Frage U.2?

Crass Spektakel

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Neulich wollte sich ein Bekannter eine 4TB SSD gönnen.

Bei Preisen von €420 ist das immer noch billiger als meine erste 20MB Harddisk.

Aber mit PCIE/M2-Anschluß gibt es das nur bis 2TB und die sind meistens langsam und werden brüllend heiß so daß man eigentlich bei 1TB limitiert ist wenn es auch performant sein soll. Ein Beispiel, die Intel 660p 2TB ist Idle schon 60-70° heiß, unter Last geht sie auf 90° und manchmal drosselt sie beim Schreiben auf unerträgliche 60MB/s...

Beim U2-Anschluß hingegen geht es kühl und ohne Nachteile bis 16TB. Laut Tests wird z.B. die WD 2TB idle nichteinmal handwarm und selbst unter Last sind es nur 60-65°. Die Leserate ist mit 3000MB/s zwar steigerungsfähig aber immerhin bricht sie auch nie nennenswert ein.

Die Preise sind höher als bei SATA und M2 aber nach wie vor überschaubar, 3.84TB 2.5 Zoll U2 SSD für 550-650 Euro sind leicht verfügbar.

Noch besser wäre wohl nur eine echte PCIE-Steckkarte als SSD, dann vieleicht mit PCIEx8 oder x16. Allerdings zahlt man da immer Mondpreise, mit 4TB ist man gleich bei €1400. Das ist Quatsch.

Oder irre ich?

Über U2 weiß ich wenig, ein Artikel dazu wäre mal interessant.
 
Die können das ja behalten. Früher hat es 2.5" HDs auch quasi nur ausschliesslich in Notebooks gegeben.
 
Die können das ja behalten. Früher hat es 2.5" HDs auch quasi nur ausschliesslich in Notebooks gegeben.

Welcher ernsthafte Anwender eines normalgrossen Desktop-Rechners verbaut intern eine 2.5 Zoll Platte?

Sicher, als externe Schleppplatte, in einem Mobilgerät oder einem Mini-PC (NUC, ZBox) hat das eine Daseinsberechtigung.

Aber in einem Midi-Tower - und das verwenden die meisten Bastler- und Power-User nunmal - da ist 3.5 Zoll einfach in allen Punkten überlegen: Schneller, mehr Kapazität, günstiger pro Terabyte, Varianten für Dauerbetrieb, sehr lange Garantiezeiten. Wo bekommt man eine 2.5-Zoll-Platte mit 14TB, 250MB/s Durchsatz, €25/TB, 24/7 Dauerbetrieb, MTBF 3M Stunden, fünf Jahre Garantie?
 
Jedenfalls ist u.2 = 2,5" NVME für @home relativ teuer und selbst im Server fährt man mit 2,5" SATA bzw. SAS meist schnell genug. So ein Raid0 aus 3-4 1TB SATA SSDs ist schon recht flott.

Wenn's wirklich groß UND NVME-schnell sein soll, würde ich als kostengünstige NVME-Lösung dann gerne mit dem richtigen Mainboard zu 4x m.2 in einer der Adapterkarten und SoftwareRAID (deutlich billiger als entsprechend große NVME-SSD-x16-PCIe-Steckkarte) greifen.

Mal als Beispiel: um auf 8TB zu kommen geht es bei einem NVME single-Drive bei ca. 1.200 Euro los. Die 4x-m2-Zusatzkarte liegt großzügig bei ca. 40 Euro plus 4x 2TB Intel 660p zu ca. 220 Euro sind ca. 920 Euro. Eine entsprechend große SATA-SSD läge übrigens auch schon bei 800 Euro (dann aber auch QLC).
 
Jedenfalls ist u.2 = 2,5" NVME für @home relativ teuer und selbst im Server fährt man mit 2,5" SATA bzw. SAS meist schnell genug. So ein Raid0 aus 3-4 1TB SATA SSDs ist schon recht flott.

Eben, relativ.

Eine hochwertige Samsung 970 Pro Bauform M.2 kostet €170/TB.
Eine hochwertige Samsung 963 Bauform U.2 kostet €180/TB.
Von Micron und Western Digital gibt es immer wieder mal Sonderangebote für €140 bis €160/TB die in der Zuverlässigkeit vergleichbar und damit allen billigen SATA und M.2-Geräten deutlich überlegen sind.
Ja, normale U.2-Laufwerke sind teurer als billige SATA oder M.2-Geräte. Allerdings sind alle U.2-Geräte absolute Prosumer-Geräte mit hoher Zuverlässigkeit während ich bei billigen SATA und M.2-Geräten schon die tollsten Dinger gesehen habe.

Und sicher stimmt ihr mir zu daß gerade hochwertige Samsung-SSDs mit das zuverlässigste sind was man kaufen kann.

An der Stelle sei mir ein Crosslink erlaubt da im Computerbase-Forum ein sehr, sehr guter Beitrag eines Mitforisten zum Thema erschienen ist:

Das erklärt eigentlich alles was man an U.2 Verkabelungstechnisch mißverstehen kann. Ehrlich gesagt sind solche hochwertigen Beiträge bei der Konkurrenz eher selten, bei Heise gab es keine einzige Antwort zum Thema U.2 und bei Computerbase abgesehen von Holts Beitrag fast nur Kiddy-Geschwätz. knapp unterhalb "hey alder willste protzen"... Bei Igors Forum hatte ich den Eindruck daß die meisten zumindestens das Anliegen verstehen und an der Technik interessiert sind.

Imho ist es ja nichts verwerfliches wenn man sich als Prosumer bezeichnet und eine 4TB-U.2-SSD für €600 verbauen will. Neben der dazupassenden Geforce 2080TI wirkt das doch eher zahm. Sicher ist das exzentrisch aber sinnvoller als der siebendrölfte PC mit LED-Beleuchtung allemal.
 
Meine Meinung dazu: Jedem das seine.
Solange man anständige Antworten erhält ist alles gut (y)
 
Natürlich darf sich jeder gerne ins System bauen was er will. Hat ja vielleicht der ein oder andere schon mitbekommen, dass meine persönliche Meinung dazu eher in die Richtung geht: je professioneller desto geil. :p

Die spannende Frage ist aber ja oft, was „sinnvoll“ ist - gerne bei einem bestimmten Budget. Oder eben „bestes“ Preis-Leistungs-Verhältnis. Da wird’s dann halt schwierig und in diese Richtung gingen bitte primär meine Beiträge hier dazu.

Ich hätte z.B. gern ~8TB Optane-class Storage, das hat aber mit sinnvoll in 99,99% der Einsatzmöglichkeiten oder überhaupt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis nichts mehr zu tun. Würde ich daher auch nie empfehlen. Und will/werde ich mir auch nicht leisten, für die Kohle bekommt man ganz schön viel und lustigeres anderes Spielzeug, was auf der Prio-Liste weiter oben steht. :D

Aber da ist alles echt Geschmackssache bzw. eine Frage des persönlichen Bedarfs! Ein 600-Euro Storage-Budget würde ich zum Beispiel eher um ca. 10% auf 660 Euro erhöhen und mir 3 Intel m.2 660p 2TB kaufen, die dann in so eine 4-Fach-m.2-Karte basteln und in ein SoftwareRAID0 packen = 6TB wirklich flotter Storage. Im Zweifel natürlich nicht so zuverlässig wie eine 4TB U.2 aber huiiii... ;) ...trotz QLC. Da wird auch jede Samsung-SSD blass. Wie gesagt, eine Frage der Anforderungen und natürlich auch der sonstigen Rahmenbedingungen (welche Hardware hat man bereits usw.). Computerbase, Pcgames(Hardware) & Co. gehören da eher nicht dazu und Holt kennt man in der Tat als Ausnahme-Prediger vor allem zu HDDs (aber generell zu Storage) in verschiedenen Foren. ;)

Der Thread begann mit grundsätzlichen Fragen zu U.2 wo klar zum Ausdruck kam, dass der Fragesteller sich mit Storage nicht so richtig auskannte. Da wird es wohl erlaubt sein, auch einmal weiter auszuholen und Alternativen aufzuzeigen. Mal davon ab gibt es in der Tat auch noch ganz andere gute Anlaufstellen, wo man mit Fragen rund um prosumer oder auch enterprise-grade Geraffel sehr gut aufgehoben ist.

Wer nur hören will „geiler Scheiss, unbedingt kaufen“ sollte sich m.E. 3x überlegen ob es Sinn macht, seine Kaufabsicht im einem Forum zu diskutieren...
 
Nachtrag: wenn du irgendwo eine 1TB (1) Samsung xM963 u.2 für 180 Euro findest: LINK her! :p

Und die „hochwertigen“ der anderen für 140-160 Euro sind wahrscheinlich auch eher „billiger Murks“ (QLC ohne Powerloss protection, DRAM-Cache usw.). Enterprise-grade kostet leider einfach.
 
Ja, normale U.2-Laufwerke sind teurer als billige SATA oder M.2-Geräte. Allerdings sind alle U.2-Geräte absolute Prosumer-Geräte mit hoher Zuverlässigkeit während ich bei billigen SATA und M.2-Geräten schon die tollsten Dinger gesehen habe.

Und sicher stimmt ihr mir zu daß gerade hochwertige Samsung-SSDs mit das zuverlässigste sind was man kaufen kann.

Das ist mal so, mal so. Wenn man kurz vernünftig recherchiert, findet man schon bisschen was zu der einen oder anderen M.2 vom Samsung. Wer suchet...

Was du meinst ist sowas wie zuletzt die 860pro. Das ist aber SATA.
 
Gerade auf Youtube in einem Beitrag zum Wasserkühlen einer SSD gehört:

Flash-Chips dürfen nicht zu kalt sein. Weiteres Googeln ergab daß hochwertige TLC-Chips gerne 30-40 Grad mögen und billige QLC-Chips 40-50 Grad. Eine Abweichung von diesen Limits nach oben oder unten reduziert die Lebenszeit deutlich mehr als bei anderen Komponenten.

Controller und DRAM hingegen mögen es kühl. Immer.

Das imho erklärt warum einige Micron-U.2-Laufwerke mit einer Plastikblende kommen welche die Flash-Chips aber nicht die restliche Elektronik vom Luftstrom abschirmen. Diese Blende muß man entfernen wenn man keinen "precooled airflow" verwendet.

In der gehobenen Preisklasse macht man sich also Gedanken zum Thema "Wärme von SSDs". So ganz verkehrt ist das also nicht.

Nachtrag, gerade einen Artikel gelesen laut dem bei 20° Abweichung von der Optimaltemperatur nicht nur die Lebensdauer um Faktor 30 fällt, auch die Fehlerrate steigt von harmlosen 10^-12 pro Bit auf beachtliche 10^-10 fällt. Ein Bit-Kipper auf 1GB, das ist schon ziemlich derb...
 
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Nachtrag, gerade einen Artikel gelesen laut dem bei 20° Abweichung von der Optimaltemperatur nicht nur die Lebensdauer um Faktor 30 fällt, auch die Fehlerrate steigt von harmlosen 10^-12 pro Bit auf beachtliche 10^-10 fällt. Ein Bit-Kipper auf 1GB, das ist schon ziemlich derb...
Es wäre derb, wenn die SSDs keine Fehlerkorrektur hätten. Haben sie aber eigentlich durch die Bank, 1-Bit-Fehler laßen sich mit so ziemlich jedem ECC-Algorithmus korrigieren, wenn man etwas mehr Aufwand reinsteckt auch mehr als 1-Bit.


Und mit einer funktionierenden 1-Bit-Korrektur fällt die Effektive Fehlerrate dann schon von 10^-10 auf 10^-20 ab, also nur noch ein Fehler pro 100 Exa-Byte, also völlig belanglos.
 
Gerade auf Youtube in einem Beitrag zum Wasserkühlen einer SSD gehört:

Flash-Chips dürfen nicht zu kalt sein. Weiteres Googeln ergab daß hochwertige TLC-Chips gerne 30-40 Grad mögen
Bin begeistert. 27-37°C ist genau das Tempfenster in dem sich hier die 860pro bewegt :)
(weniger nach Last als eher nach Jahreszeit...)
 
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