Frage Wärmeleitpaste anbringen - und dann "rausdrücken"?

cheater

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Hallo,
seitdem ich meine erste CPUs mit Wärmeleitpaste bestückt habe, benutze ich eine Methode, die ich sonst nirgends gesehen habe. Ich dachte immer, dass es jeder kennt - dennoch, seitdem ist YouTube entstanden, und kein YouTuber hat das je gemacht. Ich glaube, dass es damit hilft, bessere Kühlleistung zu erbringen. Ich frage mich, ob es jemand versucht hat?

Also hier ist was ich tue:

1. CPU im Sockel. Wärmeleitpaste auf den CPU, wie üblich
2. Kühler drauf
3. Kühler unter geringen Drück hin und her schieben.
4. Irgendwann wird es schwerer werden. Man spürt ein Reiben und es fühlt sich so an, als ob man den Kühler gegen Sandpapier reiben würde.
5. Wenn es nicht mehr geht, bzw nur schwer, ist es gut so.

Die Idee dahinter ist, dass im Punkt 5 der Kühler an den Chip direkt angekommen ist, und deswegen "reibt" es so. Ich glaube da gehen die Partikel der Paste in die Ritzen im Chip und im Kühler und verhindern die Bewegung. Stellt euch vor Oberflächen die perfekt sind, nur in beiden ist jeweils eine Ritze. Die Oberfächen reiben aneinander vorbei. Nun kreuzen die zwei Ritzen aneinander vorbei, und genau dort ist ein kleiner "Stein" (= Partikel) welches genau in die Ritzen passt, ohne die zwei Oberflächen voneinander entfernt zu halten. Ich glaube das ist was hier passiert.

Wenn man den Lüfter mit den CPU hochhebt, glaube ich, der soll dann auch stecken bleiben. Vlt nicht bei Threadripper, Pentium II, oder Chips ohne Heatspreader.

Bei bedarf kann man die CPU vom Luftkühler separieren, nachschauen ob Wärmeleitpaste auf den Seiten rausgedrückt ist, die sauber machen, und dann Schritte 2-5 wiederholen. Es braucht dann auch weniger Zeit bis man an Schritt 5 ankommt.

LG!
 
Nach meinem Verständnis könnte das bestenfalls bei Pasten sinnvoll sein, die eher zäh sind. Nur halte ich es für gefährlich, den Kühlkörper zu bewegen, sei der Druck auch noch so gering, denn die Möglichkeit, dass der abrutscht und dann das Board beschädigt, ist die Sache nicht wert. Lieber die zähe Paste erwärmen.
 
Punkt 3 funktioniert aber nicht mit jedem Kühler , deswegen nach ein paar Stunden mit hoher Last und Hitze dennKühler wieder ab und sehen wie das Bild ist.Dann nur an Einer Seite die WLP ab wischen und wieder drauf bis ne Hauchdünne Schicht entstanden ist.Hatte ich 3x abgemacht und dann rund 4°C bessere Temperaturen + verbesserte Reaktion.Funktioniert aber auch nicht mit jedem Kühlerboden.

 
interessant, danke, wenn man die wärmeleitpaste abwischt, wie kommt neue hin? soll man die am cpu selbst drauf lassen? dumme frage
 
Genau , da wo es besser ausschaut bleibt die Paste drauf,auf der anderen Seite abwischen.
 
Nach meinem Verständnis könnte das bestenfalls bei Pasten sinnvoll sein, die eher zäh sind. Nur halte ich es für gefährlich, den Kühlkörper zu bewegen, sei der Druck auch noch so gering, denn die Möglichkeit, dass der abrutscht und dann das Board beschädigt, ist die Sache nicht wert. Lieber die zähe Paste erwärmen.
Eigentlich sollte/müsste man ja beides machen. WLp auf dem Kühler erhitzen und dann 3.

Ich weiß nicht wie man mit 3 sein Board schrotten will. Steht doch extra dabei: "[...]unter geringem Druck [...]". Ich würd nur nicht hin und her scheiben, sondern leicht hin undher drehen. Die paar Millimeter Spielraum hat man immer.
 
Der Grund ist einfach der, dass das mal nem Bekannten passiert ist. Und ich hatte mal den widerlich friemeligen Arctic Freezer Xtreme, der ist schon beim Einbauversuch mehrmals weggeflutscht.
Was du da vorschlägst liest sich mindestens arg kompliziert, finde ich @Babyface. Paste auf dem Kühler erhitzen? Wie?
 
Ja, ich glaub das mit dem Kühler. Ich werd wohl nur nie verstehen können wie man das motorisch hinbekommt :)

Man muss das alles ja nicht tun. Dann hat man aber bur-in Zeiten von zig Stunden. Es geht eigentlich darum, die zu verhindern bzw. wenigstens arg zu minimieren.
Das größte Prob ist aber wie schon immer und ewig bei WLP: 98% der Leute tragen VIEL zu viel auf. Solche Threads sind mir gelegentlich die Mühen Wert über welchen Weg auch immer auf diesen Umstand bisschen zu sensibilisieren. Ob mich dafür alle versammelten für jedwede sonstige Aussage auf den Händen tragen wollen, oder eben nicht, das hat für ich keine Priorität. Von daher... ;)

Was ich selbst mache, das weiß ich aber schon :) Ich nehme einen Heissluftföhn (natürlich, nicht ausschliesslich dafür angeschafft) und halte ne Weile drauf. Wird schon ok warm.
Wenn man solches hat, kann man das bisschen WLP auch erst auf ein kleines Stückchen Blech geben und nur die WLP drauf damit erhitzen.
Nicht ohne Grund aber ist hier seit Igors mega WLP-Test damals, die Mastergel Maker (ehem. + "Nano") das liebste Pferd im Stall. Die ist einfach nur "pastös-zäh" und funktioniert.
Wer dagegen schonmal versucht hat eine zimmertemperatur-warme Gelid GC-Extreme dünn aufzutragen... Die ist nicht zäh, die ist "Knetmasse". Und eine Kingpin KPx ist bei Zimmertemperatur "Weichgummi".

Ich selbst mach die WLP auf dem Blechle warm. Das liegt wieder auf einem Stück Holz ;) Mit dem Heissluftföhn. Und das wars. Damit kann man schon sehr gut arbeiten. Gefühlt hat die WLP dann ~45°C und alles wird gut.
Ich mach mir da bisschen Mühe mit dem Zeug, weil ich immer Silent fahre, OC mit LuKü. Und das letzte worauf ichn Lust hab ist Kühler drauf, runter, Paste weg, Kühler drauf, runter, Paste weg...

1.
Beim Auftragen bin ich eher der Thai-Typ :) :) Ich massiere die warme WLP in die Flächen ein. Am Die weniger (LOL), aber beim HS und dem Kühler sehr wohl.

2.
Dann werden beide Partner noch soweit bestrichen, daß ihre Flächen noch durschschimmern (zu erkennen sind).
Auf dem Die (GPU z.B.) wird natürlich nicht rummassiert, sondern nur genauso dünn aufgetragen, daß man ggf. die Aufschriften lesen kann.

3.
Burn-in macht hier OCCT. Ich kenne nichts besseres/einfacheres. Den Chip in kurzen Intervallen paar mal nacheinander auf ~70°C bringen, OCCT aus, warten bis es auf <60°C abkühlt (gilt eher für GPUs, CPUs krachen sehr schnell wieder runter), PC direkt aus, Kühler noch minimalst nachziehen (sprich, auch davor nicht schon wie irre anknallen). Soweit fertig.

4.
Ruhe bewahren und locker bleiben. Das ganze stabilisiert sich noch innerhalb der Woche auf ein Optimalwert. Ohne weitere burn-ins, ohne noch was anzufassen.

ACHTUNG. Crapware beachten. Oder, derartige Paarungen.
Manchmal sind die Kühler nicht Plan, oder gewölbt statt konkav oder plan statt gewölbt und so ein Kokolores. Die Insider hier kennen die Storys. Auch die mit den an den Ecken viel zu hohen Heatspreadern (sic!)
Man sollte beim Punkt 4 also immer mal schauen was sich da bei den Temps tut. Wenn man nicht im guten Schnitt des Netzes liegt, hat man ein mechanisches Problem. Dann eben mit mehr WLP als sonst notwendig aushelfen oder einen der Partner tauschen...
 
Man ist ja verwöhnt, wemmas denn wenigstens mal sucht:
 
Mein Reden ;) Wobei für mich, selbst ein Maker, es nahezu unvorstellbar ist 85 Produkte identisch dick/dünn aufzutragen bzw. das auch noch identisch gleich einzubrennen. Der Herr Igor wurde damit zum Vater, der Test selbst zu Mutter jedwedes Tastwahns im Netz 😀Aber ok :)

Mich hats auch nicht wegen den absoluten Zahlen interessiert, aber paar kleine Fingerzeige gabs es da doch schon. Dann überlegst du was jetzt davon du dir wo im Netz besorgen kannst, dann gehst du doch mal nach MM, holst für 9€ 1x die Mastergel Maker und verfällst dem Wahn:
Machst deinen Router komplett damit, deinen lüfterlosen Switch, den CPU-Kühler, den GPU-Kühler, den Synology, den Qnap, ihren Laptop und die OpenElec Box. Irre.

Wer kann nachvollziehen was für eine extrem entspannte Nacht man anschliessend hat :)
 
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