan hatte. Vor allem die Asus-OC-Bretter produzieren zusammen mit allen aktuellen CPUs, egal ob nun Ryzen oder Core, extreme Spikes. MSI ist dagegen fast vorbildlich und Gigabyte geht auch einigermaßen.
 
Wieder etwas schlauer!
Klasse Test!
Und das sind ja „nur“ die gehobenen Mittelklasse-GPU's.
Es ist ja eigentlich auch nicht verwunderlich,dass die CPU des öfteren zeitgleich
Spikes erzeugt,wenn Rechenlast anliegt....

Die Größe der Spikes,sind dann doch überraschend (erschreckend) hoch!
Wie ich schon befürchtet hatte,geht dann die Richtung für eine Konfiguration der Oberklasse
wirklich hin zu einem 1KW Qualitäts-Netzteil.

Zumindest wenn man sich ohne Gefahr in den OC Bereich begeben möchte.
 
Interessanter Artikel. Die CPU Spikes sind doch aber zu bändigen?!

Also was ist eigentlich wenn ich die PPT einer Ryzen CPU fest setzte?
Mein Ryzen 3700X zog auf Stock gerne Mal über 88 Watt. Ich hatte dann auch Temperatur Spikes von weit in die 70°c hinein. Nachdem ich das PPT auf 65Watt festgezurrt habe waren die Temperatur Ausreißer (jetzt immer deutlich unter70°c) weg und der CPU Stromverbrauch zeigt maximal nur noch 65watt an.
Die benchmark Leistung ist dabei gerade um 2-3% gesunken.
 
Was mir allerdings ein Rätsel aufgibt, wie es dennoch möglich ist dass einige Hobby Tech YouTuber einen Ryzen 3900x + RTX 3090 ( alles auf Stock, kein undervolting oder so) mit einem 500 Watt Gold Netzteil zu betreiben. Also nicht nur anschalten, sondern auch zig Benchmarks damit fahren können.



Klar er empfiehlt das auch nicht, sondern eher 600 oder besser 650 Watt Netzteile zu nehmen.

Aber wenn ich igors Artikel nehme, dürfte das System 500watt PSU mit Ryzen 3900x + RTX 3090 ) keine 10 Sekunden unter Last standhalten bei einem nur 500 Watt Netzteil und doch tut es das. Wieso???
 
Der 3900 spikt weniger. Er limitiert auch die 3090 dermaßen, dass dort nie das Maximum rauskommen wird. Wenn ich einen Ferrari mit billigen Barum-Reifen bestücke und damit dann nur in der Spielstraße fahre, dann passiert auch nichts :D
 
Interessanter Artikel. Die CPU Spikes sind doch aber zu bändigen?!

Also was ist eigentlich wenn ich die PPT einer Ryzen CPU fest setzte?
Mein Ryzen 3700X zog auf Stock gerne Mal über 88 Watt. Ich hatte dann auch Temperatur Spikes von weit in die 70°c hinein. Nachdem ich das PPT auf 65Watt festgezurrt habe waren die Temperatur Ausreißer (jetzt immer deutlich unter70°c) weg und der CPU Stromverbrauch zeigt maximal nur noch 65watt an.
Die benchmark Leistung ist dabei gerade um 2-3% gesunken.
Die TDP hat nichts mit den Spikes zu tun. Die könnten mit etwas pech sogar steigen. Der PBO-Vorgabewert wirkt sich NUR auf den Durchschnittswert aus, aber nicht auf die kurzen Intervalle :)
 
Super Test Igor!

Das lästige ist, dass die Lastspitzen von CPU (mit Mainbaord) und der GPU erzeugt werden. So kann man das Problem nicht klar einem Bauteil oder Hersteller zuordnen. Unter der hohen Belastung der Spannungsversorung leidet dann nicht nur das Netzteil, sonder auch der RAM, die CPU, GPU, Board oder andere Komponenten können instabil werden. Dazu kann ein Soundchip die Störungen aufnehmen und über die Lautsprecher ausgeben.

So bekommt man die Fehlerbilder die man dauernd im Forum liest. Eigentlich sollte alles passen, aber der PC stürzt doch immer wieder mal in den verschiedensten Situationen ab. Es gibt keinen Test, den man einfach laufen lassen kann und dann weiss man, was man hat. Es ist schwierig, dann die richtigen Massnahmen zu treffen um das Problem einzugrenzen (Undervolten, stärkeres Netzteil). Man sieht nicht wirklich, ob es was bringt.

Der Einfluss des Mainbaords auf die Lastspitzen der CPU war mir noch nicht bewusst. Wieder was gelernt.

Danke für den Test Igro.

viele Grüsse Martin
 
Danke für deine tolle Arbeit. Ich geh mal davon aus das diese Lastspitzen auch im EGO Mode sind?
 
Äußerst interessanter Test und relevantes Thema!

Hatte damals mit einer Vega 64 im OC schon das Phänomen beobachtet, dass ein Corsair RM1000 im Firestrike abgeschaltet hatte, während ein HX850i durchlief. Auch wieder ein Indiz dafür, dass bei "billigeren" Netzteilen die Abschaltvorrichtung tendenziell schneller ist und auch bei vermeintlich stärken Netzteilen zuschlagen kann.
 
Der 3900 spikt weniger. Er limitiert auch die 3090 dermaßen, dass dort nie das Maximum rauskommen wird. Wenn ich einen Ferrari mit billigen Barum-Reifen bestücke und damit dann nur in der Spielstraße fahre, dann passiert auch nichts :D
Naja bis vor einem halben Jahr war der 3900er noch eine der Top CPUs :)
Das ist ein bisschen unfair den jetzt als "Spielstraße" zu bezeichnen. :-(
 
Wirklich sehr interessant. Ich konnte glücklicherweise bei meinem älteren Seasonic Prime 650W nur einen Shutdown provozieren, wenn ich Prime95 und Furmark gleichzeitig gestartet habe und die Dauerlast damit über 700W ging. In Spielen lief mit der Vega 64 alles tutti und hätte ich vorher von der Inkompatibilität von Windows 10 Build 2004 und dem Adreanlin 20.12.2 Treiber gewusst, sicher auch einen Tag lang mit der 6900XT (das 1KW Netzteil kam einen Tag später).

Noch interessanter dabei ist vielleicht mein alter PC mit dem i7-3930K@4GHz, dem habe ich mal testweise die 6900XT (vorsichtshalber aber leicht undervolted auf 1,15V/-10%PT im Treiber) verpasst habe und das alte BeQuiet 580W hat zumindest Cyberpunk2077 anstandslos mitgemacht.
 
Naja bis vor einem halben Jahr war der 3900er noch eine der Top CPUs :)
Das ist ein bisschen unfair den jetzt als "Spielstraße" zu bezeichnen. :-(
Er limitiert die 3080 extrem, vor allem in FHD. Und der Typ betreibt den mit einem Blower. Da geht nichts. Ich habs sogar mit Extrem OC gemerkt, dass der 3900X mittlerweile eine elende Spaßbremse ist.
 
Danke für diesen Test! Sehr informativ und wichtig wie ich finde. (y)
 
Sehr interessant, super Arbeit mal wieder. Einige nützliche Erkenntnise gewonnen durch den Artikel.
 
Igor: " Denn im Falle der Blackouts wurde ausschließlich ein bestimmtes Asus-Board ..."

Darf denn verraten werden,um welches Board es sich handelt,oder sind es mehrere Asus Boards die diese Blackouts verursachen?

Hängt dieses Problem mit der VRM zusammen?
 
jemand Erfahrung mit aktuellen Ryzen und ner 6800er auf nem 550W Seaso Focus Prime? Wollte das eigentlich noch ein paar Jahre benutzen, vor allem mit höherer Grundlast eines HDD-Raids.
 
Das würde vielleicht erklären warum es, wie schon häufiger geschrieben, bei meiner Vega64 (Nitro) selbst mit dem 650W Dark Power spontan zu Abschaltungen kam (Proc: 2700X) die erst mit dem 850W Dark Power verschwunden waren. Ein bisschen härter gecappt dürfte es nach meinem Geschmack aber schon sein. Das ist für jede elektr. Schaltung der Horror
 
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