Reviews Nubert nuPro X-3000 RC im Test - der astreine Spagat zwischen neutralem Studiomonitor und vorlauter Wohnzimmer-Kompaktbox. Mit umfangreichem Teardown

Igor Wallossek

Format©
Mitarbeiter
Mitglied seit
Jun 1, 2018
Beiträge
10.105
Bewertungspunkte
18.594
Punkte
114
Alter
59
Standort
Labor
Ich habe die Überschrift nicht ganz zufällig gewählt, denn eigentlich wollte ich eine Gönnung für beides: tongenaues Arbeiten im Videostudio und die standesgemäße Beschallung nach der Arbeit als Belohnung und Entspannung für stressige Stunden. Das klingt erst einmal simpel, ist es aber nicht. Analytisches Wiedergeben beim Abmischen und Schneiden muss nicht zwingend die Emotionen wecken, die ordentliche Quellen zur Entspannung schaffen sollten. Man konsumiert in der Regel nämlich anders, als wenn man arbeitet und zuhört wie ein Luchs. Zumal man beim Arbeiten direkt am Tisch sitzt und beim späteren Zeitvertreib eher einige Meter entfernt, gern auch nicht allein.

Das Bessere ist oft genug des Guten ärgster Feind und so mussten sich die etwas älteren nuPro A-200 samt des AW-350 auch diesem Vergleich stellen, den sie, das muss ich leider so hart als Spoiler formulieren, grandios verloren haben. Rein äußerlich unterscheiden sich die nuPro X-3000 RC von den A-200 noch gar nicht einmal so stark. Zumindest solange nicht, wie man sie nicht benutzt. Nur ist der Unterschied für die geübten Lauscher dann doch deutlich hörbar. Das ist jetzt ein Urteil auf allerhöchstem Niveau, denn die A-200 sind auch heute noch eine Hausnummer. Aber es gibt trotz allem klare Gewinner, sonst hätte ich wohl heute auch kein Review und noch die "alten" Boxen...




>>> Hier den gesamten Testbericht lesen <<<
 
Danke für den Testbericht.

Bestätigt mich als langjährigen Nubert Fan aus analog Zeiten :)


interessant finde ich das sich da von den ersten nupro zu den X doch noch eingies verändert hat.

aktuell hab ich am PC die A300 und bin sehr zufrieden damit. evtl gönne ich mir aber im Herbst noch den nuSub XW-900 dazu (wenn er rauskommt).
nicht das die A300 wenig Bass hätte - aber haben ist besser als brauchen....

Hast du schon erfahrungen wie gut die Funkverbindung zwischen den Boxen funktioniert ? Angeblich gibt es da ja keinen Qualitätsverlust da Digital - ich mache mir nur Gedanken zur Latenz.
 
Die Latenz beim Audio-Signal kannst Du streichen, das passt so, auch beim Sub. Latenzen gibt es eigentlich nur beim reinen Setup wie Lautstärke/Klang oder den Einstellungen (Master/Slave), wenn Daten übertragen werden müssen. Der Master reagiert sofort, der Slave hechelt etwas hinterher. Man kann sich aber dran gewöhnen. Der XW-900 ist schon auf dem Markt, Du siehst ihn im Bild unterm Tisch stehen ;)

Wobei Downfire zu anderen Problemen führen kann. Deshalb steht er jetzt auch ganz woanders ;)
 
XW-900: Liefertermin KW 42 😥 sonst hätte ich den auch unterm Tisch :)

ok danke für die einschätzung.

meine mit Kabel verbundenen A300 haben die verzögerung eigentlich nur beim einschalten.
beim steuern passt das - haben aber halt auch noch keine App.

die nuPro X-8000 RC wäre lieferbar 😛 dann spart man sich den sub. hm...
 
Die sind endgeil, aber für Familienväter... na ja :D

Ich habs noch vor Corona geliefert bekommen ;)
 
Mein Problem mit den Boxen ist weniger der Preis als vielmehr die Größe:
Meine müssen unter einen 34'' UWQHD passen damit ich im Stereo Dreick sitze.
=> Ich werde wohl weiterhin bei meinen alten Teufel CE 50 FCR aus der Pre-Heuschrecken Zeit bei Teufel (+Sub) bleiben müssen.

In meinem Wohnzimmer scheitere ich leider an der Raumakustik (Erstreflektion + Hall) für einen 'geilen Klang'-> für Absorber und Diffusoren bin ich seit Jahren zu faul...
 
Danke für den Bericht, jetzt konnte ich meine X-3000 (ohne RC) auch mal von innen sehen! Ich bin auch von der Kombi A-200 und AW-350 gewechselt und schon beim ersten Einschalten habe ich sofort einen signifikanten Unterschied gehört. Das Setup mit XW-700 ist meiner Meinung nach für ein 25m² Wohnzimmer vollkommen ausreichend. Wenn man natürlich Bach im "Original" Frequenzbereich hören will, braucht man den XW-900.
 
Toller Bericht, sehr lesenswert. Die kleine Senke bei 1-2 kHz wird oft bewusst eingebaut, da dort das Ohr besonders empfindlich ist. Dort wird auch häufig getrennt und die Übernahmebereiche so gewählt, dass der Klang langzeittauglich ist. Sie Senke darf allerdings nicht zu tief sein. Zu dem Moden: Diese lassen sich mit der Software REW (room eq wizard) sehr gut vorhersagen.

Vor 3 Jahren hatte ich mal ein längeres Gespräch mit dem Senior während meines 1. Besuches bei der High End Messe in München.
Wir hatten vor allem uns über die Tücken der Signalverarbeitung unterhalten, da ich mich beruflich sehr viel mit Signalverarbeitung beschäftige und als Hobby Lautsprecher baue. Die Kritik, nur mit dem unteren Preissegment bei der Highend einen Stand zu betreiben wurde scheinbar ernst genommen, da ein Jahr später die komplette NuVero Serie im ATMOS Setup für Hörproben zur Verfügung stand.

Ein Subwoofer verbessert die räumliche Abbildung, da der menschliche Signalprozessor Dinge ersetzt, die nicht da sind. Wird der Frequenzbereich nach unter ergänzt, wird eben dieser Signalprozessor entlastet und kann sich der räumlichen Abbildung widmen (Stichwort: Residuum-Hören).
 
Danke für den Bericht, jetzt konnte ich meine X-3000 (ohne RC) auch mal von innen sehen! Ich bin auch von der Kombi A-200 und AW-350 gewechselt und schon beim ersten Einschalten habe ich sofort einen signifikanten Unterschied gehört. Das Setup mit XW-700 ist meiner Meinung nach für ein 25m² Wohnzimmer vollkommen ausreichend. Wenn man natürlich Bach im "Original" Frequenzbereich hören will, braucht man den XW-900.
Mein Problem mit den Boxen ist weniger der Preis als vielmehr die Größe:
Meine müssen unter einen 34'' UWQHD passen damit ich im Stereo Dreick sitze.
=> Ich werde wohl weiterhin bei meinen alten Teufel CE 50 FCR aus der Pre-Heuschrecken Zeit bei Teufel (+Sub) bleiben müssen.
In meinem Wohnzimmer scheitere ich leider an der Raumakustik (Erstreflektion + Hall) für einen 'geilen Klang'-> für Absorber und Diffusoren bin ich seit Jahren zu faul...
Hört sich nach einem Missverhältnis von Direkt und Diffus-Anteilen an. Bei schallharten Räumen (viel Echo) bieten sich normalerweise D'Appolito Anordnungen ab, da diese im Mitteltonbereich sehr stark in Elevation bündeln. Ist aber nicht unter einen Fernseher zu bekommen.
Alternative wären Breitbänder / Koax im 3 oder 4 Zoll Format. Nachteil ist eine etwas kleinerer Sweetspot im Stereo-Dreieck. Bei uns ist über die gesamte rechte Seite eine Fensterfront ohne Gardinen und verwende für das Heimkino Koax in den Hauptlautsprechern und Breitbänder bei den Effekten. Für den "geilen" Sound muss man aber in der Mitte sitzen, an den Seiten ist's aber auch "cool".

Und für Bach im Original darf es etwas größer sein als der XW-900.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator :
Und für Bach im Original darf es etwas größer sein als der XW-900.
Aber nicht in einem komplett vorgestopften 25m² Raum, ich kann hier eh schon kaum laufen. Platzfrage und Achtung vor den Mitmietern :D

Das Wohnzimmer ist hingegen komplett der Akustik und dem TV untergeordnet. Seitlich bodentiefe Vorhänge vor allen Fenstern, schwere, meist nur halbhohe Echtholzmöbel und eine nahezu optimale Positionierung der Lautsprecher. Der Dreisitzer steht genau dort, wo Moden keine Rolle spielen (lässt sich ja berechnen), das macht schon Spaß. Auch wenn ich Klipsch mittlerweile aus Qualitätsgründen nicht mehr mag, die älteren Subwoofer passen.
 
Das ist mal ein schöner Test, wo man Deine Schilderungen über die Klangeindrücke gut nachvollziehen kann. Bei vielen (Hifi-)Tests kommen viel esoterischer Quark und Wortschubeleien, daß da einem nur nur die Augen rausfallen. Hier frage mich schon seit Jahren, was diese Tester so an Drogen verwenden, um solche Worthülsen zu kreieren. Deine Eindrücke sind hier erfrischend anders.

Ich hatte die X-3000 letztes Jahr mal stehen, und konnte es nicht lassen, sie durch die X-4000 RC zu tauschen.LG5_low.jpg


Die X-4000 RC sind etwas größer, mehr Leistung und haben mehr Bass, was bis 30 Hz runtergeht (getest mit Wavelab und dem Signalgeneratur). Einen Subwoofer möchte ich meinen Nachbarn nicht antun, daher gibts hier genug Reserve, so daß man ohne Sub prima auskommt. Grandios finde ich den Drahtlos Slave Modus, und die Anschlußvielfalt, com'on, wo finden man das bei anderen Monitoren? Ebenso das mitgelieferte Zubehör ist einzigartig. Ich hatte hier gleichzeitig mit den Nuberts die Adam 7x Lautsprecher und Hedd Type 7, da bekommt man für 600-700 € pro Box nichts mitliefert, gar nichts. Und klanglich kamen sie in meinen Augen nicht an die X-3000 ran, mir fehlten bei einigen Liedern Details, die ich klar mit den X-3000 raushören konnte. Von den Anschlußmöglichkeiten (nur XLR/AES) mal ganz zu schweigen. Da lobe ich mir die Nuberts, wo ich mal kurz doch eben mein Handy mit Bluetooth zum Beschallen als Quelle nutzen kann.

Was Du mit dem "zu ehrlich" beschreibst kann ich bestätigen. Dadurch, das sie so unverfärbt wiedergibt, deckt sie schnell Schwächen von diversen Lieblingsliedern im Mix gnadenlos auf. Für das normale Musikhören kann sie sehr anstrengend bis hin zu unangenehm werden. Bei mir aufgefallen beispielsweise durch Queensryche - Anybody Listening.

Detail am Rande, ich hatte seit ca. 2000 Roland DS90 im Einsatz, und ich muß sagen, diese Lautsprecher klangen ziemlich gleich zu dem X-3000. Was für mich bedeutet, daß damals schon gute Monitore gebaut wurden und ein neutraler Klang von guten Lautsprechern ähnlich geliefert wird. Nur eben viel schwerer, größer und nicht mit so vielen Schnittstellen.

Was mir nicht so gefällt, daß die USB-Anschlüsse mit Cubase und Wavelab so gar nicht gut funktionieren. Da muß ich mit dem extra dazu angeschafften RME Babyface Pro FS ran, welche dann direkt digital optisch angebunden sind. Für das normale Musikhören oder Audioausgabe ist USB aber vollkommen in Ordnung. Ich habe mir hier sogar mal verrückterweise eine 24 Bit/176,4 KHz WAV von Holst, die Planeten angetan:
Warum? Weil ich es kann. :D Aber um den Zahn zu ziehen, 24 Bit/176,4 KHz WAV sind für das Hören - selbst über hochwertige Anlagen und Abhören, vollkommen unnötig. 16 Bit/41,1 KHz reichen aus, egal was die Hifijünger erzählen möchten. Für das Abmischen ist das interessant, für den Hören irrelevant.

Mein Fazit: Wer sich die X-3000/4000 RC kauft, macht garantiert nichts falsch.
 

Anhänge

  • 1596457330244.jpeg
    1596457330244.jpeg
    279,2 KB · Aufrufe : 22
Zuletzt bearbeitet :
I see Queensryche, I upvote.

Allerdings war, ist und wird auch für immer nur das Album "Operation: Mindcrime" das einzig Wahre von denen bleiben... ;)

Zum eigentlichen Topic kann ich (leider) nichts beitragen. Irgendwann müssen mal neue Werfer fürs Wohnzimmer her - aber das dauert noch laaaaange und das auch erst, wenn andere (Anschaffungs)Bedürfnisse befriedigt sind. :p
 
Jaaaa, die X-4000 sind nochmal etwas fetter. Nur der KH-Verstärker auf dem Bild fällt da arg ab ;)
 
Keine Sorge, der Sennheiser ist nur zum Spielen, damit ich in PUBG die 7er Surround-Ortung habe, und zum Chatten für Skype Teams und Co für die Arbeit. Damit würde ich im Leben nicht Musik hören. Wozu habe ich sonst da ein RME Babyface Pro FS rumliegen. ;) Das Bild war eigentlich dafür gedacht, meinen neuen Monitor zu zeigen. :) Aber nur für Dich habe ich das Bild für Dich optisch ansprechender ausgetauscht. Ich bin mal echt auf Deinen Subwoofertest gespannt. Hier wird der Einsatz sehr gelobt.
Wenn Dein Fazit genauso ausfällt, werde ich doch schwach und werde entgegen aller Vernunft das Ding kaufen.
I see Queensryche, I upvote.

Allerdings war, ist und wird auch für immer nur das Album "Operation: Mindcrime" das einzig Wahre von denen bleiben... ;)
Ich bin nach wie vor ein Fan von "Rage for Order". Operation Mindcrime hat man irgendwann mal überhört, aber "Rage for Order" taucht bei mir immer noch in meiner Playlist auf.
 
Zuletzt bearbeitet :
Update, nachdem der Test von Igor auf sich warten läßt, ist bei mir nun doch der XW-900 als Subwoofer dazugekommen, und ich komme aus dem Grinsen gar nicht mehr raus.
1602778897752.png

Da so ein Subwoofer auch Körperverletzung für die Nachbarn unter einem bedeuten kann, habe ich dazu ein Entkopplungspodest gekauft:

Das Ding ist wirklich sein Geld wert.
 
Oben Unten