SLA 3D-Drucker Anycubic Mono X im Test – Mal was anderes

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Seit nunmehr einigen Monaten beschäftige auch ich mich mit dem Thema 3D Drucker, vorrangig mit FDM-Druckern, die mit Filament arbeiten. Der heute getestete LCD 3D Drucker ist hier ein wenig anders und arbeitet mit Resin im DLP-Verfahren (digital-light processing). Das bedeutet, das Resin wird durch ein UV Display auf der Druckplattform schichtweise ausgehärtet und liefert (read full article...)
 
Ich kenn die von Formlabs, scheint ziemlich genau derselbe Prozess zu sein.
Die können schon sehr genaue Strukturen drucken, aber das Ganze Drumherum ist schon auch nicht zu unterschätzen. Verschiedene Resins, die alle ein Ablaufdatum haben, das Wechseln der Resins, das immer wie viel Putzerei einhergeht, viele Chemikalien, viele Kleckereien um den Druckarbeitsplatz, nicht immer ganz einfach abzuschätzende Restmengen Resin in den Kartuschen und die Hoffnung, dass man die dann auch wieder schnell bekommt, wenn sie unerwartet leer werden. Und am fertigen Druckstück gibts dann viele kleine Grate, bzw. Bruchkanten zu feilen.
Also im Summe sind diese Druck nicht nur easy going.

Was ich bei Formlabs spannend finde sind die allerweichesten Resins, mit denen man sehr weiche Strukturen drucken kann - ich hab damit mal geschaut, wie weich man ein Ohrläppchen oder andere Knorpelstrukturen ausdrucken kann - das war von der Realität nicht weit weg, wobei die Materialtemperatur des fertigen Stücks dann an Ende noch deutlich Einfluss hat.
 
Dass irgendwann nicht gesundheitsschädliches Resin auf den Markt kommt, wird wohl systembedingt eher nicht stattfinden. Aber - und auch hier muss man fair bleiben - alles jenseits von PLA würde ich auch nicht im Keller drucken wollen. Die Stärken hinsichtlich Auflösung und auch "druckbarer" Überhänge und Figuren sind bei SLA natürlich aussergewöhnlich, da macht bei manchen Formen ein FDM Drucker keinen Sinn.
Ich persönlich arbeite ausschließlich mit FDM (Witbox 2 / Mankati Fullscale Plus Dual / Creality Ender 5 plus), habe aber auch komplett andere Ansprüche an die Modelle, hier insbesondere Materialbeschaffenheit, da verwende ich PLA, ABS, Filaflex und Laywood, je nachdem wie hart, spröde, elastisch, temperaturbeständig ein Modell sein soll, oder was ich für eine Oberflächentextur brauche, jenseits davon sind mehr Farben bei FDM möglich, auch ein Dualdruck mit zwei verschiedenen Farben pro Modell sind darstellbar. Da kommt selbst das Einfärben der SLA Materialien nicht mit, das habe ich bei einem Bekannten sehen können, der ausschließlich mit Resindruckern arbeitet - es sei denn man braucht hier Spezialeffekte wie Regenbogen oder Glitzereffekt (oder transparente Modelle), was hier teilweise durch Einmischen möglich ist (solange es sich im Resin nicht am Boden absetzt).
Wenn komplexe Formen und die Auflösung das prädominante Thema sind und weniger die funktionelle Seite, dann ganz klar: SLA Drucker und sonst nix.
 
Ja SLA ist immer sehr spannend. Die Besonderheit bei SLA ist auch noch ich kann die Druckplattform voll machen mit Zich verschiedenen Modellen die Druckzeit bleibt immer gleich. Wobei ich zugeben muss ein Druck kann auch sehr schnell in die Hose gehen bei FDM Drucker kann man Recht früh Fehler erkennen und abbrechen.

Bei SLA ist es manchmal echt Nervenkitzel ob auch wirklich alles gut geht da man nicht durch das Resin schauen kann.

Ich hab mit beiden verfahren großen Spaß. Resin Modelle sind bei weitem nicht so stabil wenn man sie hohl druckt wir Filament gedruckte Bauteile.
 
Ich kenn die von Formlabs, scheint ziemlich genau derselbe Prozess zu sein.
Die können schon sehr genaue Strukturen drucken, aber das Ganze Drumherum ist schon auch nicht zu unterschätzen. Verschiedene Resins, die alle ein Ablaufdatum haben, das Wechseln der Resins, das immer wie viel Putzerei einhergeht, viele Chemikalien, viele Kleckereien um den Druckarbeitsplatz, nicht immer ganz einfach abzuschätzende Restmengen Resin in den Kartuschen und die Hoffnung, dass man die dann auch wieder schnell bekommt, wenn sie unerwartet leer werden. Und am fertigen Druckstück gibts dann viele kleine Grate, bzw. Bruchkanten zu feilen.
Also im Summe sind diese Druck nicht nur easy going.

Was ich bei Formlabs spannend finde sind die allerweichesten Resins, mit denen man sehr weiche Strukturen drucken kann - ich hab damit mal geschaut, wie weich man ein Ohrläppchen oder andere Knorpelstrukturen ausdrucken kann - das war von der Realität nicht weit weg, wobei die Materialtemperatur des fertigen Stücks dann an Ende noch deutlich Einfluss hat.
Ja das drumherum ist schon mehr Aufwand da geb ich dir Recht aber mit der Zeit ist das ein Automatismus mit dem Reinigen usw. Es ist jedenfalls ein cooles Hobby hab das absolut für mich entdeckt.

Ich bin seit ein paar Tagen am überlegen da ich ja mehrere Drucker hab meine Dienste anzubieten für andere.

Und auf Bestellung denn Leuten das Drucke was sie wollen. Bietet sich ja an das die Drucker dann immer laufen. Und netten Nebenverdienst ist das natürlich auch. Natürlich alles angemeldet usw.
 
Kleine Frage bezüglich dieses Druckprozesses:
Wie Robust ist das Ergebis ? (Schlag- und Bruchfestigkeit)
 
Kleine Frage bezüglich dieses Druckprozesses:
Wie Robust ist das Ergebis ? (Schlag- und Bruchfestigkeit)
wenn die Teile hohl Gedruckt werden sprich innen nur ein Gitter und die Außenwände nicht sehr bruchsicher. Wenn man die Figuren jedoch Voll Druckt sind sie sehr belastbar und halten was aus natürlich kein Hammer schlag.
 
Das wird auch aufs Resin ankommen, ähnlich wie beim Stahl: nimmst das Material ein bissl weniger fest, dann wirds zäher, sprich einen Tick weicher ist dann deutlich bruchfester.

@Pascal Mouchel wenn du die Teile danach aber noch saubermachst und feilst, dann wirst du relativ teuer, weil dann steckst du noch gut Arbeitszeit rein und ein fairer Stundenlohn Personalvollkosten, das ist nicht zu unterschätzen.
 
Das wird auch aufs Resin ankommen, ähnlich wie beim Stahl: nimmst das Material ein bissl weniger fest, dann wirds zäher, sprich einen Tick weicher ist dann deutlich bruchfester.

@Pascal Mouchel wenn du die Teile danach aber noch saubermachst und feilst, dann wirst du relativ teuer, weil dann steckst du noch gut Arbeitszeit rein und ein fairer Stundenlohn Personalvollkosten, das ist nicht zu unterschätzen.
ehrlich gesagt ist Nachbearbeitung mit Resin ganz einfach da reicht schon 2-3 mal mit Schleifpapier drüber wo die Supports waren und es ist glatt wie ein Baby Hintern :D mal schauen ich finde es bietet sich an wenn man paar Drucker hat Nutzlos rumstehen sollen die nicht :D
 
Da ich den 3D-Druck mit Harzen jetzt schon ein paar Jahre betreibe (aber als reines Hobby) muss ich sagen, das sich zum einen die Qualität der Harze deutlich verbessert hat und auch das ganze drumherum deutlich einfacher geworden ist.

Eine üble Chemiekeule ists nach wie vor, mit einer von den vielen Waschstationen ist das eber deutlich schöner und reduziert die Sauerei auf nahezu null, ebenso wird der Arbeitsaufwand damit wirklich drastisch reduziert.

Was die Farbe der Druckmaterialien angeht - die ist doch im Grunde vollkommen egal, lackieren kann man alles. Allerdings habe ich mit den helleren Farben die wenigsten Fehldrucke. Kürzere Belichtungszeiten und damit weniger matschige Detail sowieso.

Wenns wirklich stabil werden soll, kommt man aber um FDM nicht herum. Die Harze sind da (auch mit Beimischungen wie Flex und Co) einfach noch nicht so weit.

edit: Wenn die gedruckten Modelle wie die Äxte im Review so einen weisslichen Schleier bekommen, waren sie nicht trocken beim aushärten.

Nach dem Waschvorgang im Alkohol gründlich trocknen (Druckluft etc oder einfach mal ne halbe Stunde stehen lassen) , dann erst aushärten. Der Schleier entsteht dann nicht.
 
Da ich den 3D-Druck mit Harzen jetzt schon ein paar Jahre betreibe (aber als reines Hobby) muss ich sagen, das sich zum einen die Qualität der Harze deutlich verbessert hat und auch das ganze drumherum deutlich einfacher geworden ist.

Eine üble Chemiekeule ists nach wie vor, mit einer von den vielen Waschstationen ist das eber deutlich schöner und reduziert die Sauerei auf nahezu null, ebenso wird der Arbeitsaufwand damit wirklich drastisch reduziert.

Was die Farbe der Druckmaterialien angeht - die ist doch im Grunde vollkommen egal, lackieren kann man alles. Allerdings habe ich mit den helleren Farben die wenigsten Fehldrucke. Kürzere Belichtungszeiten und damit weniger matschige Detail sowieso.

Wenns wirklich stabil werden soll, kommt man aber um FDM nicht herum. Die Harze sind da (auch mit Beimischungen wie Flex und Co) einfach noch nicht so weit.

edit: Wenn die gedruckten Modelle wie die Äxte im Review so einen weisslichen Schleier bekommen, waren sie nicht trocken beim aushärten.

Nach dem Waschvorgang im Alkohol gründlich trocknen (Druckluft etc oder einfach mal ne halbe Stunde stehen lassen) , dann erst aushärten. Der Schleier entsteht dann nicht.
Danke für die Info mit dem Schleier.

Und ja hast absolut recht die helleren Resin lassen sich besser drucken. Ich hab's jetzt erst mit Kristall Clear versucht aber da ist es etwas zickig.

Ist nicht ganz so einfach Transparentes Resin zu drucken liegt wohl an der licht Streuung.

SLA Druck ist schon sehr spannend und macht spaß.
 
Bitte, kein Problem.

Wenns im Tank der Waschstation langsam trübe wird, kann man den entweder direkt in der Waschstation mal 10 min mit UV-Licht bestrahlen oder einfach ein paar Tage auf die Fensterbank stellen.

Das Harz härtet dann trotzdem aus und sammelt sich als klumpige Masse im Tank. Das dann entweder durch nen Filter kippen (Achtung, ein Kaffeefilter etc ist sofort zugesetzt und dann fängt die Sauerei richtig an) oder, so zumindest mache ich das, was reinhängen was die Brösel auffängt und dann einfach mal 10 min rühren lassen. Ich hänge ein handtellergrosses Stück Filtervlies G2 aus zB einer Dunstabzugshaube an einem stabilen Draht rein. Gibts als Meterware für lau (und gibt auch verdammt gute Staubfilter für PC-Gehäuse ab) . Da bleibt dann das meiste drin hängen und die Reinigungsleistung gegeben.

Vorteil dabei: Die aufgefangenen Klumpen sind ausgehärtet und dürfen ganz normal über den hausmüll entsorgt werden im Gegensatz zu der flüssigen IPA-Harz-Brühe. Ich habe der Einfachhheit einen zweiten Tank bestellt und betreibe die einfach im Wechsel. So kann einer ruhig mal ne Woche in der Fensterbank stehen. Und wenn sie doch mal länger einfach nur rumstehen - egal, wird ja nicht schlecht, das Zeug.

Fast alle günstigereren, transparenten Harze haben leider den Nachteil, das sie entweder schon beim aushärten (dann wars zu lange) oder im Laufe der Zeit einen gelb / braunstich bekommen. Hatte noch nichts, wo das nicht aufgetreten ist.
 
Muss ich mich wohl noch gedulden, bis ich Schutzausrüstung selbst drucken kann ;)
 
Also was ich von Formlabs Ergebnissen schon in der Hand gehalten hab, behaupt ich, das hochzähe Zeugs hält den Hammer spielend aus. Ich hab mir da mal ein Ohrläppchen mit deutlich zu wenig flexiblem Material gedruckt, das kann ich mir viel Kraft etwas biegen. Da behaupt ich, kannst draufhammern wie du willst.
Wie oben geschrieben, das ist wie beim Stahl: entweder hochfest, dann drückst nichts ein, aber es ist spröde und bricht. Oder sehr zäh, dann kannst es lokal eindrücken, aber brechen tuts nicht.
 
Letzteres wäre aus meiner Sicht i.O.
Es darf nur nicht brechen oder seine eigentliche Form komplett verlieren.

Dann muss ich "nur" noch ein für mich Bedienbares CAD Programm für den Privatgebrauch finden.
 
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