Userreview Sicher "nach Hause telefonieren" mit gl.inet Brume 2 (VPN)

Besterino

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Da in meiner "OpenVPN-VM" kürzlich einige Zertifikate abgelaufen waren ("huch, sind 10 Jahre schon wieder rum?"), war ich neulich auf der Suche nach Ersatz.

Zur Debatte standen grundsätzlich einfach ein Zertifikat-Update in meiner VM - oder halt ganz was neues.

Der Titel nimmt's vorweg: Recht schnell war für mich klar, dass die VM-Lösung sich inzwischen überlebt hat. Vor ca. 15 Jahren fiel meine Wahl auf OpenVPN, weil es für damalige Zwecke recht einfach zu konfigurierende Clients zunächst für PCs, kurz darauf dann auch für alle möglichen Smartphones (leider nicht auch Windows Phone) gab. Auch konnte man Protokoll (TCP/UPD) sowie die Ports auf Server und Client einfach konfigurieren, was einen privaten VPN-Tunnel aus so manchem - an sich abgeschotteten / limitierten - WLAN erleichterte... Auch galt es bisweilen als performanter als IPSEC & Co.

Doch zwischenzeitlich ist OpenVPN von WireGuard rechts überholt worden - gerade in Sachen Performance und bei der Konfigurierbarkeit gibt's eigentlich keine Nachteile von WireGuard (zumindest wenn man mit UDP als Transfer-Protokoll keine grundsätzliche Probleme hat). Also war klar: WireGuard soll's werden.

Nun dachte ich mir, hey, die Fritzbox hat doch inzwischen WireGuard mit dabei (zumindest meine mit aktueller Firmware 7.50) - warum nicht dieses nehmen?

Tja. Dummerweise ist die WireGuard-Implementierung auf der FritzBox...naja... sagen wir: "speziell". Warum? Die Fritzbox setzt zwingend entweder einen DynDNS-Service oder einen Fritz-Cloud-Account voraus. Nun will ich meinen VPN-Server aber nunmal so wenig visibel im Netz haben, wie es gerade geht (ich weiß, dass die diversen Scanner natürlich auch meine IP finden/kennen). Und dann meine Fritzbox an einen blöden Hersteller-Account zu koppeln, sehe ich nicht ein. Auch sehe ich nicht ein, einen DynDNS-Service irgendwie einzurichten (der auch halbwegs funktionieren muss), damit der WireGuard VPN-Server auf der Fritzbox läuft: ich habe 'ne feste IPv4-Adresse zu Hause und ganz bewusst keinen DNS-Eintrag dafür - egal ob dynamisch oder sonst wie.

Also ein Satz mit X, "die Fritzbox war dann wohl leider nix (für mich)".

Nach einer kurzen Recherche habe ich mein Glück dann mit dem Brume 2 (alias GL-MT2500a) von gl.inet versucht: 120 Euro für die "Edelvariante im Aluminiumgehäuse" (ansonsten 100 Euro) kann man ja mal investieren:

Brume2_klein.jpg

Ende letzter Woche angekommen, direkt in Betrieb genommen und was soll ich sagen: läuft perfekt wie erwartet als kleiner VPN-Server "hinter" der Fritzbox. Per QR-Code kann man die nötigen Settings auf den Smartphone-Client übertragen, der Port ist frei wählbar und ich brauch' keinen DynDNS-Client oder sonstigen Account. So soll's sein. Die 355Mbps max. WireGuard-Durchsatz werden für meine 250er Leitung auch locker reichen, besonders viele gleichzeitige Connections werde ich eh nie haben. Die Verbindung fühlt sich jedenfalls schon deutlich flotter an als mit meiner OpenVPN-VM (als vollwertiges Linux).

Bonus: im Prinzip könnte die schnuckelige Box (ca. 7x7x2cm!) sogar sämtliche Routing-Funktionen der Fritzbox 7590 ersetzen - die wäre dann halt zum Modem (und ggf. noch WLAN-Schleuder) degradiert. Da ich dafür aber grad zu faul bin, darf die Fritte bleiben. Und WLAN im Keller ist ja auch nicht ganz verkehrt... ;)

Das Gerätchen kann auch ansonsten noch einiges mehr, nutze ich aber nicht.

Wer also auf der Suche nach einem VPN-Server für's Heimnetzwerk ist, keine Fritzbox hat (oder keine Lust hat, sich damit herumzuärgern), dem kann ich diese Box sehr empfehlen. Alternativ: man kann das Ding auch als Router für unterwegs benutzen und damit dann als Client einen VPN-Tunnel irgendwohin (z.B. nach Hause) aufbauen. Oder oder oder. Hab jedenfalls schon mehr Geld für Dümmeres ausgegeben.

Es gibt sicherlich auch noch günstigere Lösungen. Aber wer nicht viel Frickeln will, kommt hiermit m.E. sehr schnell zum gewünschten Ziel, ohne viel Hand anlegen zu müssen.

Auf Wunsch liefere ich gerne noch weitere Details nach. Das stumpfe Zitieren von Specs oder sonstigen Infos von der GL-Website spare ich mal, das mögen etwaige Interessierte dann gerne selber lesen, link ist ja oben dabei.
 
Schönes Gerät. Guter Hinweis



Kostet ca 70€

Als Alternative Vorschlag
 
@konkretor: jo, gibt da ja quasi Lösungen wie Sand am Meer. Ich hatte mir neben Mikrotik auch Draytek mal angesehen. Der Mikrotik kann wohl ja immerhin auch WireGuard, aber ich bin mit dem Mikrotik Interface nicht sooooo zufrieden (hab ja selbst 2 Geräte von denen). Und der generiert mir keinen so hübschen QR-Code, der es echt sowas von schön einfach macht, das ich das definitiv für die Smartphones & Tablets dieser Welt haben will. :D
 
Moin,
mal eine blöde Frage , hängt hinter dem Brume 2 was ?. Ist der Lan port beim Brume2 frei?
 
Jo, der LAN Port ist bei mir frei. Den würde man nutzen, wenn man den Brume als echten Router einsetzen würde.
 
Danke Dir, der Brume2 hat ja ein eigenes Subnetz 192.168.8.1 bekommt aber auch ein ip von der fritte .

Wie kommst Du vom fritten netz auf die admin Web des brume2? ohne über den weg vpn.
Ich habe den Port 80 in Brume2 geöffnet , so komme ich über das fritten netz rein.
Gibt es noch einen besseren weg ?
 
Hab ich auch so gemacht: Port 80 in der Firewall vom Brume geöffnet.
 
@Besterino

Bei mir funktioniert dies nicht hinter einer FB :( Brume2 an einen Switch mit beiden Netzwerkkabel angeschlossen, Brume2 per IP ins FB Netzwerk integriert und auch erreichbar. VPN installiert und Geräte die über VPN gehen sollen. In den Geräten, den Gateway 192.168.2.150 (IP vom Brume2) und in der FB das Gerät fürs Internet gesperrt. Gerät geht trotzdem ins Netz und die externe IP vom VPN übernimmt er auch nicht. Einstellungen getätigt nur über VPN. Kannst du mir da irgendwelche Tipps geben, ganzen Sonntag versucht.
 
Was mir spontan auffällt:

1. Ich habe das mit nur einem Netzwerkkabel konfiguriert. Ich nutze die Router-Funktionen vom Brume2 nicht.

2. Warum sperrst Du den Brume fürs Internet in der Fritzbox? Der muss doch UDP-Pakete an die VPN-Clients im Internet schicken können!


Hier mal meine Settings:

Settings Fritzbox:

Fritze.jpg

Settings Brume:

VPN-->VPN Dashboard:

VPN-Dashboard.jpg

VPN-->VPN Dashboard-->VPN Server-->WireGuard Options (unter dem Rädchen beim WireGuard Server):

1682284758024.png

VPN-->WireGuard Server:
Brume2.jpg


Sonstige:
INTERNET--> Static IP, Gateway=FritzBox-IP (Standard wäre das 192.168.178.1), DNS: Fritzbox + 8.8.8.8
NETWORK-->Firewall Open Ports on Router WebUI Port 80 / WebUIs Port 443
NETWORK-->Network Mode-->Router
 
@Besterino

Danke für deine Antwort. Ich benutze ihn auch nicht als Router. Also in den Einstellungen Netzwerk auf Switch umstellen. Und nur das Kabel am LAN.
Ich sperre nicht den Brume2, sondern habe in der FB die IP des Laptops gesperrt, damit er nur über VPN routet.
Mein Port 80 ist für mein Proxmox schon vergeben und die FB macht dies nur einmal. Werde heute nach der Arbeit nochmal das Teil in die Hand nehmen. Ein paar Screenshots helfen vielleicht besser, wo mein Fehler liegt.
 
Hab WireGuard einfach auf meinem Deskmini laufen.

Theoretisch auf jedem Homeserversystem lauffähig, sofern vorhanden. Dann braucht es auch keine Extras ;)

Ob speziell auf einem Pi sebst, weiß ich allerdings nicht.
 
@Slowman nein, der muss trotzdem definitv auf Router stehen, weil er zwischen dem "VPN-Netzwerk / Adressbereich" und Deinem normalen FB-Netz routen muss. Meine Aussage war nur auf den 2. LAN-Anschluss bezogen: dort baut der Brume ja ein weiteres Sub-Netz auf, das er dann zu deinem Fritzbox-Netz routet (was ich einfach faktisch nicht benötige, die Funktionalität ist aber da). Wenn Du den zweiten LAN-Anschluss auch an die FB anschließt, hast Du im Zweifel 2 DHCP-Server im gleichen Netz - das ist zwingen zu vermeiden (gibt Kuddelmuddel bei den Clients, die über DHCP ihre IP beziehen sollen).

Keine Ahnung, warum Du die IP des Laptop sperrst. Ich empfehle zu Testzwecken ein Smartphone zu nehmen, bei dem Du einfach das WLAN ausschaltest, so dass das Smartphone zwingend über UMTS/Internet kommt.

Statt Port 80 kannst Du auch jeden anderen nehmen, z.B. auch einfach den Hausport 51280 vom Brume.
 
@Besterino

Danke für deine Hilfe. Ok, ich habe erst mal verstanden, das ich nur den 1. Lan/Wan Port für mein Netzwerk nehmen soll. Verständlich mit dem 2. DHCP Netzwerk. Ich möchte gerne das der Brume2 ein Wireguard Client ist und sich auf einen Wireguard Server verbindet. Nach dem gefühlten 100. Mal einrichten, immer noch nicht, was falsch ist.

So, was mache ich, um mit dem Laptop über den Brume2 auf einen Wireguard Server verbinden.

- Netzwerkeinstellung festlegen (Bild 1)
- Drop-in Gateway aktiviert (Bild 2)
- in VPN Client Daten hochgeladen
- Wireguard Client Optionen - Allow Remote Access LAN und IP Masquerading aktiviert (Bild 3)
- Global Optionen - Block Non-VPN Traffic aktiviert
- Wireguard aktiviert (Bild 4)
- komplette Daten durch VPN leiden

Aber die IP bleib in Berlin und ich ziehe nicht nach Belgien um. Wo habe ich denn da den Denkfehler?

Danke für einen Tipp
 

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äh... dann willst Du aber ein durchaus anderes Setup, als ich verwende...
 
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